Für den Eigenbedarf ist der Wohnungskauf, aufgrund der noch immer niedrigen Zinsen, in Deutschland aktuell besonders lohnend. Das trifft jedoch nicht in gleichem Maß auf Immobilien als Wertanlage zu. Selbst bewohnte Immobilien gelten steuerlich als normales Konsumgut, während vermietete Immobilien als Investitionsgut teilweise steuerlich geltend gemacht werden können. Durch die in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Kaufpreise, bei teilweise gleichbleibenden oder langsamer wachsenden Mieten, rechnen sich viele Immobilien nicht mehr als Anlage. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat jetzt untersucht, in welchen Regionen sich Immobilien als Kapitalanlage noch rentieren. Dafür wurden diesbezügliche Daten aller 402 Landkreise und kreisfreien Städte ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass es in 27 Prozent aller Regionen finanziell sinnvoller ist, eine Wohnung zu kaufen, statt sie zu mieten, während das vier Jahre zuvor lediglich auf sieben Prozent der Regionen zutraf. Vor allem in den neuen Bundesländern, ist der Kauf einer Immobilie als Kapitalanlage noch sinnvoll. Das IW ermittelte Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen als günstigste Standorte für selbst genutzte und Mietobjekte. Aber auch in westdeutschen Bundesländern, wie Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland, gibt es noch viele Landkreise, in denen sich der Immobilienkauf wirtschaftlich lohnt. Nötig ist hier lediglich eine genauere Prüfung der zu erwartenden Ein- und Ausgaben. Unterbleiben sollte der Kauf als Wertanlage derzeit in Hamburg, Bayern, oder den bevorzugten Standorten Baden-Württembergs. Hier lohnt sich, aufgrund der stark angezogenen Kaufpreise, aktuell eher das Mieten.
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Mietdeckelung stößt auf Kritik
Das die Miethöhe, bei neuen Mietverträgen, weiter gedeckelt werden soll, stößt bei vielen Immobilienbesitzern- und Verbänden auf Verärgerung. Viele von ihnen warnen, dass diese Pläne eher kontraproduktiv wären. Bereits jetzt gäbe es genug Wohnungen, nur eben nicht immer in bester Lage. Das Immobilien in besonders gefragten Bezirken jedoch teurer und nicht für alle Mieter erschwinglich sind, sei jedoch völlig normal und dürfe nicht zu übereilten staatlichen Maßnahmen führen. „Hohe Mieten, geringe Fluktuation, eine Nachfrage, die das Angebot übersteigt – das sind die drei Kriterien, die nach der Mietrechtsreform einen angespannten Wohnungsmarkt ausmachen“,erläutert Inka-Marie Storm, Referentin für Miet- und Immobilienrecht beim Eigentümerverband Haus & Grund. Allerdings ist ein Handlungsbedarf nicht geboten, wenn diese Kriterien nur für die Sahnestücke des Immobilienmarktes zutreffen. Zudem ist gerade eine „geringe Fluktuation“ in gefragter Lage kein wirkliches Indiz für eine mögliche Wohnungsnot. „Dass die Menschen nicht fortziehen, sondern in ihren Wohnungen bleiben, zeigt ja, dass sie sich in dem Quartier wohlfühlen und die Mieten offenbar nicht als überhöht empfinden“, erklärte die Immobilienrechtsexpertin. Das ist zwar bedauerlich für den Einzelnen, der kaum eine Chance auf Wohnraum in begehrten Gegenden hat, doch das sind eben die ‚Gesetze der Marktwirtschaft‘. Geplant ist, bei bestehenden Mietverträgen eine Erhöhung der Miete lediglich bis zur Höhe des örtlichen Mietspiegels zu gestatten und bei Neuverträgen maximal eine Erhöhung um 10 Prozent zuzulassen.
Solaranlagen günstig wie nie!
