Der erste Kredit ist gemacht, der Hauskauf liegt ein paar Jahre zurück – und dann kommt sie, meist schneller als gedacht: die Anschlussfinanzierung. Viele beschäftigen sich damit erst kurz vor dem Ende der Zinsbindung. Doch wer rechtzeitig plant, kann viel Geld sparen, stressfreier verhandeln und clever umschulden.
Ich bin Alex, Hausbesitzer seit über 20 Jahren, und ich habe selbst erlebt, wie unterschiedlich eine Anschlussfinanzierung laufen kann – je nachdem, wie gut man vorbereitet ist. Darum schauen wir uns heute an, was du beachten solltest, welche Optionen du hast und wie du den besten Zeitpunkt erwischst.
Was ist überhaupt eine Anschlussfinanzierung?
Wenn deine Zinsbindung ausläuft, ist der Kredit meist noch lange nicht abbezahlt. Die Bank bietet dir dann eine neue Kondition für die verbleibende Restschuld an – das ist die Anschlussfinanzierung.
Du kannst das Angebot deiner bisherigen Bank annehmen – musst aber nicht. Du kannst auch zu einer anderen Bank wechseln oder komplett neu verhandeln. Und genau da liegt die Chance: Du kannst aktiv entscheiden, wie es weitergeht.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, sich darum zu kümmern?
Viele warten bis zur letzten Minute. Das kann funktionieren – ist aber riskant. Die beste Zeit für die Planung liegt etwa 12 bis 24 Monate vor Ablauf der Zinsbindung. Warum?
- Du hast genug Zeit, um Angebote zu vergleichen
- Du kannst ein Forward-Darlehen abschließen – also dir heute schon die Zinsen für morgen sichern
- Du gerätst nicht in Zeitdruck und kannst gelassener verhandeln
Ein Forward-Darlehen lohnt sich vor allem dann, wenn du mit steigenden Zinsen rechnest. Manche Banken bieten das bis zu 36 Monate im Voraus an.
Bisherige Bank oder wechseln?
Ob du bei deiner Bank bleibst oder zu einer anderen wechselst, hängt vor allem vom Angebot ab. Leider sind viele Bestandsangebote nicht besonders attraktiv, weil Banken darauf setzen, dass Kunden bequem sind.
Deshalb mein Tipp: Hol dir Vergleichsangebote ein. Sprich mit einem unabhängigen Finanzierungsvermittler oder vergleiche online. Schon 0,2 % weniger Zinsen können dir bei einer Restschuld von 150.000 Euro über zehn Jahre mehrere Tausend Euro sparen.
Wie läuft ein Bankwechsel bei der Anschlussfinanzierung ab?
Der Ablauf ist ähnlich wie bei einer Erstfinanzierung – aber oft etwas unkomplizierter, weil die Immobilie bereits existiert und belastet ist. Wichtig ist:
- Die neue Bank löst den alten Kredit ab
- Die Grundschuld im Grundbuch wird „abgetreten“ oder neu eingetragen
- Du unterschreibst einen neuen Kreditvertrag
Kosten entstehen vor allem für Notar, Grundbuch und ggf. Bearbeitungsgebühren – in der Regel unter 1.000 €. Die kannst du durch die besseren Konditionen aber schnell wieder reinholen.
Sondertilgung und Flexibilität: Jetzt mitdenken
Die Anschlussfinanzierung ist ein idealer Zeitpunkt, um dir mehr Flexibilität zu sichern:
- Sondertilgungsrechte vereinbaren (z. B. 5–10 % pro Jahr)
- Tilgungssatzwechsel einbauen – falls du die Rate mal anpassen willst
- Längere oder kürzere Zinsbindung wählen, je nach Lebenssituation
Vielleicht willst du jetzt stärker tilgen als früher? Oder planst in ein paar Jahren eine größere Zahlung? Nutze den neuen Vertrag, um deine Finanzierung an dein aktuelles Leben anzupassen.
Was passiert, wenn ich nichts mache?
Dann bekommst du meist die sogenannte Prolongation – ein Angebot deiner Bank mit neuen Konditionen. Das kann fair sein – oder auch ziemlich teuer. Deshalb solltest du dieses Angebot nie einfach unterschreiben, ohne zu vergleichen.
Bleib aktiv, informier dich – und lass dich nicht von der Bequemlichkeit einholen. Denn eine schlechte Anschlussfinanzierung kostet dich auf Dauer richtig Geld.
Anschlussfinanzierung ist kein Nebenthema – sondern deine zweite große Chance
Viele konzentrieren sich beim Immobilienkauf nur auf die erste Finanzierung. Doch die Anschlussfinanzierung ist genauso wichtig. Hier kannst du korrigieren, verbessern, anpassen – und dabei oft mehr sparen, als du denkst.
Ich hab damals drei Banken verglichen, ein Forward-Darlehen abgeschlossen und mehrere Tausend Euro Zinsen gespart. Und es war einfacher, als ich gedacht hätte.
Wenn du Fragen zur Planung deiner Anschlussfinanzierung hast oder dir nicht sicher bist, wann der beste Zeitpunkt ist – schreib mir gern. Ich helfe dir, den Überblick zu behalten und eine clevere Entscheidung zu treffen.