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Grundschuld einfach erklärt – was steckt da eigentlich in meinem Kreditvertrag?

Wenn du eine Immobilie finanzierst, wirst du an einem Begriff nicht vorbeikommen: Grundschuld. Klingt erstmal technisch, fast wie etwas, das man gar nicht verstehen muss. Aber glaub mir – das solltest du. Denn die Grundschuld steht nach der Unterschrift nicht nur in deinem Kreditvertrag, sondern auch in deinem Grundbuch.

In diesem Artikel erkläre ich dir, was genau eine Grundschuld ist, wie sie funktioniert, was sie mit deiner Finanzierung zu tun hat – und worauf du achten solltest.


1. Was ist eine Grundschuld?

Die Grundschuld ist eine Sicherheit für die Bank, damit sie dir überhaupt ein Immobiliendarlehen gibt.

Konkret bedeutet das:
Wenn du den Kredit nicht mehr bedienen kannst, darf die Bank im schlimmsten Fall deine Immobilie zwangsversteigern – und sich aus dem Erlös ihr Geld zurückholen.

Wichtig: Die Grundschuld steht nicht für eine konkrete Schuld, sondern ist ein sogenanntes dingliches Recht an deiner Immobilie.


2. Unterschied zwischen Grundschuld und Hypothek

Früher war immer von der Hypothek die Rede. Heute wird in fast allen Fällen die Grundschuld verwendet.

Warum? Weil sie für die Bank flexibler ist.

MerkmalHypothekGrundschuld
Höhe ist an Darlehen gebundenJaNein (theoretisch unabhängig)
Sinkt mit jeder RückzahlungJaNein (bleibt konstant)
Heute noch üblich?NeinJa

Heißt für dich: Auch wenn du dein Darlehen schon zur Hälfte zurückgezahlt hast – die Grundschuld steht weiterhin in voller Höhe im Grundbuch, bis du sie löschen lässt.


3. Wie wird die Grundschuld im Grundbuch eingetragen?

Die Eintragung erfolgt über einen Notar und ist mit Kosten verbunden – meistens etwa 0,5 bis 1 Prozent der Grundschuldhöhe.

Ablauf:

  1. Nach der Kreditzusage bekommst du von der Bank eine Grundschuldbestellungsurkunde
  2. Diese wird vom Notar beurkundet und ans Grundbuchamt geschickt
  3. Nach der Eintragung kann die Bank das Geld auszahlen

Beispiel:

  • Du nimmst ein Darlehen über 300.000 € auf
  • Die Grundschuld wird über denselben Betrag im Grundbuch eingetragen
  • Bei Umschuldung oder Ablösung muss sie angepasst oder gelöscht werden

4. Was bedeutet „Grundschuld mit Brief“ und „ohne Brief“?

Im Kreditvertrag steht oft „Grundschuld mit Brief“ oder „ohne Brief“.

Was ist der Unterschied?

  • Mit Brief: Es wird ein offizielles Dokument („Grundschuldbrief“) erstellt. Die Bank kann den Brief verwenden, um Forderungen durchzusetzen.
  • Ohne Brief: Gilt als einfacher, günstiger, aber nicht ganz so flexibel bei der Übertragung.

Heute wird fast immer ohne Brief gearbeitet – es ist für alle Beteiligten unkomplizierter.


5. Muss ich die Grundschuld löschen lassen, wenn der Kredit abbezahlt ist?

Nein, musst du nicht. Aber du kannst – und solltest – darüber nachdenken.

Vorteile der Löschung:
✔ Du hast „reinen Tisch“ – kein Belastungseintrag mehr im Grundbuch
✔ Wenn du später verkaufen willst, gibt es weniger Rückfragen oder Bürokratie
✔ Du kannst das Grundstück unbelastet als Sicherheit für andere Zwecke verwenden

Nachteile der Löschung:
❌ Du musst wieder zum Notar und zahlen (ca. 300–500 €)
❌ Wenn du später nochmal finanzieren willst, musst du die Grundschuld neu eintragen lassen – und wieder zahlen

Mein Tipp:
Wenn du planst, in den nächsten Jahren nochmal umzuschulden, zu modernisieren oder zu investieren – lass die Grundschuld einfach drin. Man kann sie dann „wiederverwenden“.


