Wie viel Immobilie kann ich mir leisten? Mein ehrlicher Selbsttest mit Rechenbeispiel

Hi, ich bin’s wieder – Alex. In meinem Freundeskreis war ich lange der „Kredittyp“. Wahrscheinlich, weil ich mir ständig Zahlen um die Ohren haue. Aber weißt du was? Auch ich hab mir diese eine Frage mehr als einmal gestellt: Wie viel Haus kann ich mir eigentlich leisten? Also wirklich leisten – ohne mich zu ruinieren oder komplett auf Lebensfreude zu verzichten.
Und genau das will ich heute mit dir teilen: wie ich rangegangen bin, welche Fehler ich gemacht habe – und wie du deine persönliche Finanzierungsspanne realistisch einschätzen kannst.


Der größte Fehler: Vom Wunschobjekt rückwärts rechnen

Ich hab anfangs den gleichen Denkfehler gemacht wie viele: Ich hab mir ein schönes Haus im Umland rausgesucht – 480.000 €, tolle Lage, großzügiger Garten. Und dann überlegt: Wie krieg ich das finanziert?
Falsch. Total falsch. Denn das führt dazu, dass man sich in ein Objekt verliebt, das vielleicht gar nicht ins Budget passt. Besser ist: Erst Budget klären – dann suchen. Und wie das geht, zeig ich dir jetzt.


Mein einfacher Budget-Check in 3 Schritten

Ich hab mich hingesetzt, Kaffee gekocht und drei simple Schritte durchgespielt:

1. Was bleibt am Monatsende übrig?

Ich hab meine Ausgaben mal wirklich ehrlich notiert: Fixkosten, Freizeit, Sparrate. Was bleibt wirklich? Bei mir waren es rund 1.400 € – das war der Betrag, den ich im Monat für die Kreditrate aufbringen könnte, ohne mich einzuschränken.

2. Was kostet ein Kredit wirklich?

Ich hab mit einem Kreditrechner verschiedene Szenarien durchgerechnet. Ein Darlehen über 300.000 € bei 3,5 % Zins und 2 % Tilgung ergibt etwa 1.375 € Rate im Monat. Passt also knapp. Aber nur, wenn keine Sonderkosten auftauchen. Daher hab ich vorsichtshalber nur mit 1.200 € Monatsrate kalkuliert.

3. Wie viel Immobilie steckt in dieser Rate?

Ich hab dann geschaut: Wie viel Haus bekomme ich mit 1.200 € Rate bei verschiedenen Zinssätzen? Ergebnis: Bei 3,5 % Zins und 2 % Tilgung liegt mein Limit bei ca. 260.000 € Darlehenssumme. Wenn ich 40.000 € Eigenkapital einbringe, könnte ich also für rund 300.000 € kaufen.

Und genau das war mein neuer realistischer Rahmen.


Warum du Nebenkosten niemals unterschätzen darfst

Ein echtes Aha-Erlebnis war das Thema Kaufnebenkosten. Ich dachte immer: „Ach, das sind 5–6 %.“ Pustekuchen! In meinem Bundesland kamen zusammen:

  • 3,5 % Grunderwerbsteuer
  • 1,5 % Notar & Grundbuch
  • 3,57 % Maklerprovision (ja, leider…)

→ Macht zusammen 8,57 %. Bei einem 300.000 €-Objekt also gut 25.700 € zusätzlich. Und die muss man fast immer aus eigener Tasche zahlen. Die wenigsten Banken finanzieren diese mit.


Mein Learning: Sicherheit vor Maximalbetrag

Ich hätte mir auch 350.000 € finanzieren lassen können. Rein rechnerisch. Aber ich hab mich bewusst dagegen entschieden. Warum?

Weil ich auch mal in Urlaub fahren will. Weil Reparaturen kommen. Und weil ich nicht bei jeder Zinsanpassung nachts wachliegen will.

Heute wohne ich in einer kleineren Doppelhaushälfte, solide, bezahlbar – und ich fühl mich gut damit. Keine schlaflosen Nächte. Und ich kann trotzdem sparen.


Fazit: Kenne deine Grenzen – bevor die Bank es dir sagt

Wenn du mich fragst: Die wichtigste Frage bei der Baufinanzierung ist nicht „Wie viel bekomme ich?“ sondern „Wie viel kann ich mir wirklich leisten – dauerhaft?“. Das sind zwei völlig verschiedene Dinge.

Mach den Selbsttest. Sei ehrlich zu dir. Und vergiss nie: Ein bisschen Puffer im Leben ist mehr wert als der extra Quadratmeter im Wohnzimmer.

Wenn du magst, schick mir gern deine Zahlen, Fragen oder Unsicherheiten – ich bin kein Finanzberater, aber ein echter Erfahrungsfreund. Und manchmal ist genau das hilfreicher.

Bis bald


 

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