Da die letzte Mietrechtsreform bereits mehr als zehn Jahre her ist, wurde aufgrund veränderter gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Bedingungen, eine Anpassung der geltenden Gesetze notwendig. Das Bundesjustizministerium legte im Herbst vergangenen Jahres einen ersten Gesetzesentwurf vor. Dieser soll vorrangig die energetische Modernisierung von Mietwohnungen, sowie eine leichtere Durchsetzung von erzwungenen Wohnungsräumungen regeln. Allerdings stößt der Entwurf, trotz mehrfacher Ãœberarbeitung seit der ersten Version im Oktober, noch immer auf heftige Kritik seitens der Immobilienbranche und des Mieterbundes. Der Mieterbund sieht den Entwurf als nicht ausreichend an, um energetische Baumaßnahmen gesetzlich zu beschleunigen. Das größere Problem der Vermieter ist dagegen, dass es aktuell bis zu einem Jahr dauern kann, bis eine Räumungsklage alle gerichtlichen Instanzen durchlaufen hat und anwendbar ist. Dadurch entsteht den Vermietern ein in dieser Zeit wachsender finanzieller Schaden, der oftmals im Nachhinein nicht einklagbar ist, wenn der Mieter eine eidesstattliche Versicherung abgibt. Der neue Gesetzesentwurf sieht zur Erleichterung der Vermieter vor, dass auf deren Antrag während eines laufenden Gerichtsverfahrens die beklagten Mieter gezwungen werden können, die laufenden Mietforderungen bei dem verhandelnden Gericht zu hinterlegen. Diesem Antrag können die Richter jedoch nur stattgeben, wenn sie schon vor oder während der Verhandlung eine „hohe Aussicht auf Erfolg“ der Klage vermuten. Vermietervereine fordern statt dessen eine ähnliche Handhabung wie bei Klagen im Arbeitsrecht. Hier findet innerhalb von 14 Tagen nach der offiziellen Klageerhebung eine erste mündliche Verhandlung statt, in der beide Parteien die Fakten darlegen, so dass sich das Gericht einen Ãœberblick über die Situation verschaffen kann. Angewendet auf das Mietrecht, wäre ein Richter dann wesentlich früher in der Lage, zeitnah über die Aussicht auf Erfolg einer Klage zu entscheiden. Die derzeit geplante Mietrechtsreform wird jedoch, nach Meinung der Immobilienverbände, kaum etwas an der aktuellen Situation der Vermieter ändern.
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Das aktuelle Mietpreisranking
Das jetzt herausgegebene aktuelle Mietpreisranking von ImmobilienScout24, listet die durchschnittlichen Mietpreise der 50 größten deutschen Städte auf. In diesen leben zusammen knapp ein Drittel der deutschen Bevölkerung. Unverändert ist noch immer München die teuerste Stadt Deutschlands und unangefochtener Spitzenreiter bei den Mietpreisen. Durchschnittlich 12,98 Euro pro Quadratmeter, muss ein Münchner an Kaltmiete bei einer Neuvermietung bezahlen. Das sind rund zwei Drittel mehr, als Mieter derzeit in Chemnitz bezahlen müssen, der Stadt mit den aktuell niedrigsten Mieten in Deutschland. 4,61 Euro /m² wird hier im Schnitt bei einer Neuvermietung verlangt. Nur unwesentlich günstiger als München ist das Wohnen für Mieter in Frankfurt. Hier kostet die Kaltmiete pro Quadratmeter noch 11,80 Euro pro Monat. Die Hansestadt Hamburg liegt mit 10,68 Euro auf Rang 3 des Mietpreisranking, gefolgt von Stuttgart mit 10,07 Euro und Freiburg (im Breisgau), mit 9,80 Euro pro Quadratmeter und Monat. Im einstelligen Bereich rangieren dagegen die Wohnkosten der fünf Städte mit den niedrigsten Mietpreisen. Nach Chemnitz sind in Gelsenkirchen mit 4,61 Euro/m², in Hagen mit 4,91 Euro/m², in Magdeburg mit 4,97 Euro/m² und in Leipzig mit 5,01 Euro/m² die günstigsten Mietwohnungen zu finden. Der Gesamtdurchschnitt aller gelisteten Städte liegt mit 6,96 Euro/m² allerdings noch 6 Cent unter dem bundesweiten Durchschnittswert.