6. Grundschuld bei der Anschlussfinanzierung – was passiert da?

Wenn du nach Ende der Zinsbindung zu einer anderen Bank wechselst, stellt sich die Frage: Was passiert mit der alten Grundschuld?

Du hast zwei Möglichkeiten:

1. Grundschuld löschen und neu eintragen

  • Du lässt die alte Grundschuld löschen
  • Die neue Bank bekommt eine neue Grundschuld
  • Das kostet Zeit und Geld (Notar & Grundbuchamt)

2. Grundschuld abtreten (kostengünstiger)

  • Die neue Bank übernimmt die bestehende Grundschuld (Abtretung)
  • Geht schneller und ist meist günstiger
  • Voraussetzung: Die neue Bank akzeptiert das

Mein Tipp: Frag bei der Anschlussfinanzierung nach, ob eine Abtretung möglich ist – das spart dir schnell ein paar hundert Euro.


7. Worauf solltest du achten?

Immer prüfen, welche Summe genau als Grundschuld eingetragen wird – manche Banken setzen mehr an als der Kreditbetrag, z. B. für Zinsen und Nebenkosten

Sorgfältig mit der Grundschuldbestellungsurkunde umgehen – sie ist wichtig und sollte sicher verwahrt werden (Notar hat meist auch eine Kopie)

Im Kaufvertrag prüfen, ob eine alte Grundschuld übernommen werden muss – nicht dass du fremde Altlasten übernimmst


8. Fazit: Grundschuld ist kein Hexenwerk – aber wichtig zu verstehen

✔ Die Grundschuld ist ein Sicherungsinstrument der Bank – kein Zeichen von Misstrauen
✔ Sie steht im Grundbuch und bleibt auch nach Rückzahlung bestehen, bis du aktiv löscht
✔ Bei der Anschlussfinanzierung kann sie übernommen werden – das spart Zeit und Geld
✔ Wer sie versteht, kann besser verhandeln und Überraschungen vermeiden

Mein Rat: Lies den Grundschuldeintrag im Vertrag nicht einfach nur durch – versteh ihn. Oder lass ihn dir in Ruhe erklären. Es ist dein Haus – und deine Verantwortung.

Habt ihr schon mal eine Grundschuld löschen lassen oder übernommen? Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen!

 

Reihenhaus, Doppelhaushälfte oder freistehendes Einfamilienhaus – was passt zu mir?

Hallo zusammen, hier ist wieder Alex! Wenn’s um den Hauskauf geht, stolpert man früher oder später über diese Frage: Welche Hausart soll’s denn werden? Klingt erstmal simpel – ist es aber gar nicht. Denn zwischen einem freistehenden Einfamilienhaus, einer Doppelhaushälfte oder einem Reihenhaus liegen nicht nur preislich Welten, sondern auch in Sachen Nachbarschaft, Freiraum und Alltag.

In diesem Artikel zeige ich dir die Vor- und Nachteile der drei Klassiker – und wie du herausfindest, was am besten zu dir passt.


1. Das Reihenhaus – günstig, kompakt, nah am Nachbarn

Ein Reihenhaus ist das klassische Einsteiger-Modell: mehrere Häuser nebeneinander in einer Reihe, mindestens auf zwei Seiten an andere Häuser angebaut.

Vorteile:
✔ Meist günstiger in der Anschaffung als Doppelhaus oder freistehendes Haus
✔ Energetisch effizient – weniger Außenwände bedeuten weniger Wärmeverlust
✔ Oft in ruhigen Wohngebieten mit gewachsener Infrastruktur
✔ Ideal für Paare oder kleine Familien mit begrenztem Budget

Nachteile:
❌ Wenig Privatsphäre – Geräusche von links und rechts sind oft hörbar
❌ Kleine Grundstücke, wenig Gartenfläche
❌ Kaum Individualität bei Bauform oder Grundriss

Mein Eindruck: Super Sache, wenn das Budget begrenzt ist, die Lage stimmt – und man mit ein bisschen Nähe zum Nachbarn kein Problem hat.


