Archiv der Kategorie: Aktuelles

Eigenheim nur als Kapitalanlage?

In Deutschland steigt der Bautrend weiter. Im ersten Halbjahr 2012 erhöhte sich die Zahl der Baugenehmigung, im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum, um fast fünf Prozent. Mit 114.000 wurden in diesem Zeitraum rund 5.400 Wohnungen mehr genehmigt, als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Auch die Zahl der Genehmigungen für Neubauwohnungen in größeren Wohnblocks ist um rund 5,3 Prozent gestiegen. Überraschend ist ein Rückgang beim Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern zu verzeichnen. Trotz wachsendem Interesse an Immobilien und Eigenheimen als Altersvorsorge, werden aktuell nicht mehr Häuser für den Eigenbedarf gebaut, als im letzten Jahr. Das liegt daran, dass viele Menschen zwar ein eigenes Haus schätzen, es sich aber oftmals nicht leisten können, so dass der derzeitige Bautrend hauptsächlich von Großinvestoren getragen wird, die Immobilien als Wertanlage kaufen. Das zeigt sich auch am wachsenden Bedarf sogenannter genehmigter Nichtwohngebäude, die alle Arten von Gewerbeimmobilien umfassen. In diesem Bereich stieg die Zahl der erteilten Baugenehmigungen von Januar bis Juni 2012 um 7,6 Prozent. Der größte Zuwachs zeigt sich in diesem Jahr allerdings, mit einem Plus von über 30 Prozent, im Hotel- und Gaststättengewerbe.

 

Regierung plant Abwrackprämie für alte Heizungen

Die Regierungskoalition plant derzeit verschiedene Förderungsmaßnahmen, die den Austausch alter Öl- und Gasheizungen beleben könnten. Als Teil der Energiereform sollen eine bessere Wohnungsdämmung und der Einbau moderner Heizanlagen mit einer günstigeren CO²-Bilanz, bei der Reduzierung des Ausstosses an Treibhausgasen helfen und fossile Energieträger sparen. In einem ersten Entwurf zur Reform des aktuellen Erneuerbare-Energie-Wärmegesetzes wurde deshalb unter anderem die Zahlung einer Abwrackprämie für alte Heizungen angedacht. Das könnte allerdings diejenigen Immobilienbesitzer teuer zu stehen kommen, die noch relativ neue Heizanlagen haben und deshalb ein Austausch nicht in Betracht kommt. Um die Abwrackpläne bezahlen zu können, möchte die Bundesregierung nämlich auf alle Heizöl- und Gashandel eine zusätzliche Abgabe aufschlagen. Die zusätzlichen Kosten würden beim Verkauf von Heizöl- und Gas an den Endverbraucher weiter gegeben werden. Davon wären in Deutschland rund 40 Millionen Haushalte betroffen. Der Sprecher des Deutschen Mieterbundes, Lukas Siebenkotten warnt davor, die ohnehin schon hohen Wohn-Kosten weiter zu belasten. Auch der Eigentümerverband „Haus & Grund“ kritisiert das Konzept als „Strafsteuer für Öl und Gas“.

 

Photovoltaikanlagen lohnen sich weiterhin

Für Privatpersonen, die durch eigene Anlagen regenerative Energien nutzen möchten, haben sich in den vergangenen Jahren Photovoltaikanlagen bewährt. Durch die steigenden Strompreise und die noch immer gewährte Steuerersparnis, gewinnen Photovoltaikanlagen immer mehr an Beliebtheit. Photovoltaikanlagen wandeln in Solarzellen Sonnenlicht in elektrische Energie um, während Solarthermieanlagen die Sonnenwärme nutzen, um Wasser zu erwärmen, das wiederum zum heizen und für den Warmwasserverbrauch zur Verfügung steht. Dadurch werden im Laufe eines Jahres große Mengen an herkömmlich produzierten Strom, Öl oder Gas gespart – was sich nicht zuletzt auch in der Brieftasche des Hausbesitzers bemerkbar macht. Auch wenn es bei der Berechnung der Kosten-Nutzen-Relation selten eine Rolle spielt, so kommt doch hinzu, dass mit der Energiegewinnung durch Solaranlagen kein CO2-Ausstoß verbunden ist, was die Luftqualität und das Klima schont. Solaranlagen bestehen aus den Solarmodulen, die in der Regel auf dem Dach installiert werden und den verarbeitenden Geräten, wie die Akkus und den Laderegler. Für einen 4-Personen-Haushalt liegen die Anschaffungskosten einer solchen Anlage zwischen 8.000 und 12.000 Euro. Je nach Budget kann die Größe der Anlage aber flexibel gewählt und gegebenenfalls allmählich erhöht werden. Lohnend ist die Anschaffung einer Photovoltaikanlage auf jedem Fall, denn eines der wenigen Dinge auf die man sich verlassen kann ist, dass die Preise für Strom auch in Zukunft weiter steigen werden.

