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Wie viel Haus kann ich mir leisten? – Der ehrliche Kassensturz vor dem Kauf

Wenn ich in Gesprächen mit angehenden Bauherren oder Immobilienkäufern den Satz höre: „Wir wollten einfach mal schauen, was so geht“, dann weiß ich: Jetzt wird’s spannend. Denn die große Frage lautet nicht: Was kostet das Haus?, sondern: Wie viel Haus kannst du dir wirklich leisten – ohne schlaflose Nächte?

In diesem Beitrag geht es um genau das: eine ehrliche, alltagstaugliche Einschätzung, wie du dein Budget findest – und wo die typischen Denkfehler liegen, die dich später teuer zu stehen kommen können.


1. Monatliche Belastung: Was ist machbar?

Viele Banken rechnen mit festen Faustregeln, wenn es um die Kreditwürdigkeit geht. Und auch du solltest mit einer realistischen Größenordnung starten.

Grundregel: Die monatliche Rate für Zins und Tilgung sollte nicht mehr als 35 bis 40 Prozent deines Nettoeinkommens ausmachen.

Beispiel:

  • Haushaltseinkommen: 4.000 Euro netto
  • 35 Prozent davon: 1.400 Euro monatliche Belastung

Wichtig: Da ist alles drin – Zins, Tilgung, Instandhaltungspuffer, und am besten auch Grundsteuer oder Versicherungen.


2. Eigenkapital: Wie viel solltest du einbringen?

Ohne Eigenkapital geht fast nichts – und wenn doch, wird’s richtig teuer.

Empfehlung: Mindestens die Kaufnebenkosten (ca. 10 bis 15 Prozent des Kaufpreises) solltest du selbst zahlen können. Besser ist es, zusätzlich noch 10 bis 20 Prozent des Kaufpreises aufbringen zu können.

Beispiel:

  • Hauspreis: 400.000 Euro
  • Nebenkosten: ca. 45.000 Euro
  • Eigenkapital idealerweise: 80.000 bis 120.000 Euro

Je mehr Eigenkapital, desto besser die Zinskonditionen – und desto geringer das Risiko für dich.


3. Haushaltsrechnung: Was bleibt am Monatsende übrig?

Bevor du zur Bank gehst, mach deine eigene Haushaltsrechnung:

  • Einnahmen: Gehalt, Kindergeld, Mieteinnahmen, etc.
  • Ausgaben: Miete, Versicherungen, Auto, Essen, Handy, Freizeit, Rücklagen

Was wirklich zählt: Was bleibt übrig, wenn du alle Ausgaben ehrlich erfasst hast? Dieser Überschuss zeigt dir, was du dir monatlich leisten kannst.

Nicht vergessen: Auch wenn du später mietfrei wohnst, brauchst du Rücklagen für Reparaturen, Modernisierung, Nebenkosten.


4. Kreditrahmen realistisch einschätzen

Jetzt kommt die Umrechnung: Was bekomme ich für eine Monatsrate von z. B. 1.400 Euro?

Beispiel:

  • Zins: 3,5 Prozent
  • Tilgung: 2,5 Prozent
  • Gesamtrate: 6 Prozent
  • 1.400 Euro monatlich = 16.800 Euro jährlich

→ Damit kannst du etwa 280.000 Euro Kredit stemmen

Wenn du 100.000 Euro Eigenkapital hast, liegt dein Gesamtbudget bei ca. 380.000 Euro. Nicht mehr – auch wenn das Traumhaus 450.000 kostet.


5. Denkfehler, die dich teuer kommen können

❌ „In zehn Jahren verdiene ich bestimmt mehr“ – vielleicht, aber vielleicht auch nicht

❌ „Wir können ja später Sondertilgen“ – nur wenn du auch wirklich was zur Seite legst

❌ „Das bisschen Außenanlage machen wir später“ – das kostet schnell 10.000 bis 20.000 Euro

❌ „Die Rate passt schon“ – solange nichts Unvorhergesehenes passiert

Besser: Mit realistischen Annahmen planen – und dich freuen, wenn’s besser läuft.