2. Doppelhaushälfte – der Kompromiss mit Potenzial

Bei einer Doppelhaushälfte teilst du dir mit genau einem anderen Haus die Wand – hast aber ansonsten mehr Freiheit als beim Reihenhaus.

Vorteile:
✔ Günstiger als ein freistehendes Haus, aber oft mit größerem Grundstück als beim Reihenhaus
✔ Bessere Privatsphäre – nur eine direkte Wand
✔ Mehr Gestaltungsmöglichkeiten (Fassade, Garten, Carport etc.)
✔ Oft gute Balance zwischen Kosten und Komfort

Nachteile:
❌ Abhängig von der „anderen Hälfte“ – z. B. bei Sanierungen oder Anbauten
❌ Geräusche von der anderen Seite möglich – je nach Bauqualität
❌ Wertentwicklung etwas geringer als bei freistehenden Häusern

Mein Eindruck: Eine solide Wahl für Familien, die mehr Platz und Ruhe wollen, aber nicht das ganz große Budget haben.


3. Freistehendes Einfamilienhaus – maximale Freiheit, hoher Preis

Das freistehende Einfamilienhaus ist für viele der Traum vom Wohnen: keine gemeinsamen Wände, eigener Garten, absolute Unabhängigkeit.

Vorteile:
✔ Volle Privatsphäre – keine angrenzenden Wohnparteien
✔ Individuelle Gestaltung – vom Grundriss bis zum Gartenhäuschen
✔ Gute Wertstabilität – besonders in Toplagen
✔ Ideal für Familien mit langfristiger Lebensplanung

Nachteile:
❌ Teurer in der Anschaffung und oft auch bei der Finanzierung
❌ Höhere Heizkosten (mehr Außenwände)
❌ Größeres Grundstück = mehr Arbeit und Pflege
❌ In Städten oft nur am Stadtrand oder im Umland verfügbar

Mein Eindruck: Wer sich langfristig niederlassen will und genug Budget mitbringt, fährt hiermit am besten – aber unterschätz die laufenden Kosten nicht.


4. Die wichtigsten Unterschiede im direkten Vergleich

MerkmalReihenhausDoppelhaushälfteFreistehendes Haus
AnschaffungskostenGünstigMittelHoch
GrundstücksgrößeKleinMittelGroß
PrivatsphäreGeringMittelHoch
Heizkosten (Energieeffizienz)GeringMittelEher höher
GestaltungsfreiheitEingeschränktTeilweiseHoch
Lage (Verfügbarkeit)Urban & SuburbanVororte & SuburbanHäufig ländlich
WertentwicklungStabilGutSehr gut (je nach Lage)

5. Was passt zu wem?

Singles oder junge Paare mit begrenztem Budget: Reihenhaus – günstig, gut angebunden, pflegeleicht
Familien mit 1–2 Kindern und Wunsch nach Garten: Doppelhaushälfte – mehr Raum, aber noch bezahlbar
Langfristige Planer mit finanziellen Rücklagen: Freistehendes Haus – maximale Unabhängigkeit und Wert

Natürlich spielen auch Lage, Beruf, Mobilität und Zukunftspläne eine Rolle. Wer später vermieten oder verkaufen möchte, sollte zusätzlich den Wiederverkaufswert im Blick behalten.


6. Mein persönliches Fazit

Ich hab mir vor vielen Jahren ein freistehendes Einfamilienhaus gegönnt – und bereue es nicht. Aber: Es war eine bewusste Entscheidung, mit all den Nebenkosten, Gartenarbeit und Reparaturen, die dazugehören. Hätte ich damals weniger Budget gehabt, wäre es wahrscheinlich eine Doppelhaushälfte geworden.

Mein Rat: Mach keine Entscheidung nur vom Preis abhängig. Überleg dir, wie du leben willst – und was du dir langfristig leisten kannst. Und nicht vergessen: Ein Reihenhaus mit guter Lage ist oft mehr wert als ein freistehendes Haus in der Pampa.