Offene Immobilienfonds in Liquiditätsnot
Noch immer mehren sich die schlechten Nachrichten über offene Immobilienfonds. Inzwischen musste auch der Fondsanbieter „Aberdeen“ bekannt geben, dass der von dem Unternehmen gehaltene offene Immobilienfonds, „Degi International“, gezwungenermaßen aufgelöst wird. Der Fonds, mit der darin angelegte Investmentsumme in Höhe von eineinhalb Milliarden Euro, wird bis zum Herbst 2014 komplett abgewickelt werden. Das ist bereits der siebente offene Investmentfonds, der in Folge der Immobilienkrise aufgelöst werden muss. Erst kurz vor Ende des Jahres hatte die Axa-Tochter „Axa Investment Management“, die Auflösung des, mit einem Volumen von 2,5 Milliarden Euro großen Immobilienfonds „Axa Immoselct“, öffentlich bekannt gegeben. Der Grund für die Auflösung war in beiden Fällen der Ansturm der Anleger, die während der Finanzkrise versuchten, ihre Einlagen abzuziehen. Da dafür nicht schnell genug das nötige Kapital beschafft werden konnte, musste die Anteilsscheinrücknahme ausgesetzt werden. Die für die Aussetzung vorgegebene Frist von zwei Jahren reichte für viele Immobilienfonds nicht, um die für die Auszahlung nötigen Mittel aufzutreiben. Betroffen von diesem Problem sind auch bekannte Fonds, wie der SEB Immoinvest, der Kanam Grundinvest, oder der Euroreal, deren Frist für die Beseitigung der Liquiditätsprobleme im Frühjahr 2012 ausläuft.
Beliebtheit von Immobilieninvestment steigt
Für das Jahr 2011 ergab die Analyse des Unternehmens Aengevelt-Research eine gesteigerte Nachfrage auf dem Immobilienmarkt. Der Umsatz an Immobilieninvestments stieg im vergangenen Jahr, im Vergleich mit 2010, um 17 Prozent, auf rund 52 Milliarden Euro. Vorrangig die Nachfrage nach Wohnimmobilien stieg deutlich an. Das liegt, nach Meinung der Analysten, an der unsicheren Börsenlage, die Anleger verstärkt bei Immobilien zugreifen lässt. Daran gekoppelt ist eine Preissteigerung, von rund 5 Prozent für gepflegte Wohnobjekte. Das Renditeniveau liegt bei Immobilien-Fonds allerdings weiterhin recht niedrig und auch im kommenden Jahr wird für diesen Bereich keine nennenswerte Steigerung erwartet. Wer also höhere Renditen anpeilt, wird auch im kommenden Jahr auf Aktienfonds ausweichen müssen. Leicht gestiegene Renditen im Immobiliensektor werden hauptsächlich im Bereich gewerblicher Immobilien und Logistikimmobilien erwartet.
„Kompetenz gewinnen“ – ImmobilienScout24 lädt ein
„Kompetenz gewinnen“ hieß das Motto, unter dem der Immobilien-Service „ImmobilienScout24“ auch dieses Jahr wieder die größte deutschlandweite Veranstaltungsreihe über Immobilien im Internet startete. Ãœber 3.500 Profis informierten sich über Trends, Marktentwicklung und Vermarktungsstrategien des Online-Handels mit Immobilien. 20 Referenten präsentierten die neuesten Online-Trends und gaben Praxistipps aus ihrer umfangreichen Erfahrung. Ein besonderes Highlight der Veranstaltungsreihe war ein Vortrag von Hermann Scherer, der seine Erfahrungen im Makleralltag in dem Vortrag „Jenseits vom Mittelmaß“ weiter gab. Auch Volker Wohlfahrth Mitglied der Geschäftsleitung von ImmobilienScout24 ist zufrieden: “ Wir haben mit dem Immobilien-Forum 2011 neue Maßstäbe gesetzt. Es ist uns gelungen, einen Branchenkongress zu etablieren, bei dem die Vermittlung von nützlichem Praxiswissen an erster Stelle steht. Wir sehen uns durch das zahlreiche positive Feedback bestätigt und möchten uns hierfür bei allen Teilnehmern herzlichen bedanken.“