Die aktuell historisch niedrigen Zinsen, kurbeln den Immobilienmarkt an. Vor allem in den Großstädten steigen parallel dazu die Preise für Wohneigentum. Ein Ende der Preissteigerung wird auch für das nächste Jahr nicht erwartet. Die günstigen Finanzierungsangebote werden allerdings allmählich weniger, nachdem Ben Bernanke, der US-amerikanische Notenbankchef, zum Beginn des Sommers bekannt gab, dass die Notenpresse „langsamer rotieren wird“, damit die Zinsen wieder etwas anziehen. Das macht sich inzwischen auch schon in Deutschland bemerkbar. Während im Frühjahr ein Baukredit, über zehn Jahre Laufzeit, noch für durchschnittlich 2,31 Prozent zu bekommen war, werden im September schon 2,76 Prozent verlangt. Die Frankfurter FMH Finanzberatung ist sicher, dass die Hypothekenzinsen allmählich weiter steigen, wie FMH-Leiter, Max Herbst, in einem Interview erklärte: „Bei den Hypothekenzinsen ist noch Luft nach oben.“ Mit einem durchschnittlichen Hypothekenzins von 3,0 bis 3,5 Prozent, rechnen die Experten bis Ende 2014. Das ist jedoch noch immer ein sehr niedriger Schnitt, eingedenk der Tatsache, dass der Zinsdurchschnitt viele Jahre bei rund 6,5 Prozent, zu Spitzenzeiten sogar bei 8,0 Prozent lag. Das ist noch immer sehr günstig und die Analyse der Situation in Europa lässt die Immobilienbranche hoffen, dass auch in den kommenden Jahren die Finanzierung eines Eigenheims noch für viele Menschen erschwinglich bleiben wird.
Mieterklage gegen Rauchbelästigung abgelehnt
Nach dem aufsehenerregenden Gerichtsurteil, dass eine Wohnungskündigung, wegen Geruchsbelästigung durch Tabakrauch, als rechtmäßig bestätigte, wird jetzt eine Klagewelle in ähnlichen Fällen erwartet. Allerdings wird auch in Zukunft eine Klage, wegen Rauchens in der Wohnung, nur selten erfolgreich sein. Das musste jetzt auch ein Rentnerehepaar aus Premnitz feststellen, dass gegen den aufsteigenden Qualm ihrer unter, ihnen wohnenden, Nachbarn geklagt hatten. Damit wollten sie erreichen, dass ihre Nachbarn nur während vorgegebener Zeiten auf ihrem Balkon rauchen dürften und ständig ihren Aschenbecher leeren müssten. Dem hat das Amtsgericht Rathenow einen Riegel vorgeschoben. Demnach ist das Rauchen der angegebenen 12 Zigaretten pro Tag, auf dem Balkon, keine „wesentliche Beeinträchtigung“. Ein Unterlassungsanspruch ist in dem Fall nicht gerechtfertigt. Zwar wollen die Kläger Berufung gegen das Urteil einlegen, doch ein anderes Ergebnis wird nicht erwartet.
Immobilien für „Normalverdiener“ im EU-Ausland?
Die Euro-Krise hat das Sicherheitsbedürfnis der Anleger geschärft. Statt in Sparverträgen investieren Deutsche inzwischen lieber in Sachwerten. Der deutsche Immobilienmarkt hat davon profitiert und die Preise in die Höhe getrieben. In vielen anderen EU-Ländern hat die Finanz- und Euro-Krise jedoch stärkere Auswirkungen, auf die Wirtschaft. Infolge leerer Haushaltskassen wurden viele staatliche Aufträge zurückgezogen und Subventionen gestrichen. Dadurch häufen sich betriebliche und private Insolvenzen. Das wiederum führt zu einem größeren Immobilienangebot und sinkenden Preisen. In einigen Ländern Europas sind die Preise für Wohn- und Ferienimmobilien um bis zu 50 Prozent gesunken. Das gibt auch vielen Deutschen die Chance, sich ihren Traum von einem eigenen Ferienhaus zu erfüllen. Wie die Makleragentur Engel & Völkers ermittelte, kauften in den vergangenen drei Jahren doppelt so viel Deutsche ein Ferienhaus im Ausland, wie 2008. Aufgrund der stark reduzierten Preise sind es nicht mehr nur vermögende Käufer. Auch Normalverdienern eröffnet sich so die Möglichkeit eine Ferienimmobilie zu erwerben. Die günstigsten Angebote finden sich derzeit in Griechenland, Spanien und Portugal. Hier fielen die Preise um mindestens ein Drittel, weil dort viele, am Rand des Ruins stehende Banken, ihren Immobilienbesitz, oft unter Wert, verkaufen müssen, um liquide zu bleiben. Vor allem die großen Anwesen, die vor wenigen Jahren noch für Preise von über einer Million Euro gehandelt wurden, verloren massiv an Wert. Um bis zu dreiviertel günstiger, lassen sich solche großen Objekte derzeit erwerben. Stabile Preise, in diesen Ländern, haben nur noch die bekanntesten Urlaubsort, wie Mallorca, die Cote d‘ Azur oder Cannes.