Was habt ihr gekauft – oder worüber denkt ihr gerade nach? Ich freue mich auf eure Erfahrungen!

 

Anschlussfinanzierung clever planen: Mit Forward-Darlehen Zinsen sichern

Hallo zusammen, hier ist wieder Alex!
Wer eine Immobilie finanziert hat, kennt das: Irgendwann läuft die Zinsbindung aus – und dann stellt sich die große Frage: Wie geht es weiter mit dem Kredit?

Besonders wenn man zu einem niedrigen Zinssatz abgeschlossen hat, will man natürlich nicht plötzlich das Doppelte zahlen. Genau hier kommt das Forward-Darlehen ins Spiel – eine oft unterschätzte, aber mächtige Möglichkeit, sich günstige Zinsen viele Monate im Voraus zu sichern.

In diesem Artikel zeige ich dir, wie ein Forward-Darlehen funktioniert, wann es sich lohnt – und worauf du achten solltest, damit du nicht draufzahlst.


1. Was ist ein Forward-Darlehen?

Ein Forward-Darlehen ist eine besondere Form der Anschlussfinanzierung. Damit kannst du dir heute schon einen Zinssatz für die Zukunft sichern, auch wenn deine aktuelle Zinsbindung noch läuft.

Klingt kompliziert? Ein einfaches Beispiel:

  • Deine aktuelle Zinsbindung endet in 18 Monaten
  • Du schließt heute ein Forward-Darlehen ab, das in 18 Monaten „startet“
  • Der Zinssatz steht schon jetzt fest – egal, was bis dahin am Markt passiert

Du bekommst also Planungssicherheit – und schützt dich vor steigenden Zinsen.


2. Wie funktioniert das genau?

Du vereinbarst mit einer Bank:

  • Wann das neue Darlehen starten soll (Vorlaufzeit: meist 6 bis 60 Monate)
  • Zu welchem Zinssatz (meist mit einem kleinen Aufschlag je nach Vorlaufzeit)
  • Wie hoch die neue Tilgung sein soll
  • Wie lange die neue Zinsbindung läuft

Wichtig: Während der Vorlaufzeit zahlst du noch ganz normal deine alte Finanzierung weiter. Das neue Darlehen startet erst nach Ablauf der bisherigen Zinsbindung.


3. Vorteile des Forward-Darlehens

Zinssicherheit: Du schützt dich heute vor möglichen Zinserhöhungen in der Zukunft
Planungssicherheit: Die Rate für die Anschlussfinanzierung steht schon jetzt fest
Flexibilität bei der Bankwahl: Du bist nicht auf deine bisherige Bank angewiesen
Frühzeitige Regelung: Kein Zeitdruck kurz vor Ablauf der Zinsbindung

Besonders in Phasen steigender Zinsen (so wie in den letzten Jahren) kann sich das richtig lohnen.


4. Gibt’s auch Nachteile?

Klar – wie immer gibt es auch ein paar Dinge, die du wissen solltest:

Zinsaufschlag: Je länger die Vorlaufzeit, desto höher der Zinsaufschlag (typisch: ca. 0,02–0,05 Prozent pro Monat)
Verpflichtung: Ein Forward-Darlehen ist bindend – auch wenn die Zinsen später doch fallen
Kosten bei Nichtabnahme: Falls du das Darlehen doch nicht brauchst (z. B. weil du verkaufst), kann eine hohe Vorfälligkeitsentschädigung fällig werden
Keine kostenlose Kündigung nach §489 BGB, da es ein neuer Vertrag ist – es zählt nicht die ursprüngliche Laufzeit


5. Wann lohnt sich ein Forward-Darlehen?

✔ Wenn du glaubst, dass die Zinsen in den nächsten 12–36 Monaten deutlich steigen
✔ Wenn du einen guten Überblick über deine Finanzen hast und sicher bist, dass du das Darlehen auch wirklich brauchst
✔ Wenn dir Planungssicherheit wichtiger ist als der allerletzte Prozentpunkt beim Zinssatz

Beispielrechnung:

  • Aktuell: 1,5 % Zins, endet in 18 Monaten
  • Forward-Darlehen jetzt: 3,5 %
  • Möglicher Zins in 18 Monaten: 4,5 % oder höher

Mit dem Forward-Darlehen sparst du bei 200.000 Euro über zehn Jahre rund 18.000 Euro an Zinsen – trotz kleinem Zinsaufschlag.