6. Erst rechnen, dann träumen

✔ Rechne von deinem Nettoeinkommen zur Monatsrate – nicht vom Wunschobjekt rückwärts

✔ Bring ausreichend Eigenkapital mit – das senkt die Zinsen und entspannt die Lage

✔ Plane mit Puffern – für Unvorhergesehenes, Reparaturen, Lebensveränderungen

✔ Hol dir unabhängige Beratung – nicht jede Bank rechnet zu deinem Vorteil

Mein Rat: Mach dich nicht von Quadratmetern oder Lagewünschen abhängig, sondern von Zahlen, die zu deinem Leben passen. Nichts ist schlimmer, als im Traumhaus zu wohnen – und keine Luft mehr zum Leben zu haben.

Wie habt ihr euer Budget ermittelt? Gab’s Überraschungen? Ich freu mich auf eure Erfahrungsberichte!

 

KfW-Kredite: Die unterschätzte Geheimwaffe bei der Immobilienfinanzierung

Wenn es um Immobilienfinanzierung geht, denken viele sofort an die Hausbank oder an einen Baukredit bei irgendeinem großen Anbieter. Aber kaum jemand fragt zuerst: „Was kann eigentlich die KfW für mich tun?“

Dabei steckt in der KfW-Förderung oft richtig viel Sparpotenzial, gerade wenn du ein Haus baust, kaufst oder sanierst.

In diesem Beitrag erkläre ich dir, was die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eigentlich ist, welche Förderprogramme es gibt – und wie du sie clever für deine Finanzierung nutzt.


1. Wer oder was ist die KfW überhaupt?

Die KfW ist eine staatliche Förderbank, gegründet nach dem Zweiten Weltkrieg, um den Wiederaufbau zu finanzieren (daher der Name). Heute fördert sie unter anderem:

  • Immobilienkäufe und Neubauten
  • Energetische Sanierungen
  • Barrierefreies Umbauen
  • Familien mit Kindern
  • Klimafreundliche Gebäude

Der Vorteil: Die KfW bietet oft zinsgünstige Darlehen oder sogar Tilgungszuschüsse, also geschenktes Geld. Aber: Man muss wissen, welches Programm wofür gedacht ist – sonst verliert man schnell den Überblick.


2. Die wichtigsten KfW-Programme für Hauskäufer und Bauherren

Hier mal ein Überblick über die Programme, die du dir unbedingt anschauen solltest:

KfW 124 – Wohneigentumsprogramm

  • Für: Kauf oder Bau eines selbstgenutzten Hauses oder einer Wohnung
  • Kredit bis 100.000 €
  • Günstiger Zinssatz
  • Tilgungsfreie Anlaufzeit möglich
  • Ideal für fast jeden Käufer

KfW 297 / 298 – Klimafreundlicher Neubau

  • Für: Neubauten mit hohem energetischen Standard
  • Kredit bis zu 150.000 € pro Wohneinheit
  • Besonders niedrige Zinsen
  • Voraussetzung: Neubau muss EH40-Niveau erfüllen, oft mit Nachhaltigkeitszertifikat
  • Ideal für Neubauten mit Wärmepumpe, Solaranlage etc.

KfW 261 – Wohngebäude – Kredit für Sanierungen

  • Für: energetische Sanierungen (z. B. Dämmung, neue Heizung)
  • Kredit bis zu 150.000 €
  • Tilgungszuschüsse von bis zu 20 % möglich
  • Kombinierbar mit anderen Förderungen

KfW 159 – Altersgerecht Umbauen

  • Für: barrierefreies Umbauen, z. B. bodengleiche Dusche, Aufzug, Türverbreiterung
  • Kredit bis 50.000 €
  • Auch für Eigentümer, Vermieter und Käufer nutzbar

3. Vorteile der KfW-Finanzierung

Niedrigere Zinsen als bei vielen Banken
Tilgungsfreie Anlaufzeit – du startest z. B. erst nach 1–3 Jahren mit der Rückzahlung
Kombinierbar mit normalen Bankkrediten
Langfristige Laufzeiten möglich (bis zu 30 Jahre)
Zuschüsse = geschenktes Geld, das du nicht zurückzahlen musst

Aber:
Die KfW vergibt keine Kredite direkt an dich – du brauchst immer eine durchleitende Bank, also z. B. deine Hausbank, Interhyp, etc.