 

Plus-Energie-Häuser sind im Trend

Das für den Verbraucher größte Plus von regenerativen Energiequellen liegt in der günstigen Produktion des Stroms. Die steigenden Energiekosten sind damit auch der Hauptgrund für Bauherren, sich mit einer eigenen Anlage von den großen Energiekonzernen unabhängig zu machen. Die wachsende Notwendigkeit des Stromsparens hat unter anderem das Interesse an Plus-Energie-Häusern geweckt. Diese haben im Bereich Energieverbrauch den aktuell effizientesten Gebäudestandard. Mittlerweile sind Plus-Energie-Häuser auch für Privatpersonen erschwinglich. Mit der intelligenten Gebäudehüllenkonstruktion und einer Kombination aus Windkraft und Photovoltaik kann mehr Strom erzeugt werden, als für den Unterhalt des Hauses notwendig ist. Ausgehend davon, dass schlecht gedämmte Außenwände für mehr als zwei Drittel des Energieverlustes verantwortlich sind, werden Plus-Energie-Häuser mit einer speziellen Thermo-Around-Gebäudehülle gebaut, die extrem dicht ist. Zusätzliche Wärmepuffer entstehen durch die mehrschichtige Konstruktion der Wände. Die zur Enegiegewinnung genutzten Windkraft- und Photovoltaiksegmente ergänzen sich gegenseitig, indem die verschiedenen Wetterlagen zur Stromerzeugung genutzt werden können. Damit gelingt nicht nur die Produktion des für Heizung, Licht und Elektrik benötigten Stroms, darüber hinaus kann regelmäßig ungenutzte Energie ins Netz eingespeist werden und somit die Haushaltskasse zusätzlich entlasten. Die während des Baus eines Plus-Energie-Hauses höheren Kosten lassen sich somit innerhalb weniger Jahre wieder einsparen.

 

Sichere Anlage: Immobilienpreise steigen

Durch die Finanzkrise vertrauen die Menschen weniger auf die Sicherheit von Bankanlagen und flüchten statt dessen in Sachwerte. Die derzeit einmalig niedrigen Zinsen sorgen zusätzlich für einen Boom im Immobilienmarkt. Dadurch sind die Preise für Eigentumswohnungen in Deutschland in den letzten Jahren deutlich gestiegen, wie eine Untersuchung des Instituts der Deutschen Wirtschaft ergab. Für die Studie wurde die Entwicklung der Immobilienpreise in den fünf größten Städte des Landes verglichen. Zwischen 2010 und 2011 stiegen die Preise für Eigentumswohnungen in Köln um fünf, in Frankfurt am Main um sechs und in Berlin, München und Hamburg um jeweils acht bis neun Prozent. In kleineren Städte lag der durchschnittliche Preisanstieg bei viereinhalb Prozent. Damit liegt die Preisentwicklung in diesem Bereich deutlich über der Inflationsrate. Auch in den Jahren davor war ein deutlicher Preisanstieg bei Eigentumswohnungen zu verzeichnen. Insgesamt erhöhten sich die Preise von 2003 bis 2011 um deutschlandweit rund 10,5 Prozent. Spitzenwerte erzielten Metropolen wie Hamburg mit 31, oder Berlin mit 39 Prozent. Eine Immobilienblase wie jene, die 2007 in den USA die weltweite Finanzkrise auslöste, erwarten Experten aber nicht, da die steigenden Preise ihre Ursache nicht in einer künstlichen Verknappung, sondern in der wachsenden Nachfrage haben. Und daran wird sich, so lange die Banken mit historisch niedrigen Zinsen werben, so schnell auch nichts ändern.