6. Wie viel kostet der Zinsaufschlag wirklich?

Der Aufschlag hängt von der Bank und der Länge der Vorlaufzeit ab:

VorlaufzeitZinsaufschlag (ca.)
6 Monate0,10–0,20 %
12 Monate0,20–0,40 %
24 Monate0,40–0,80 %
36 Monate0,60–1,20 %

Je früher du dir den Zins sichern willst, desto teurer wird’s – dafür bist du auch früher auf der sicheren Seite.


7. Worauf solltest du bei der Auswahl achten?

Vergleiche mehrere Angebote – nicht jede Bank bietet gleich gute Konditionen
Achte auf die Tilgungsmöglichkeiten – Sondertilgungen, Tilgungssatzwechsel etc. sollten möglich sein
Kläre, was passiert, wenn du das Darlehen doch nicht brauchst
Rechne die Gesamtbelastung durch – also Zinsen inklusive Aufschlag vs. erwartete Marktzinsen

Mein Tipp: Nicht nur auf den Nominalzins schauen – sondern immer auf die Gesamtkosten über die Laufzeit.


8. Fazit: Forward-Darlehen – sinnvoller Schutz vor steigenden Zinsen

✔ Wer seine Anschlussfinanzierung rechtzeitig regelt, spart nicht nur Nerven, sondern auch Geld
✔ In Zeiten steigender Zinsen ist das Forward-Darlehen ein echter Sicherheitsanker
✔ Je früher abgeschlossen, desto höher der Zinsaufschlag – aber auch desto größer die Absicherung
✔ Nicht blind abschließen – sondern gut vergleichen und durchrechnen

Mein Rat: Spätestens zwei Jahre vor Ablauf deiner Zinsbindung solltest du anfangen, dich mit dem Thema Anschlussfinanzierung zu beschäftigen. Und wenn du ein gutes Angebot für ein Forward-Darlehen bekommst, kann das eine richtig clevere Entscheidung sein.

Habt ihr schon Erfahrungen mit Forward-Darlehen gemacht oder steht ihr gerade vor der Entscheidung? Ich freue mich wie immer auf eure Fragen und eure Geschichten!

 

Immobilie kaufen trotz SCHUFA-Eintrag – geht das überhaupt?

Hallo zusammen, hier ist wieder Alex! Ganz ehrlich: Das Wort „SCHUFA“ löst bei vielen erstmal Stress aus. Besonders wenn man eine Immobilie finanzieren will, ist der SCHUFA-Score plötzlich ein echtes Thema. Aber was ist, wenn da ein negativer Eintrag drinsteht? Ist der Traum vom Eigenheim dann automatisch ausgeträumt?

In diesem Artikel zeige ich dir, wie stark die SCHUFA die Immobilienfinanzierung beeinflusst, welche Einträge wirklich kritisch sind – und ob ein Hauskauf trotzdem möglich ist.


1. Was prüft die Bank eigentlich bei der SCHUFA?

Bevor eine Bank dir Geld für eine Immobilie leiht, schaut sie sich deine Kreditwürdigkeit an. Und dafür ist die SCHUFA ein zentraler Bestandteil.

Die Bank prüft unter anderem:

  • Deinen SCHUFA-Score (eine Zahl zwischen 0 und 100 %)
  • Ob es negative Einträge gibt (z. B. Mahnbescheide, Gerichtsurteile)
  • Ob du bereits andere Kredite hast und wie du diese bedienst
  • Wie oft du in den letzten Monaten Anfragen gestellt hast (Stichwort: „Kredithopping“)

Ein einzelner kleiner Eintrag muss noch kein K.O.-Kriterium sein – aber bei schwerwiegenden Negativmerkmalen sieht’s schon düsterer aus.


