Zinsbindung bei Immobilienkrediten: Wie lang ist sinnvoll – und was ich heute anders machen würde

Hey, ich bin Alex – und wenn ich eines in den letzten Jahren über Baufinanzierung gelernt habe, dann ist es das: Die Wahl der Zinsbindung ist fast genauso wichtig wie der Zinssatz selbst. Ich hab das bei meiner ersten Finanzierung ehrlich gesagt ziemlich unterschätzt… und das hat mir ein paar graue Haare eingebracht
Deshalb möchte ich dir heute zeigen, worauf es bei der Zinsbindung ankommt, wie du die richtige Laufzeit für deinen Kredit findest – und was ich beim nächsten Mal definitiv anders machen werde.


Was bedeutet Zinsbindung eigentlich?

Ganz einfach: Wenn du einen Immobilienkredit aufnimmst, vereinbarst du mit der Bank, für wie viele Jahre dein Zinssatz festgeschrieben wird. Die gängigen Varianten sind 5, 10, 15 oder auch 20 Jahre – manchmal sogar 30 Jahre.
Während dieser Zeit bleibt der Zins, den du zahlst, gleich. Das bringt Planungssicherheit. Nach Ablauf der Zinsbindung brauchst du eine Anschlussfinanzierung – und dann kann’s richtig teuer werden, wenn die Zinsen zwischenzeitlich gestiegen sind.


Mein erster Fehler: Zu kurz gedacht

Ich hatte mich damals – das war 2016 – für eine Zinsbindung von 10 Jahren entschieden. Damals lag der Zinssatz bei 1,7 %. Ich dachte: „Warum länger festschreiben? Vielleicht werden die Zinsen ja noch niedriger.“

Tja. Heute – 2025 – würde ich mir dafür gern eine scheuern. Die Zinsen liegen aktuell bei rund 3,5 %. Und meine Anschlussfinanzierung wird wohl doppelt so teuer wie meine ursprüngliche Rate. Das schmerzt.


Kurze vs. lange Zinsbindung: Was sind die Vor- und Nachteile?

Kurze Zinsbindung (5–10 Jahre):
➤ Vorteil: Du bekommst meist einen etwas niedrigeren Zinssatz.
➤ Nachteil: Du hast keine Sicherheit, wie hoch deine Anschlussrate wird.

Lange Zinsbindung (15–30 Jahre):
➤ Vorteil: Du sicherst dir für lange Zeit stabile Konditionen.
➤ Nachteil: Der Zinssatz ist oft etwas höher – aber die Differenz ist oft kleiner, als man denkt.

Für mich persönlich ist inzwischen klar: Langfristige Planung schlägt kurzfristige Zinsvorteile.


Wann lohnt sich eine lange Zinsbindung?

Ich würde sagen: Immer dann, wenn…

  • du weiß, dass du die Immobilie langfristig behalten willst,
  • du Sicherheit vor Zinsanstiegen brauchst (z. B. mit Familie, wenig Puffer etc.),
  • oder wenn du gerade einen relativ niedrigen Zinssatz erwischt hast.

Gerade in einem volatilen Zinsumfeld wie aktuell (2025) kann eine 15- oder 20-jährige Zinsbindung ein echter Schutzschild sein.


Mein Tipp: Sondertilgung nicht vergessen!

Egal ob kurze oder lange Zinsbindung – achte darauf, dass du Sondertilgungsrechte vereinbaren kannst. Ich habe z. B. jedes Jahr bis zu 5 % der Restschuld extra abbezahlen dürfen – und das hat mir später sehr geholfen, als ich mal einen kleinen Bonus bekam.

So kannst du Schulden schneller abbauen – ohne extra Gebühren.


Was ich heute tun würde

Wenn ich heute nochmal finanzieren würde, würde ich folgendes tun:

  1. Mindestens 15 Jahre Zinsbindung wählen – selbst bei leicht höherem Zinssatz.
  2. Eine Kombination aus Planungssicherheit und Flexibilität suchen.
  3. Frühzeitig (!) Angebote für die Anschlussfinanzierung prüfen – am besten schon 1–2 Jahre vor Ablauf.

Fazit: Die Zinsbindung ist mehr als eine Zahl

Viele schauen beim Immobilienkredit nur auf die Höhe des Zinssatzes. Dabei ist es oft die Zinsbindung, die über die echte Finanzierbarkeit entscheidet. Wer heute zu kurz plant, zahlt später womöglich doppelt.

Denk langfristig. Und wenn du unsicher bist: Lass dich beraten – oder schreib mir gern. Ich teil gern meine Erfahrungen, auch die teuren.

 

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