Archiv der Kategorie: Aktuelles

Viele Städter wollen auf`s Land

Aufgrund von Geburtenrückgang und dem Wegfall von Arbeitsplätzen in den ländlichen Gebieten Deutschlands, bleiben dort immer mehr Häuser und Wohnungen leer. Trotzdem können sich rund die Hälfte aller Stadtbewohner vorstellen, auch auf dem Land zu leben. Das ergab eine Umfrage des Forsa-Instituts, die im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände, dem AGDW, durchgeführt wurde. Am häufigsten sind es jüngere Menschen, unter 30 Jahren, die gern der Hektik der Großstadt entfliehen würden. Vor allem die Nähe zur Natur, weniger Lärm und saubere Luft, sind Beweggründe für den Wunsch, auf dem Land zu leben. Wegen der dort fehlenden Infrastruktur, besonders der schlechten Arbeitsmarktsituation, sehen sie dafür aber aktuell keine Möglichkeit. Der Präsident des AGDW, Philipp zu Guttenberg, hält die Attraktivität des Landes für ausbaufähig. Er fordert, den ländlichen Raum so zu fördern, dass er „zu einem realen Anziehungspunkt für Städter wird“. Bereits jetzt sei der ländliche Raum das „Rückrat der urbanen Gesellschaft“. So biete allein die Holz- und Forstwirtschaft rund 1,2 Millionen Arbeitsplätze und erwirtschaftet einen Umsatz von 170 Milliarden Euro pro Jahr.

 

Wohnungsnot in der Stadt – Leerstand auf dem Land

Seit der Wirtschafts- und Finanzkrise boomt, aus Sorge vor einer möglichen Inflation, der Immobilienmarkt. Allerdings betrifft das fast ausschließlich die Städte, während sich zeitgleich die ländlichen Gebiete immer mehr leeren. Parallel dazu, dass sich in den großen deutschen Metropolen allmählich eine beginnende Wohnungsnot abzeichnet, droht in vielen kleineren Gemeinden ein Wohnungsleerstand. Zwei Hauptgründe für diese Entwicklung, ermittelt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW), bei der Analyse der Mietentwicklung. Wichtigste Ursache ist die Verlagerung von Arbeitsplätzen in die Städte. Auch die letzten bis vor zehn, zwanzig Jahren noch auf dem Land vorhandenen handwerklichen Betriebe, sind inzwischen in die großen Städte gezogen und selbst die Versorgung der verbliebenen Anwohner ist dort kaum noch gesichert. Vor allem junge Leute ziehen deshalb, notgedrungen, hinterher. Dazu kommt die sinkende Geburtenrate, so dass immer mehr Wohnungen und Häuser auf dem Land unbewohnt bleiben. Die IW-Analyse kommt deshalb zu dem Schluss, dass „der Run auf die Großstädte […] das Ãœberangebot an freien Wohnungen in den ländlichen Regionen noch verstärken“ wird. Für die Analyse wurden Angebot und Nachfrage nach Wohnimmobilien aller 402 Landreise und kreisfreier Städte, in Beziehung zum Bedarf untersucht. Rund 20 Prozent aller vorhandenen Wohnungen sollen demnach, bis 2030, leer bleiben. Alternativ halten die Analysten es für möglich, dass Deutsche zukünftig in größeren Wohnungen leben werden. Bereits zwischen 1995 und 2011 stieg der sogenannte Wohnflächenkonsum um 21 Prozent – was allerdings auch daran liegt, dass immer mehr Menschen allein leben, wodurch sich automatisch eine größere Pro-Kopf-Wohnfläche ergibt.

 

Ist bald Schluss mit niedrigen Bauzinsen?