2. Was gilt als „negativer SCHUFA-Eintrag“?

Nicht jeder Eintrag ist automatisch schlimm. Es gibt einen Unterschied zwischen „neutral“ und „negativ“.

Beispiele für neutrale oder unkritische Einträge:

  • Laufende Handyverträge
  • Genutzte Kreditkarten
  • Abgezahlte Ratenkäufe

Beispiele für negative Einträge:

  • Mahnbescheide
  • Kontopfändung
  • Eidesstattliche Versicherung
  • Kreditkündigung durch eine Bank
  • Inkasso mit Titulierung

Mein Tipp: Hol dir regelmäßig eine kostenlose SCHUFA-Auskunft (einmal pro Jahr möglich) und prüf, was drinsteht – und ob es überhaupt noch aktuell ist. Fehler sind keine Seltenheit!


3. Ist eine Immobilienfinanzierung mit SCHUFA-Eintrag möglich?

Die ehrliche Antwort: Es kommt drauf an.

Möglich ist es, wenn …

  • Der Eintrag älter ist und erledigt wurde (z. B. Forderung bezahlt)
  • Du viel Eigenkapital einbringst (mindestens 30 % oder mehr)
  • Dein Einkommen stabil und ausreichend hoch ist
  • Die Immobilie in guter Lage ist (also gute Sicherheit für die Bank)
  • Du mit der Bank offen und transparent umgehst

Schwierig wird es, wenn …

  • Der Eintrag aktuell und schwerwiegend ist (z. B. titulierte Forderung)
  • Du wenig Eigenkapital hast
  • Weitere Kredite oder finanzielle Verpflichtungen bestehen
  • Dein SCHUFA-Score unter 90 liegt

4. Welche Banken finanzieren auch mit SCHUFA-Eintrag?

Die meisten klassischen Banken (z. B. Sparkasse, Volksbank) lehnen Finanzierungen bei negativen Einträgen ab.
Aber es gibt Alternativen:

Spezialbanken oder Nischenanbieter

  • Diese vergeben Immobilienkredite auch bei schwächerer Bonität
  • Höhere Zinsen und strengere Bedingungen
  • Teilweise nur bei hohem Eigenkapital oder zusätzlicher Sicherheit

Privatkredite über Plattformen

  • z. B. auxmoney, smava oder cashper
  • Funktioniert bei kleineren Summen, aber nicht für große Immobilienkredite

Bürgschaft oder zweiter Kreditnehmer

  • Wenn eine andere Person (mit guter Bonität) als Bürge auftritt
  • Auch ein Ehepartner oder Elternteil kann mit in den Vertrag aufgenommen werden

Achtung: Wer mit schlechter Bonität einen Kredit bekommt, zahlt meist deutlich höhere Zinsen. Ob sich das lohnt, ist eine Rechenfrage.


5. Wie kannst du deine Chancen verbessern?

Eigenkapital aufbauen – je mehr du selbst einbringst, desto geringer das Risiko für die Bank
Einträge bereinigen – viele Einträge lassen sich löschen, wenn sie erledigt sind oder veraltet
SCHUFA aktiv ansprechen – nicht verschweigen, sondern erklären (z. B. vorübergehende Arbeitslosigkeit, Trennung, Krankheit)
Bürgschaft oder Mitantragsteller suchen – ein zweiter, zahlungskräftiger Kreditnehmer verbessert die Chancen enorm
Alternative Anbieter anfragen – nicht bei der ersten Ablehnung aufgeben
Nicht zu viele Kreditanfragen gleichzeitig stellen – sonst sinkt der Score weiter


6. Wann lohnt sich ein Warten?

Manchmal ist Geduld die beste Strategie.

Beispiel:

  • Du hast einen negativen Eintrag, der bereits erledigt ist
  • Die Löschfrist beträgt drei Jahre nach Erledigung
  • Danach ist der Eintrag automatisch weg – und der Score erholt sich

Mein Rat: Wenn es nicht eilt, kann es sich lohnen, noch 6–12 Monate zu warten, Einträge bereinigen zu lassen und dann mit besserem Score in die Finanzierung zu starten.