4. Wann lohnt sich ein KfW-Kredit besonders?

Du willst energieeffizient bauen oder sanieren
Du brauchst einen zusätzlichen Kreditbaustein in deiner Finanzierung
Du willst einen Teil deines Kredits mit günstigeren Konditionen absichern
Du willst dir mit der tilgungsfreien Anlaufzeit mehr Spielraum verschaffen

Mein Tipp: Viele Banken „vergessen“ dir von sich aus KfW-Finanzierungen anzubieten. Du musst aktiv nachfragen – oder besser: bei einem unabhängigen Finanzierungsvermittler gleich mitprüfen lassen.


5. Häufige Missverständnisse rund um KfW-Kredite

„Das ist nur was für Leute, die sanieren.“
→ Nein, auch beim Neubau oder Kauf kannst du KfW-Förderung nutzen!

„Das ist zu bürokratisch.“
→ Der Papierkram ist überschaubar – und wird meistens von der Bank oder deinem Berater übernommen

„Ich kann das später noch beantragen.“
→ Nein! Die KfW-Förderung musst du vor dem Kaufvertrag oder Baubeginn beantragen!


6. KfW-Zuschüsse: Wenn’s mal kein Kredit sein soll

Die KfW bietet nicht nur Kredite, sondern auch Zuschüsse, die du gar nicht zurückzahlen musst.

Beispiel:

  • Einbruchschutz-Zuschuss: für Sicherheitstechnik
  • Barrierereduzierung: für altersgerechten Umbau
  • Energieberatung-Zuschuss: wenn du dein Haus energetisch fit machen willst

Diese Zuschüsse kannst du oft direkt online bei der KfW beantragen.


7. Mein Fazit: KfW lohnt sich – du musst es nur nutzen

✔ Die KfW bietet staatlich geförderte Kredite mit guten Konditionen
✔ Ideal für Hauskäufer, Bauherren, Sanierer und Familien
✔ Kombinierbar mit deiner Hauptfinanzierung
✔ Zuschüsse nicht vergessen – sie sind bares Geld
✔ Aber: Du musst rechtzeitig und gezielt beantragen

Mein Rat: Lass dir bei deiner Finanzierungsplanung immer ausrechnen, welche KfW-Programme du nutzen kannst – und wie sich das auf deine Monatsrate auswirkt. Manchmal bringt schon ein kleiner KfW-Baustein entscheidende Vorteile.

Hast du schon Erfahrungen mit der KfW gemacht oder planst es? Schreib’s gern in die Kommentare – ich freue mich auf den Austausch!

 

Lage, Lage, Lage – warum der Standort deiner Immobilie (fast) alles entscheidet

Wenn du dich ein bisschen mit Immobilien beschäftigst, hörst du ganz schnell diesen einen Satz, der überall gepredigt wird:
„Lage, Lage, Lage.“

Und ganz ehrlich? So abgedroschen wie er klingt – er stimmt.
Die Lage einer Immobilie beeinflusst so ziemlich alles: den Kaufpreis, die Miete, die Wertentwicklung, die Nachfrage und nicht zuletzt deine eigene Lebensqualität.

In diesem Beitrag schauen wir uns an, warum der Standort so entscheidend ist, welche Unterschiede es gibt – und wie du herausfindest, ob eine Lage wirklich Potenzial hat.


1. Warum ist die Lage so wichtig?

Ganz einfach: Du kannst alles an deiner Immobilie ändern – das Dach, den Boden, die Fenster, selbst den Grundriss.
Nur eines nicht: den Standort.

Eine schlechte Lage wird auch durch goldene Wasserhähne nicht besser – während eine gute Lage selbst bei mittelmäßiger Ausstattung teuer bleibt.