Schnäppchen-Immobilien in Griechenland
Während in Deutschland die Immobilienpreise, aufgrund der hohen Nachfrage, stetig wachsen, sinken die Kosten für Häuser und Grundstücke in vielen EU-Ländern, die noch unter der Staatsschuldenkrise leiden, wie beispielsweise Griechenland. Inzwischen gibt es hier die schönsten Grundstücke zu echten Schnäppchenpreisen. Um über 30 Prozent, sind die Immobilienpreise in Griechenland durchschnittlich, seit 2009, gefallen. Auf Kreta liegen die Quadratmeterpreise für Ferienhäuser teilweise fünfzig Prozent unter dem Wert von vor zehn Jahren. Statt 2000 Euro kostet der Quadratmeter im Schnitt nur noch 1000 Euro . Auf dem Eiland Zakynthos, werden große Villen sogar für weniger als einem Viertel des ursprünglichen Preises angeboten. Bisher sind es jedoch vorrangig größere Investoren und Makleragenturen, die sich um Immobilien in Griechenland bemühen, denn problematisch bleibt die noch immer undurchsichtige Gesetzeslage in Griechenland, die deutsche Anleger zögern lassen. „Mit den gegenwärtigen fiskalischen Kapriolen und der Rechtsunsicherheit für Hausbesitzer kann sich der Immobilienmarkt auch nicht erholen“, erklärt die griechische Architektin Athina Florou. So ändert sich beispielsweise mehrmals jährlich die Höhe der Grundsteuer. Zudem sind diese in den verschiedenen Regionen unterschiedlich gestaffelt, so dass selbst Experten kaum noch Durchblick haben. Außerdem sind viele Ferienhäuser ohne Baugenehmigung entstanden, was natürlich ein erhebliches Risiko darstellt.
Sinkende Preise für gebrauchte Immobilien
Trotz der wachsenden Nachfrage, nach Kaufimmobilien, werden gebrauchte Eigenheime aktuell günstiger, wie eine repräsentative Studie durch das Immobilienportal „immowelt“ zeigt. Demnach sinken die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen und Häuser, obwohl sie parallel für Neubauten steigen. Durchschnittlich um 100.000 Euro, sind gebrauchte Eigenheime billiger. Während seit 2003 die Preise für Neubauten um rund 30 Prozent stiegen, verringerten sich die Forderungen für gebrauchte Häuser, im gleichen Zeitraum, um 172.000 Euro. Die vorliegenden Zahlen ergaben sich durch eine Befragung von über 1000 Personen, durch das Marktforschungsinstituts ‚Innofact‘. Die gestiegenen Preise für neu gebaute Eigenheime, lassen sich leicht durch die höhere Nachfrage erklären. So werden Immobilien, nach der Finanzkrise verstärkt als sichere Anlage wahrgenommen. Ãœber die Ursache der gegensätzlich scheinenden Preisentwicklung lässt sich dagegen nur spekulieren. Vermutet wird, dass die sinkenden Preise für gebrauchte Immobilien daran liegen, dass die Kosten für nötige Sanierungen höher sind, als noch vor zehn Jahren, die sich viele Erben nicht mehr leisten können.