Für Immobilienkäufer, die in der Regel höhere Kredite mit langer Laufzeit aufnehmen müssen, ist die Zinsbindungsfrist oft entscheidend für ihre langfristige finanzielle Bewegungsfreiheit. Das hohe Sicherheitsbedürfnis der Deutschen hat zu einer relativ langen Zinsfestschreibungszeit in Deutschland geführt. Am beliebtesten sind deshalb auch sogenannte Volltilgerdarlehen. Bei diesen sind Laufzeit und Tilgung aufeinander abgestimmt, so dass beide gleichzeitig auslaufen. Dadurch hat der Kreditnehmer bis zum Ende der Immobilienfinanzierung Zinssicherheit. Vor allem wer unsicher ist, ob er zu einem späteren Zeitpunkt eine höhere Rate durch steigende Zinsen verkraften kann, sollte sich für das Volltilgerdarlehen entscheiden. Trotzdem ist es wichtig, sich vorab über alle weiteren Optionen zu informieren. So hat es sich in den meisten Fällen als sinnvoll erwiesen, die Option für eine Sondertilgung in den Vertrag aufzunehmen. Neben der üblichen Fünf-Prozent-Sondertilgung, werden auch höhere Summen angeboten, was sich bei unerwartetem Geldsegen wie Lohnerhöhungen oder einem Erbe oft rechnet, da vor allem die lange Laufzeit einen Kredite so teuer macht. Ein Klassiker bei der Immobilienfinanzierung ist der Bausparvertrag. Schon oft für tot erklärt, erfreut er sich noch immer höchster Beliebtheit und die Bausparkassen verzeichnen aktuell Rekordabschlusszahlen. Bei diesem Finanzierungsmodell spart der Kunde über mehrere Jahre 40 bis 60 Prozent einer gewählten Gesamtsumme an und erhält die Gesamtsumme dann als Kredit. Vorteilhaft ist, dass der Zinssatz für den Kredit bereits bei Vertragsabschluss festgelegt wird, was bei steigenden Zinsen ein Vorteil ist. Der finanzielle Vorteil für die Kunden ist zwar im Vergleich mit anderen Sparmodellen eher gering, aber Bausparverträge werden von Banken bei der Bonitätsprüfung positiv bewertet, da sie zeigen das der Kunde bereit und fähig ist, langfristig zu sparen und vereinbarte Raten zu zahlen. Das kann sich vorteilhaft auf die von der Bank gewährten Kreditkonditionen auswirken. Aufgrund der aktuell günstigen Zinslage wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, für den Abschluss eines Bausparvertrages für all jene, die irgendwann ein Eigenheim haben möchten. Wer glaubt innerhalb von wenigen Jahren das dafür nötige Eigenkapital zusammen zu bekommen, der kann sich außerdem mithilfe des Forward-Darlehens die aktuell günstigen Zinsen für einen späteren Immobilienkredit sichern. Bis zu fünf Jahren im Voraus kann die Zahlung eines Kredites vereinbart werden. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass bis dahin das Zinsniveau weit über dem heutigen liegt.
Archiv der Kategorie: Aktuelles
Mietkautionen sind kein Ausgleich für Fremdforderungen
Mietkautionen dürfen nicht mit Ansprüchen verrechnet werden, die nichts mit dem Mietverhältnis zu tun haben, für das sie hinterlegt wurden. So entschied der Bundesgerichtshof die Klage eines Mieters auf Rückzahlung seiner Mietkaution. Der Vermieter hatte diese mit der Begründung behalten, dass er vermeintliche Mietansprüche eines früheren Vermieters übernommen hätte und diese mit der Kaution verrechnen würde. Der Bundesgerichtshof erklärte dies für unzulässig, da es für Mietkautionen ein „dauerndes Aufrechnungsverbot“ gäbe. Die Mietkaution dürfe maximal bis zu sechs Monaten nach Auszug des Mieters einbehalten und nur zur Befriedigung von Ansprüchen genutzt werden, die sich aus dem vereinbarten Mietverhältnis ergeben. Dazu gehören Mietschulden, oder nachweisbar vom Mieter verursachte Schäden an einer Wohnung. Andere Forderungen deckt eine Mietkaution nicht ab.
