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Sympathische Immobilienverkäufer verkaufen mehr

Mehr als uns bewusst ist, hängen unsere Kaufentscheidungen von unbewussten Gefühlen ab, die uns positiv oder negativ beeinflussen. Davon ist auch der Kauf einer Immobilie nicht ausgeschlossen. So kann die Frage, ob uns ein Immobilienverkäufer sympathisch ist, durchaus kaufentscheidend sein. Das Immobilienportal Immonet hat eine Online-Umfrage zu diesem Thema durchgeführt. Gefragt wurde, welche Kriterien für Immobilienkäufer eine Rolle spielten. 28,4 Prozent der Teilnehmer gaben dabei an, sich mindestens einmal wegen eines ihnen ungünstig erscheinenden Zuschnitts der Wohnung, gegen diese entschieden zu haben. Bereits an zweiter Stelle, mit rund 27 Prozent, gaben die Befragten an, dass sie schon einmal auf den Kauf einer Immobilie verzichtet haben, weil ihnen der Verkäufer unsympathisch war. Während der erste Grund durchaus nachvollziehbar ist, schließlich kann es bei ungünstigen Raumverhältnissen schwierig sein, die gewünschten Möbel unterzubringen, hat fehlende Sympathie keinen Einfluss auf die Qualität der Wohnung. Trotzdem bestätigen auch Verkaufszahlen von Maklerbüros, dass sympathisch wirkende Makler mehr Immobilien vermitteln, als weniger einnehmende Anbieter. Allerdings spielen auch der Zustand und die Umgebung der Immobilie eine große Rolle. So haben sich 26 Prozent einmal gegen einen Kauf entschieden, weil ihnen der Zustand der Wohnung nicht zusagte und 17 Prozent lehnten mindestens einmal ab, weil die Umgebung zu laut war. Allmählich bekommt auch die technische Ausstattung einen größeren Stellenwert. Ein Balkon oder Garten, Fußbodenheizung, Fahrstuhl, aber auch neuere Technologien, wie beispielsweise Steuerungsoptionen für die Haustechnik, werden in Zukunft regelmäßig erwartet.

 

Immobilienkauf: Vorsicht bei den Nebenkosten!

Beim Kauf einer eigenen Wohnimmobilie sind neben der Eignung der Wohnung selbst, viele Rahmenbedingungen zu beachten, wie beispielsweise die richtige Infrastruktur. Begrenzt sind die Möglichkeiten nur durch die eigene Kaufkraft. Doch bei der Berechnung des nötigen Kredits werden oft die Nebenkosten vergessen. Und die summieren sich. Die Grunderwerbssteuer, Notarkosten und bei einer Vermittlung auch noch Maklergebühren, können zusätzlich bis zu 15 Prozent der eigentlichen Kaufsumme betragen. Zu beachten ist zudem, dass die Höhe der Grunderwerbssteuer regional festgelegt werden und es entsprechend große Unterschiede gibt. Momentan liegen sie zwischen 3,5 und 6,5 Prozent, des Kaufpreises der Immobilie. 1,5 bis 2 Prozent müssen an Notarkosten einkalkuliert werden, die immer vom Käufer zu tragen sind. Am stärksten sind die Unterschiede bei den Maklerprovisionen, die sich teilweise schon innerhalb einer Region stark unterscheiden können. Zwischen drei bis sieben Prozent werden von den meisten Maklerfirmen verlangt. Zwar können Maklerprovisionen, im Gegensatz zu den anderen Nebenkosten, unter Umständen heruntergehandelt werden, doch bei der aktuell großen Immobilien-Nachfrage, ist die Chance dafür gering. In jedem Fall ist es sehr wichtig, alle Nebenkosten im Finanzierungsplan zu berücksichtigen, da es unter Umständen verheerend wäre, wenn die Kreditwürdigkeit wegen einer prozentual kleinen Summe herabgestuft wird.

 

Wo gibt es die höchsten Immobilienpreise?