7. Fazit: Mit SCHUFA zur Immobilie – möglich, aber nicht einfach

✔ Eine Finanzierung mit leichtem SCHUFA-Eintrag ist nicht ausgeschlossen, aber mit mehr Aufwand verbunden
✔ Offenheit, gute Vorbereitung und Eigenkapital erhöhen die Chancen deutlich
✔ Es gibt spezialisierte Anbieter – aber Vorsicht vor Wucherzinsen
✔ Lieber früh die SCHUFA prüfen und aktiv verbessern, statt in der Finanzierungsphase überrascht zu werden

Mein Rat: Lass dich bei negativer SCHUFA auf jeden Fall unabhängig beraten – zum Beispiel bei einem freien Finanzierungsexperten. Manchmal gibt’s doch einen Weg, den man selbst nicht sieht.

Habt ihr Erfahrungen mit SCHUFA und Immobilienfinanzierung gemacht? Ich freue mich auf eure Fragen und Geschichten.

 

Baukindergeld, Wohn-Riester & Co.: Fördermöglichkeiten für Immobilienkäufer

Hallo zusammen, hier ist wieder Alex!
Ich sag’s mal so: Wer heutzutage eine Immobilie finanzieren will, braucht nicht nur Mut – sondern auch jeden Euro, der hilft. Zum Glück gibt’s in Deutschland staatliche Förderungen, die beim Kauf oder Bau von Wohneigentum unterstützen können. Aber welche Programme gibt es überhaupt? Und für wen lohnen sie sich wirklich?

In diesem Artikel zeige ich dir, welche Fördermöglichkeiten es gibt, worauf du achten musst und wie du das meiste rausholst.


1. Gibt’s das Baukindergeld eigentlich noch?

Fangen wir mit dem Klassiker an: Baukindergeld. Viele haben davon profitiert, aber leider ist der Fördertopf seit 2021 geschlossen – zumindest für neue Anträge.
Falls du also hoffst, jetzt noch einen Antrag zu stellen: Fehlanzeige.
Aber: Wer rechtzeitig gebaut oder gekauft hat, bekommt die Förderung weiterhin ausgezahlt – 12.000 Euro pro Kind, verteilt auf 10 Jahre.

Fazit: Kein aktuelles Programm mehr, aber wer noch drin ist, profitiert langfristig.


2. Wohn-Riester – sinnvoll oder bürokratischer Albtraum?

Der sogenannte „Wohn-Riester“ ist eine Variante der Riester-Rente, bei der du die staatlichen Riester-Zulagen für den Kauf oder Bau selbstgenutzter Immobilien verwenden kannst.

Vorteile:

  • Grundzulage von 175 Euro pro Jahr, plus Kinderzulage von 185 bzw. 300 Euro pro Kind (je nach Geburtsjahr)
  • Steuerlich absetzbare Beiträge (bis zu 2.100 Euro im Jahr)
  • Möglichkeit, einen bestehenden Riester-Vertrag zur Tilgung eines Kredits zu nutzen

Nachteile:

  • Die Immobilie muss dauerhaft selbst genutzt werden
  • Im Rentenalter kommt die „nachgelagerte Besteuerung“ – das bedeutet: Du zahlst später Einkommensteuer auf die geförderten Beiträge
  • Bürokratisch aufwendig, vor allem bei Verkauf oder Umzug

Mein Fazit: Wohn-Riester lohnt sich vor allem für Familien mit Kindern und sicherer Lebensplanung. Wer öfter umzieht oder nicht langfristig im Eigenheim bleiben möchte, sollte sich genau beraten lassen.