Die aktuell historisch niedrigen Zinsen, kurbeln den Immobilienmarkt an. Vor allem in den Großstädten steigen parallel dazu die Preise für Wohneigentum. Ein Ende der Preissteigerung wird auch für das nächste Jahr nicht erwartet. Die günstigen Finanzierungsangebote werden allerdings allmählich weniger, nachdem Ben Bernanke, der US-amerikanische Notenbankchef, zum Beginn des Sommers bekannt gab, dass die Notenpresse „langsamer rotieren wird“, damit die Zinsen wieder etwas anziehen. Das macht sich inzwischen auch schon in Deutschland bemerkbar. Während im Frühjahr ein Baukredit, über zehn Jahre Laufzeit, noch für durchschnittlich 2,31 Prozent zu bekommen war, werden im September schon 2,76 Prozent verlangt. Die Frankfurter FMH Finanzberatung ist sicher, dass die Hypothekenzinsen allmählich weiter steigen, wie FMH-Leiter, Max Herbst, in einem Interview erklärte: „Bei den Hypothekenzinsen ist noch Luft nach oben.“ Mit einem durchschnittlichen Hypothekenzins von 3,0 bis 3,5 Prozent, rechnen die Experten bis Ende 2014. Das ist jedoch noch immer ein sehr niedriger Schnitt, eingedenk der Tatsache, dass der Zinsdurchschnitt viele Jahre bei rund 6,5 Prozent, zu Spitzenzeiten sogar bei 8,0 Prozent lag. Das ist noch immer sehr günstig und die Analyse der Situation in Europa lässt die Immobilienbranche hoffen, dass auch in den kommenden Jahren die Finanzierung eines Eigenheims noch für viele Menschen erschwinglich bleiben wird.

 

Mieterklage gegen Rauchbelästigung abgelehnt

Nach dem aufsehenerregenden Gerichtsurteil, dass eine Wohnungskündigung, wegen Geruchsbelästigung durch Tabakrauch, als rechtmäßig bestätigte, wird jetzt eine Klagewelle in ähnlichen Fällen erwartet. Allerdings wird auch in Zukunft eine Klage, wegen Rauchens in der Wohnung, nur selten erfolgreich sein. Das musste jetzt auch ein Rentnerehepaar aus Premnitz feststellen, dass gegen den aufsteigenden Qualm ihrer unter, ihnen wohnenden, Nachbarn geklagt hatten. Damit wollten sie erreichen, dass ihre Nachbarn nur während vorgegebener Zeiten auf ihrem Balkon rauchen dürften und ständig ihren Aschenbecher leeren müssten. Dem hat das Amtsgericht Rathenow einen Riegel vorgeschoben. Demnach ist das Rauchen der angegebenen 12 Zigaretten pro Tag, auf dem Balkon, keine „wesentliche Beeinträchtigung“. Ein Unterlassungsanspruch ist in dem Fall nicht gerechtfertigt. Zwar wollen die Kläger Berufung gegen das Urteil einlegen, doch ein anderes Ergebnis wird nicht erwartet.

 

Immobilien für „Normalverdiener“ im EU-Ausland?

Die Euro-Krise hat das Sicherheitsbedürfnis der Anleger geschärft. Statt in Sparverträgen investieren Deutsche inzwischen lieber in Sachwerten. Der deutsche Immobilienmarkt hat davon profitiert und die Preise in die Höhe getrieben. In vielen anderen EU-Ländern hat die Finanz- und Euro-Krise jedoch stärkere Auswirkungen, auf die Wirtschaft. Infolge leerer Haushaltskassen wurden viele staatliche Aufträge zurückgezogen und Subventionen gestrichen. Dadurch häufen sich betriebliche und private Insolvenzen. Das wiederum führt zu einem größeren Immobilienangebot und sinkenden Preisen. In einigen Ländern Europas sind die Preise für Wohn- und Ferienimmobilien um bis zu 50 Prozent gesunken. Das gibt auch vielen Deutschen die Chance, sich ihren Traum von einem eigenen Ferienhaus zu erfüllen. Wie die Makleragentur Engel & Völkers ermittelte, kauften in den vergangenen drei Jahren doppelt so viel Deutsche ein Ferienhaus im Ausland, wie 2008. Aufgrund der stark reduzierten Preise sind es nicht mehr nur vermögende Käufer. Auch Normalverdienern eröffnet sich so die Möglichkeit eine Ferienimmobilie zu erwerben. Die günstigsten Angebote finden sich derzeit in Griechenland, Spanien und Portugal. Hier fielen die Preise um mindestens ein Drittel, weil dort viele, am Rand des Ruins stehende Banken, ihren Immobilienbesitz, oft unter Wert, verkaufen müssen, um liquide zu bleiben. Vor allem die großen Anwesen, die vor wenigen Jahren noch für Preise von über einer Million Euro gehandelt wurden, verloren massiv an Wert. Um bis zu dreiviertel günstiger, lassen sich solche großen Objekte derzeit erwerben. Stabile Preise, in diesen Ländern, haben nur noch die bekanntesten Urlaubsort, wie Mallorca, die Cote d‘ Azur oder Cannes.