Die Lage beeinflusst:
✔ Den Kaufpreis
✔ Die Wiederverkaufschancen
✔ Die Vermietbarkeit
✔ Die Lebensqualität
✔ Die Sicherheit
✔ Die Infrastruktur und Mobilität


2. Makrolage vs. Mikrolage – der feine Unterschied

Wenn wir über „Lage“ reden, meinen wir eigentlich zwei Dinge:

Makrolage = die Region / Stadt / Umgebung

  • Großstadt, Kleinstadt oder ländlicher Raum?
  • Wirtschaftliche Entwicklung, Arbeitsplätze, Infrastruktur?
  • Bevölkerungswachstum oder Abwanderung?
  • Wie sieht’s mit Schulen, Kliniken, Einkaufsmöglichkeiten aus?

Beispiel: München = Top-Makrolage, strukturell stark, hohe Nachfrage
Kleinstadt in Ostdeutschland mit schrumpfender Bevölkerung = schwieriger Markt

Mikrolage = das direkte Wohnumfeld

  • Wie ist die Straße, das Viertel, die Nachbarschaft?
  • Viel Verkehr oder ruhige Sackgasse?
  • Supermarkt, Schule, Bahnstation zu Fuß erreichbar?
  • Lärmquellen, Geruchsbelastung, soziale Struktur?

Beispiel:
Zentrale Lage in Köln, aber direkt an der vierspurigen Hauptstraße → teuer, aber laut
Etwas außerhalb, aber grün, ruhig, familienfreundlich → günstiger, aber vielleicht ideal zum Leben


3. Gute Lage erkennen: Worauf solltest du achten?

Anbindung: Wie schnell kommst du in die Stadt, zur Arbeit, zur Bahn?
Infrastruktur: Gibt’s Läden, Ärzte, Kitas, Schulen in der Nähe?
Nachbarschaft: Gepflegte Gärten oder verwahrloste Grundstücke?
Lärmquellen: Bahnlinie, Autobahn, Flughafen?
Parks & Grünflächen: Ein echter Pluspunkt für Familien
Entwicklungspotenzial: Gibt’s Neubaugebiete, Gewerbeansiedlungen, Investitionen?

Mein Tipp:
Mach unbedingt einen Spaziergang zu verschiedenen Tageszeiten – morgens, abends, auch mal am Wochenende. Das gibt dir ein echtes Gefühl für die Lage.


4. Wertentwicklung: Wo lohnt sich der Kauf langfristig?

In gefragten Städten und Stadtrandlagen steigen die Preise oft seit Jahren – vor allem, wenn:
✔ Die Bevölkerung wächst
✔ Es viele Arbeitsplätze in der Nähe gibt
✔ Die Stadt in Infrastruktur investiert
✔ Die Nachfrage nach Wohnraum dauerhaft hoch ist

Beispielhafte Top-Lagen in Deutschland:

  • München (trotz hoher Preise immer gefragt)
  • Leipzig (starker Zuzug, viel Entwicklung)
  • Köln, Düsseldorf, Hamburg, Berlin (je nach Viertel!)
  • Speckgürtel großer Städte: z. B. Potsdam bei Berlin, Ratingen bei Düsseldorf, Fürstenfeldbruck bei München

Aber auch interessant:

  • Mittelstädte mit guter Bahnanbindung, z. B. Bamberg, Darmstadt, Ulm
  • Urlaubslagen (z. B. Ostsee, Alpenrand) mit begrenztem Wohnraumangebot

5. Lage-Fehler, die du vermeiden solltest

Nur auf den Preis schauen: Günstig heißt oft: schlechte Lage, wenig Nachfrage, Wertverlust möglich
Nur auf die Makrolage achten: Auch in Top-Städten gibt’s schlechte Ecken
Entwicklung ignorieren: Wenn in der Nachbarschaft bald eine vierspurige Straße gebaut wird, ändert das alles
Verkehr und Lärm unterschätzen: Eine Straße, die werktags ruhig ist, kann am Wochenende zur Rennstrecke werden


6. Mein Fazit: Die Lage ist dein größter Hebel

✔ Eine gute Lage hält den Wert stabil oder lässt ihn steigen
✔ Eine schlechte Lage kann alle anderen Vorteile zunichtemachen
✔ Denk beim Kauf nicht nur an heute – sondern auch an dein Leben in 10, 20, 30 Jahren
✔ Wer vermieten will, braucht eine Lage mit Nachfrage – sonst bleibt die Wohnung leer
✔ Wer selbst wohnen will, sollte sich rundum wohlfühlen