3. KfW-Förderprogramme: Viel Potenzial – aber gut versteckt

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet mehrere Programme für Immobilienkäufer, Bauherren und Sanierer. Die bekanntesten sind:

KfW 124 – Wohneigentum für Familien

  • Zinsgünstiges Darlehen bis zu 100.000 Euro
  • Für den Kauf oder Bau selbstgenutzter Immobilien
  • Keine Einkommensgrenzen
  • Tilgungsfreie Anlaufzeit möglich

KfW 261 / 297 / 298 – Klimafreundlicher Neubau (ab 2023)

  • Für besonders energieeffiziente Neubauten
  • Kombination mit Förderkrediten und Tilgungszuschüssen möglich
  • Zum Teil mit Zinsbindung unter 1 Prozent, wenn die Energieeffizienz stimmt

KfW 159 – Altersgerecht umbauen

  • Bis zu 50.000 Euro Kredit
  • Für barrierefreies oder altersgerechtes Wohnen
  • Auch für Käufer von Bestandsimmobilien mit Umbauplänen

Wichtig: Die KfW-Förderung muss vor dem Kaufvertrag oder Baubeginn beantragt werden – über die finanzierende Bank oder einen Finanzierungspartner.


4. Länderförderung & kommunale Programme – oft übersehen

Je nach Bundesland oder Stadt gibt es zusätzliche Programme, etwa:

  • Zinsgünstige Landesdarlehen für Familien mit Kindern
  • Zuschüsse zu Notar- oder Maklerkosten
  • Förderung von Sanierungsmaßnahmen in bestimmten Stadtgebieten
  • Kinderbonus beim Grundstückskauf

Beispiel: In Bayern gibt es das Programm „Bayerische Eigenheimzulage“, in NRW die „NRW.BANK Wohneigentum“. Manche Kommunen bieten sogar vergünstigte Grundstücke für junge Familien.

Mein Tipp: Einfach mal auf der Webseite der Stadt oder Landesregierung stöbern – oder direkt im Rathaus nachfragen. Da schlummern oft ein paar Tausender, die keiner abruft.


5. Was ist mit der neuen Wohneigentumsförderung 2023/2024?

Seit 2023 gibt es ein neues Förderprogramm mit dem klangvollen Namen „Wohneigentum für Familien (WEF)“, gestartet vom Bundesbauministerium:

  • Zinsvergünstigte Kredite über die KfW
  • Für Familien mit mindestens einem Kind und niedrigem bis mittlerem Einkommen
  • Einkommensgrenzen: z. B. max. 60.000 Euro bei einem Kind, +10.000 Euro für jedes weitere
  • Förderhöhe: bis zu 270.000 Euro Kredit
  • Voraussetzung: Es muss ein besonders klimafreundlicher Neubau sein (Effizienzhaus-Stufe 40 mit Nachhaltigkeitszertifikat)

Fazit: Klingt gut – ist aber für viele kaum erreichbar, weil die Standards teuer sind. Trotzdem kann es sich lohnen, es durchzurechnen.


6. Steuerliche Vorteile – nicht vergessen!

Auch wenn’s keine klassische Förderung ist: Es gibt steuerliche Möglichkeiten, wenn du die Immobilie vermietest.

  • Abschreibung der Anschaffungskosten (AfA)
  • Absetzen von Zinsen, Renovierungen, Fahrtkosten zur Immobilie etc.
  • Bei Teilvermietung (z. B. Einliegerwohnung) kann ein Teil der Kosten steuerlich geltend gemacht werden

Aber Achtung: Bei selbstgenutztem Wohneigentum sind nur sehr wenige Kosten steuerlich absetzbar.


7. Fazit: Förderung lohnt sich – aber du musst sie kennen

✔ Es gibt viele Fördermöglichkeiten – vom günstigen KfW-Kredit bis zur Wohn-Riester-Zulage
✔ Für Familien mit Kindern besonders interessant – aber oft an Auflagen gebunden
✔ Förderungen immer vor Vertragsabschluss beantragen
✔ Auch Landes- und Kommunalprogramme nicht vergessen

Mein Rat: Wer sich rechtzeitig informiert, kann mehrere tausend Euro sparen – oder eine bessere Finanzierung sichern. Förderungen sind kein Bonus, sondern oft ein echter Teil der Finanzierung. Und: Manche Programme lassen sich miteinander kombinieren.

Habt ihr schon mal eine Förderung genutzt oder seid gerade am Rechnen? Ich freue mich auf eure Erfahrungen und Tipps!