Für die meisten Deutschen ist ein Eigenheim noch immer der größte Wunsch. Trotz steigender Immobilienpreise ist dieser auch für Arbeitnehmer mit einem Durchschnittseinkommen durchaus realisierbar. Nur in wenigen Regionen, wie beispielsweise in Bayern, sind die Erwerbs- und Baukosten für durchschnittliche Verdiener unerschwinglich. Hier liegen die Immobilienpreise bis zu 230 Prozent über dem deutschen Schnitt. Auch in Frankfurt, Freiburg und Dresden, muss teilweise das Doppelte des landesweiten Durchschnitts gezahlt werden. Berechnungen des Berliner Forschungsinstituts „empirica“, die im Auftrag der LBS durchgeführt wurden, ergaben jedoch, dass Wohneigentum für einen Großteil der Deutschen noch immer erschwinglich ist. Die günstigsten Immobilien finden sich derzeit in kleineren Städten und in Gemeinden an Stadträndern. Besonders preiswert, gemessen am jeweiligen regionalen Durchschnittseinkommen, sind Immobilien beispielsweise im Kyffhäuser-Kreis, in Mansfeld-Südharz, in Sachsen-Anhalt oder im Saale-Gebiet. Von den über 300 deutschen Landkreisen ist lediglich in 18 der Immobilienpreis für Durchschnittsverdiener zu hoch. Auch innerhalb der meisten Großstädte, ist für zwei Drittel der Angebote der ortsübliche Durchschnittslohn ausreichend.

 

Mieterhöhungen seltener als vermutet

Trotz der steigenden Immobilienpreise, erhöhen viele Vermieter in Deutschland nie die Miete. Rund 15 Prozent aller Vermieter, verzichten ganz auf Mieterhöhungen, wie das Online-Portal „Immowelt“ ermittelte. Weitere 13 Prozent aller Immobilieneigentümer, erhöhen die Miete seltener als alle zehn Jahre und 26 Prozent, nur alle fünf bis zehn Jahre. Damit verzichtet ein Großteil der Eigentümer auf den ihnen zustehenden Inflationsausgleich, vorrangig um zuverlässige Mieter zu halten. Am häufigsten wird, mit 26 Prozent der vermieteten Wohnimmobilien, die Miete während eines Mieterwechsels angehoben. Ähnlich viele Mietsteigerungen finden im Rahmen einer Sanierung, oder Modernisierung statt. 13 Prozent aller Mietsteigerungen wurden, in den vergangenen Jahren, aufgrund der allgemeinen Preissteigerung der ortsüblichen Vergleichsmieten vorgenommen und nur vier Prozent der Vermieter erhöhten die Miete um ihre Einkünfte zu vergrößern. Für die Datenerhebung wurden durch das Marktforschungsunternehmen „Innofact“ 1032 Personen, davon 127 Vermieter und 905 Mieter, befragt.

 

Experten warnen vor Immobilien-Preisblase

Durch den aktuell historisch niedrigen Zins für Baudarlehen, werden verstärkt auch Menschen mit niedrigerem Einkommen zum Kauf eines Eigenheims verführt. Experten warnen jedoch, dass sehr viele von ihnen sich damit finanziell übernehmen könnten. Wie schon früher in den USA, besteht die Gefahr einer Preisblase. „Derzeit kommen viele Verbraucher fast ohne Eigenkapital und denken, alles ist möglich. Wir müssen viele Leute wegschicken, weil sie falsche Vorstellungen haben“, warnt Martin Reuter, von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalens, die Beratungsgespräche für Interessierte an einem Immobilienkauf führen. Auch Finanzexperte Hans-Peter Burghof befürchtet, dass die derzeitige Möglichkeit, Baukredite mit sehr geringen Zinsen aufzunehmen, viele Menschen leichtsinnig macht und ihr Risikobewusstsein ausschaltet. Die guten Finanzierungsangebote dürfen keinesfalls darüber hinwegtäuschen, dass der Kreditfinanzierte Kauf einer Immobilie immer eine Verpflichtung für Jahrzehnte ist. Dieser sollte gut durchdacht sein. Auch in dieser Zeit auftretende Arbeitslosigkeit oder anhaltende Krankheit muss bei der Planung mit einkalkuliert werden. Für eine halbwegs sichere Finanzierung gilt, dass mindestens ein Drittel des Kaufpreises bereits als Eigenkapital vorhanden sein muss, um die Gefahr zu minimieren.