Mein Rat: Nimm dir bei der Lageanalyse genauso viel Zeit wie bei der Finanzierung. Frag dich:
„Würde ich hier auch wohnen wollen, wenn ich heute 10 Jahre jünger – oder älter – wäre?“

Wie habt ihr eure Lage gefunden – bewusst ausgesucht oder eher zufällig? Ich bin gespannt auf eure Geschichten!

 

Was kostet ein Haus wirklich? Die versteckten Kosten beim Immobilienkauf

„Ein Haus kostet 400.000 Euro.“ Klingt erstmal glasklar, oder? Aber Moment: Ist das der Kaufpreis, der Baupreis, mit oder ohne Grundstück, mit Küche oder ohne? Und was ist mit Notar, Steuern, Außenanlagen, Möbeln?
Viele unterschätzen brutal, was beim Hauskauf wirklich an Gesamtkosten auf sie zukommt. Und damit meine ich nicht die Zinskosten, sondern die knallharten Euros, die du in den ersten Jahren aufbringen musst – ob geplant oder nicht.

In diesem Beitrag zeig ich dir, wie du realistisch kalkulierst, wo die versteckten Kosten lauern – und wie du böse Überraschungen vermeidest.


1. Der Kaufpreis – nur der Anfang

Wenn du eine Anzeige siehst, steht da z. B.:
„Einfamilienhaus für 400.000 Euro“

Was viele übersehen:
Das ist meist nur der Preis für das Haus inkl. Grundstück
Nebenkosten? Fehlanzeige.
Ausstattung? Meist „Standard“ – und das heißt oft: du brauchst noch was drauf.


2. Kaufnebenkosten – schnell 10–15 % extra

Bevor du überhaupt mit dem Umbauen, Einziehen oder Renovieren anfängst, kommen diese unvermeidbaren Posten:

PostenKosten (ca.)
Grunderwerbsteuer (je nach Bundesland)3,5–6,5 % des Kaufpreises
Notar & Grundbuchca. 1,5 % des Kaufpreises
Maklerprovision (wenn fällig)bis zu 3,57 % (inkl. MwSt.)
Summe der Nebenkostenca. 10–12 % des Kaufpreises

Beispiel:
400.000 € Kaufpreis → ca. 40.000–50.000 € Nebenkosten

Mein Tipp:
Diese Nebenkosten musst du in der Regel aus eigener Tasche zahlen – die Bank finanziert sie selten mit.


3. Baunebenkosten (bei Neubau)

Wenn du baust, kommen weitere „unsichtbare“ Kosten hinzu, die oft nicht im Bauträgervertrag stehen:

  • Bodengutachten
  • Vermessung
  • Baugenehmigung
  • Hausanschlüsse (Wasser, Strom, Abwasser, Gas, Telekom)
  • Baustrom & Bauwasser
  • Außenanlagen (Terrasse, Einfahrt, Garten)
  • Zäune, Carport, Mülltonnenstellplatz

Diese Posten machen schnell 50.000–80.000 Euro zusätzlich aus – je nach Lage und Ausbaustandard.


4. Ausstattung & Innenleben: Das wird teuer, wenn du Wünsche hast

Auch wenn das Haus „schlüsselfertig“ ist – das heißt nicht, dass du einziehst und alles perfekt ist. Je nach Anbieter ist oft nicht enthalten:

  • Einbauküche
  • Bodenbeläge (Fliesen, Parkett, Laminat)
  • Malerarbeiten
  • Beleuchtung
  • Bad-Extras (z. B. Dusche + Badewanne)
  • Smart-Home oder Netzwerkverkabelung

Küche allein: 10.000–30.000 €, je nach Anspruch
Bodenbeläge & Maler: 10.000–20.000 €
Beleuchtung & Elektrik: 3.000–6.000 €

Selbst bei bescheidener Ausstattung solltest du mit 30.000–50.000 € rechnen


5. Möbel, Umzug, Außenanlagen – nicht vergessen

Nach dem Kauf geht’s weiter:

  • Neue Möbel (weil die alten „nicht mehr passen“)
  • Umzugskosten (Transporter, Helfer, Spedition)
  • Gartenmöbel, Gerätehaus, Rasenmäher
  • Pflasterung von Einfahrt oder Wegen
  • Garage oder Carport

Auch das kann nochmal 10.000–25.000 € verschlingen – und ist in keiner Finanzierung enthalten.