Die Regierung hat die Solarförderung in den letzten Jahren stark beschnitten. Wie erwartet, sank seitdem die Anzahl der neu installierten Solarstromanlagen. Vor allem die garantierte Einspeisevergütung ist so drastisch gesunken, dass es sich kaum noch lohnt, Solarstrom in das Stromnetz weiterzuleiten. Inzwischen liegt die damit erzielte Rendite bereits unter einem Prozent. Allerdings wird von vielen Hausbesitzern, die sich deshalb gegen eine Solaranlage entscheiden, dabei vergessen, dass nicht nur die Förderung gesunken ist. Auch die Preise für Solarmodule sind viel niedriger, als noch vor zehn Jahren. Dadurch bleibt der selbst produzierte Strom noch immer wesentlich günstiger, als der Strom aller herkömmlichen Stromversorger. So kann in einem Vier-Personen-Haushalt, mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 4.500 Kilowattstunden pro Jahr, durch eine Solaranlage mit einer Leistung von vier kWp, fast 500 Euro jährlich eingespart werden, wenn mindestens ein Drittel des über die Solarmodule produzierten Stroms selbst verbraucht wird. Rechnet man die Einsparung auf die gesamte 20-jährige Laufzeit einer Solaranlage hoch, ergeben sich, unter Einkalkulierung der kontinuierlich steigenden Strompreise, eine Gesamtersparnis von 13.700 Euro. Das errechnete der Fachverband Energie- und Gebäudetechnik. Auch wenn sich eine Solarstromanlage allein mit dem Gewinn durch die Netzeinspeisung nicht mehr rentiert, für den Eigenbedarf lohnt sich eine solche Anlage allemal.
Preisanstieg bei Immobilien ist gestoppt
Der durch die historisch niedrigen Zinsen und die daraus folgende hohe Nachfrage nach Immobilien erzeugte Preisanstieg für Wohneigentum, ist vorerst gestoppt. Das veröffentlichten die Landesbausparkassen, mit Hinweis auf Firmeneigene Statistiken ihrer Makler. Deren Meinung nach, werden die Preise für Wohneigentum, in der nächsten Zeit, nur noch um zwei bis vier Prozent steigen. Der LBS-Verbandsdirektor Hartwig Hamm erklärte diesbezüglich, der „Zenit [sei] erreicht“. „In diesem Jahr rechnen unsere Experten erstmals seit fünf Jahren wieder mit einem etwas geringeren Preisanstieg bis zum Jahresende.“ Um bis zu fünf Prozent stiegen die Preise für Eigentumswohnungen allein im vergangenen Jahr. Davon sind allerdings hauptsächlich zentral gelegene Wohnungen in Großstädten betroffen. Eigentumswohnungen in kleineren Städten oder Stadträndern, kosten teilweise noch immer nicht mehr, als vor 15 Jahren. Angezogen haben vor allem die Preise im Süden Deutschlands. Auch der Preisindex des Immobilienportals ‚Immobilienscout24‘ bestätigt die Entspannung der Wohnungspreise. Demnach stiegen die Preise für dort gemeldete Neubauten im vergangenen Jahr um drei Prozent, während parallel die Preise für Häuser bereits leicht sanken. Unverändert teuer sind Immobilien in München, in den Voralpen, in Kronberg oder in Meerbusch, während in einigen ostdeutschen Städten, wie Halle oder Magdeburg, das Preisniveau weiter sinkt.
So finanziert man eine Immobilie sicher
Momentan lassen sich Immobilien so günstig finanzieren, wie nie zuvor. Wer jetzt eine Immobilie auf Kredit kauft, muss sich allerdings dessen bewusst sein, dass die Zinsen auch wieder steigen. Je nachdem, für wie lange die Zinsen für den Immobilienkredit festgeschrieben wurden, kann sich die monatliche Kreditrate durch spätere Zinssteigerungen erheblich erhöhen. Ist der Kreditnehmer darauf nicht vorbereitet, kann ihn das seine Bonität und letztendlich auch die Immobilie kosten. Um sich vor bösen Überraschungen zu schützen, gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen eine möglichst lange Zinsbindung, auch wenn dafür vielleicht ein etwas höherer Zinssatz berechnet wird und zweitens, eine möglichst hohe Tilgungsquote. Diese wird oft zum Beginn einer Finanzierung eher niedrig angesetzt, so dass der Kunde anfangs weniger belastet wird. Dadurch verlängert sich allerdings auch die Tilgungszeit, was zwar gut für die kreditgebende Bank ist, die somit länger Zinsen einnehmen kann, doch je länger die Tilgunsdauer ist, umso mehr muss der Kreditnehmer insgesamt bezahlen und umso höher ist die Gefahr, dass er, beispielsweise durch Arbeitslosigkeit oder Krankheit, während der Laufzeit zahlungsunfähig wird. Es wäre deshalb fahrlässig, die erste angebotene Finanzierung kritiklos anzunehmen. Auch wenn die meisten Kreditnehmer froh sind, schnell eine Finanzierungszusage von ihrer Bank zu erhalten, sollten sie sich vorab genau überlegen, welche Rahmenbedingungen für sie die besten sind und diese dann auch einfordern.