Immobilienkäufer profitieren vom Zinstief
Die anhaltende Schuldenkrise und die Niedrigzinspolitik, sorgen für ein beinah historisches Zinstief, von dem vor allem Immobilienkäufer profitieren. Teilweise werden Baufinanzierungszinsen schon für unter drei Prozent angeboten. Noch nie war die Gelegenheit so günstig, ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung zu finanzieren. Wie lang die Niedrigzinsphase anhalten wird lässt sich nur schätzen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hält den Leitzins momentan noch niedrig und hat Ende 2011 fast 500 Milliarden Euro zu einem Zins von einem Prozent an europäische Banken vergeben. Die Laufzeit der Kredite geht drei Jahre. Im Februar 2012 stellte die EZB weitere 530 Milliarden Euro zur Verfügung. Zumindest bis zum Jahresende rechnen Immobilienexperten deshalb mit einem gleich bleibend niedrigem Zinsniveau für Baukredite. Dementsprechend steigt die Nachfrage nach Immobilien stetig an. Noch immer möchten die meisten Deutschen ihr Geld vorzugsweise in die eigenen vier Wände investieren. Zudem veranlasst die Angst vor der Finanz- und Eurokrise die Menschen dazu, ihr Vermögen lieber in Sachwerte zu stecken. Wer die vielleicht einmalige Gelegenheit nutzen will, sollte sich deshalb schnell entscheiden, bevor die Immobilienpreise durch die hohe Nachfrage ins Unermessliche steigen.
Jeder sollte den Wert seines Eigenheims kennen
Obwohl das eigene Haus, oder eine Immobilie als Wertanlage, für Durchschnittsverdiener die wichtigste finanzielle Investition ihres Lebens darstellt, wissen die meisten von ihnen nicht, wie viel ihr Haus tatsächlich wert ist und wie hoch eine adäquate Versicherung sein müsste. Das ergab eine neue Umfrage durch ImmobilienScout24, für die über 1000 Besitzer privater Immobilien befragt wurden. Nur rund 43 Prozent von ihnen wussten ziemlich genau, was ihr Haus wert ist. 47 Prozent trauten sich nur eine ungefähre Schätzung zu, während zehn Prozent aussagten, gar keine Ahnung davon zu haben. Michael Kiefer, der zuständige Sachverständige und Leiter der Immobilienbewertung bei ImmobilienScout24, hält dies für ein schweres Versäumnis. Auch unabhängig von einer eventuellen Verkaufsabsicht, sollten Besitzer immer über den Wert ihrer Immobilie Bescheid wissen. Kiefer: „Immobilien sind immer eine große und langfristige Investition. Bei den meisten Immobilienbesitzern stellen sie den Großteil des Vermögens dar.“ Eine Schätzung der Immobilie sollte regelmäßig vorgenommen werden, mindestens aber nach größeren Baumaßnahmen, um die Versicherung dem tatsächlichen Wert anzupassen. Wird dies versäumt, kann das im Schadensfall einen hohen Vermögensverlust nach sich ziehen.
Regierung plant Verlängerung der Solarförderung
Allmählich zeichnet sich eine Einigung im Streit um die geplante Kürzung der Subventionen für Solarenergie ab. Der zuständige Vermittlungsausschuss legte jetzt ein Konzept vor, nachdem die Solarförderung erst beendet werden soll, wenn in Deutschland 52.000 Megawattstunden Strom über Solaranlagen produziert werden. Aktuell werden insgesamt 28.000 Megawatt mittels Sonnenenergie erzeugt. Das bedeutet zum Beispiel, dass Solaranlagen mit einer Leistung zwischen 10 und 40 Kilowatt noch für die nächsten zwanzig Jahre einen garantierten Strompreis von 18,5 Cent pro Kilowattstunde erhalten. Für kleinere Anlagen bleibt es jedoch bei der geplanten Kürzung um bis zu 30 Prozent des bisherigen Preises, so dass statt 24,43 Cent nur noch 19,5 Cent pro Kilowattstunde gezahlt werden. Während sich das bei den Verbrauchern im Strompreis kaum bemerkbar machen wird, nutzt die Verlängerung der Subventionen vor allem bei der Entscheidung für neue, größere Solarparks. Was jedoch fehlt ist eine rechtliche Regelung um die deutsche Solarbranche zu stärken. Experten befürchten, dass gerade für größere Anlagen bevorzugt Billigmodule aus China gekauft werden. Das wird nicht nur eine Schwächung der deutschen Solarindustrie, sondern aufgrund zu erwartender schlechterer Leistung der Billigmodule, auch verfälschte Leistungsdaten nach sich ziehen, wodurch eine exakte Ermittlung der Effektivität von Solaranlagen nur schwer statistisch zu ermitteln ist.