6. Reserven und Rücklagen – für später

Selbst wenn du neu baust oder frisch sanierst: Es kommt immer was.

✔ Reparaturen (Heizung, Fenster, Dach…)
✔ Rücklagen für Modernisierung
✔ Versicherungen (Hausrat, Wohngebäude, Haftpflicht)
✔ Grundsteuer

Plane monatlich mindestens 1–2 €/m² Wohnfläche als Rücklage ein.


7. Die große Gesamtübersicht: Was ein 400.000 €-Haus wirklich kostet

KostenpunktBetrag (ca.)
Kaufpreis400.000 €
Kaufnebenkosten (10 %)40.000 €
Ausstattung & Küche30.000 €
Außenanlagen15.000 €
Möbel, Umzug, Einrichtung10.000 €
Rücklagen & Versicherungen5.000 € (fürs erste Jahr)
Gesamtkosten realistisch500.000–520.000 €

Und das, ohne Finanzierungskosten wie Zinsen über 20–30 Jahre mit einzurechnen.


8. Mein Fazit: Kalkuliere nicht auf Kante

✔ Der Kaufpreis ist nur die Spitze des Eisbergs
✔ Kaufnebenkosten sind unvermeidlich – und oft höher als gedacht
✔ Küche, Böden, Garten – all das ist nicht automatisch im „Hauspreis“ dabei
✔ Plane mit mindestens 15–20 % Aufschlag auf den Kaufpreis
✔ Und: Halte dir einen Puffer von mindestens 10.000–15.000 € für Unvorhergesehenes

Mein Rat: Frag beim Bauträger oder Verkäufer ganz konkret nach, was im Preis enthalten ist – und was nicht. Und rechne ehrlich, nicht schön.
Denn nur dann kannst du dich wirklich auf dein neues Zuhause freuen – ohne schlaflose Nächte wegen unerwarteter Rechnungen.

Wie war’s bei euch? Gab’s Überraschungen nach dem Kauf? Ich bin gespannt auf eure Geschichten!

 

Immobilie vermieten oder selbst nutzen? Was sich wirklich lohnt – finanziell und fürs Leben

Da stehst du also, Schlüssel in der Hand, frisch gebackener Eigentümer – und plötzlich kommt sie, die Frage: „Soll ich eigentlich selbst einziehen – oder lieber vermieten?“
Klingt erstmal wie eine reine Bauchentscheidung. Ist es auch – teilweise. Aber: Es gibt jede Menge gute Gründe für beides, und die Unterschiede sind größer, als viele denken.

In diesem Beitrag zeige ich dir die wichtigsten Vor- und Nachteile, steuerliche Aspekte und was du langfristig beachten solltest.


1. Selbst nutzen – der Traum vom Eigenheim

Für viele ist das eigene Zuhause ein Lebensziel. Unabhängig vom Vermieter, keine Mieterhöhungen, Gestaltungsfreiheit… klingt nach Freiheit. Aber es gibt auch Dinge, die man vorher wissen sollte.

Vorteile der Eigennutzung:
✔ Du wohnst mietfrei – nach Abzahlung des Kredits
✔ Hohe emotionale Bindung: „Mein Haus, mein Garten, mein Grillplatz“
✔ Du kannst umbauen, sanieren, anstreichen wie du willst
✔ Keine Kündigung durch Dritte möglich – maximale Sicherheit
✔ Kein Stress mit Mietern

Nachteile:
❌ Keine Einnahmen – die Immobilie kostet erstmal nur Geld
❌ Kein Steuervorteil: Zinsen und Kosten nicht absetzbar
❌ Wenn du umziehen musst, wird’s kompliziert (verkaufen oder vermieten?)
❌ Du bist stark an den Standort gebunden

Mein Eindruck: Wenn du sesshaft bist, die Immobilie gut zu deinem Leben passt und du langfristig bleibst – dann spricht viel für Eigennutzung.


2. Vermieten – die Immobilie als Kapitalanlage

Wer nicht selbst einziehen will oder kann, nutzt das Objekt als Einnahmequelle. Klingt nach passivem Einkommen – aber es gibt ein paar Haken.

Vorteile der Vermietung:
✔ Monatliche Einnahmen helfen bei der Kreditrückzahlung
Zinsen, Abschreibung, Instandhaltungskosten sind steuerlich absetzbar
✔ Du kannst flexibel wohnen – Mieteinnahmen laufen weiter, auch wenn du selbst woanders wohnst
✔ Lässt sich gut als Altersvorsorge planen
✔ Bei guter Lage langfristig hohe Wertsteigerung möglich

Nachteile:
❌ Du bist Vermieter – mit allem, was dazugehört (Mieterwechsel, Instandhaltung, Streitfälle)
❌ Risiko von Mietausfall oder Leerstand
❌ Verwaltung kostet Zeit oder Geld (Hausverwaltung)
❌ Steuern auf Einnahmen (es sei denn, du steuerst clever dagegen)
❌ Kein Eigenheim-Bonus bei der Grunderwerbsteuer oder Wohnungsbauprämie

Mein Eindruck: Wer die Immobilie als Renditeobjekt sieht, regelmäßig investieren möchte und sich nicht vor etwas Bürokratie scheut – für den kann sich Vermietung lohnen.


3. Was sagt der Steuerberater dazu?

Das Finanzamt sieht bei Selbstnutzung und Vermietung große Unterschiede:

AspektSelbstnutzungVermietung
Zinsen absetzbar?NeinJa
Abschreibung möglich?NeinJa (2–3 % Gebäudeanteil/Jahr)
Reparaturen absetzbar?NeinJa, wenn vermietest
Spekulationsfrist10 Jahre, dann steuerfrei10 Jahre, dann steuerfrei
Verkauf steuerfrei?Ja, wenn selbst bewohntNur nach Ablauf der Frist

Besonderheit: Wenn du die Immobilie mindestens im Jahr des Verkaufs und den beiden Jahren davor selbst bewohnt hast, kannst du sie auch vor Ablauf der 10 Jahre steuerfrei verkaufen.


4. Emotion vs. Rendite – was zählt für dich mehr?

Diese Entscheidung ist mehr als eine Excel-Tabelle. Es geht auch um deinen Alltag, deine Lebensqualität und deine Pläne.

✔ Willst du in der Nähe deiner Arbeit und Familie wohnen?
✔ Macht es dir Spaß, Vermieter zu sein – oder eher Bauchschmerzen?
✔ Planst du in den nächsten Jahren umzuziehen oder sesshaft zu werden?
✔ Ist die Immobilie eher praktisch gelegen oder ein Renditeobjekt in guter Lage?

Mein Rat: Wenn die emotionale Bindung hoch ist – nutz sie selbst.
Wenn du rein wirtschaftlich denkst – rechne durch, ob die Mieteinnahmen Sinn ergeben.


5. Mein persönliches Fazit: Erst denken, dann einziehen (oder vermieten)

✔ Eigennutzung gibt dir Sicherheit und Freiheit – aber keine Einnahmen
✔ Vermietung bringt Rendite und Steuervorteile – aber auch Verantwortung
✔ Prüfe alle Optionen: Manchmal ist eine Zwischenlösung (z. B. erstmal vermieten, später selbst nutzen) sinnvoll
✔ Denk an deine Zukunftspläne, nicht nur an den Status quo

Mein Tipp:
Mach dir eine ehrliche Pro-und-Contra-Liste – emotional und finanziell. Und wenn du unsicher bist: Lass dich beraten. Es geht nicht um irgendeine Entscheidung, sondern um dein Zuhause oder dein Vermögen.

Wie habt ihr euch entschieden – und warum? Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen!