Archiv der Kategorie: Finanzen

Wohn-Riester auch für Umbau nutzbar

Durch eine Nachbesserung der gesetzlichen Regelung, sollen Riester-Sparanlagen zukünftig etwas attraktiver für Anleger werden. So darf bei der sogenannten Wohn-Riester bisher nur Kapital entnommen werden, wenn es nachweislich für die Anschaffung oder den Bau einer Wohnimmobilie verwendet wird. Ab dem 01. Januar 2014 soll es Sparern der Eigenheimrente zudem jederzeit möglich sein, Kapital für eine schon bestehende Immobilienfinanzierung zu entnehmen, um diese ganz oder teilweise abzulösen. Außerdem darf das in Wohn-Riester-Verträgen angesparte Kapital ab dem kommenden Jahr auch für Modernisierungen verwendet werden, womit die Wohn-Riester auch für Ältere Sparer interessant werden könnte. Neu ist auch eine Deckelung der Kosten, beim Wechsel des Anbieters. Diese „Verwaltungskosten“ lagen bisher durchschnittlich in Höhe der eingezahlten Raten des ersten Sparjahres.

 

Ist bald Schluss mit niedrigen Bauzinsen?

Die aktuell historisch niedrigen Zinsen, kurbeln den Immobilienmarkt an. Vor allem in den Großstädten steigen parallel dazu die Preise für Wohneigentum. Ein Ende der Preissteigerung wird auch für das nächste Jahr nicht erwartet. Die günstigen Finanzierungsangebote werden allerdings allmählich weniger, nachdem Ben Bernanke, der US-amerikanische Notenbankchef, zum Beginn des Sommers bekannt gab, dass die Notenpresse „langsamer rotieren wird“, damit die Zinsen wieder etwas anziehen. Das macht sich inzwischen auch schon in Deutschland bemerkbar. Während im Frühjahr ein Baukredit, über zehn Jahre Laufzeit, noch für durchschnittlich 2,31 Prozent zu bekommen war, werden im September schon 2,76 Prozent verlangt. Die Frankfurter FMH Finanzberatung ist sicher, dass die Hypothekenzinsen allmählich weiter steigen, wie FMH-Leiter, Max Herbst, in einem Interview erklärte: „Bei den Hypothekenzinsen ist noch Luft nach oben.“ Mit einem durchschnittlichen Hypothekenzins von 3,0 bis 3,5 Prozent, rechnen die Experten bis Ende 2014. Das ist jedoch noch immer ein sehr niedriger Schnitt, eingedenk der Tatsache, dass der Zinsdurchschnitt viele Jahre bei rund 6,5 Prozent, zu Spitzenzeiten sogar bei 8,0 Prozent lag. Das ist noch immer sehr günstig und die Analyse der Situation in Europa lässt die Immobilienbranche hoffen, dass auch in den kommenden Jahren die Finanzierung eines Eigenheims noch für viele Menschen erschwinglich bleiben wird.

 

Immobilien für „Normalverdiener“ im EU-Ausland?

Die Euro-Krise hat das Sicherheitsbedürfnis der Anleger geschärft. Statt in Sparverträgen investieren Deutsche inzwischen lieber in Sachwerten. Der deutsche Immobilienmarkt hat davon profitiert und die Preise in die Höhe getrieben. In vielen anderen EU-Ländern hat die Finanz- und Euro-Krise jedoch stärkere Auswirkungen, auf die Wirtschaft. Infolge leerer Haushaltskassen wurden viele staatliche Aufträge zurückgezogen und Subventionen gestrichen. Dadurch häufen sich betriebliche und private Insolvenzen. Das wiederum führt zu einem größeren Immobilienangebot und sinkenden Preisen. In einigen Ländern Europas sind die Preise für Wohn- und Ferienimmobilien um bis zu 50 Prozent gesunken. Das gibt auch vielen Deutschen die Chance, sich ihren Traum von einem eigenen Ferienhaus zu erfüllen. Wie die Makleragentur Engel & Völkers ermittelte, kauften in den vergangenen drei Jahren doppelt so viel Deutsche ein Ferienhaus im Ausland, wie 2008. Aufgrund der stark reduzierten Preise sind es nicht mehr nur vermögende Käufer. Auch Normalverdienern eröffnet sich so die Möglichkeit eine Ferienimmobilie zu erwerben. Die günstigsten Angebote finden sich derzeit in Griechenland, Spanien und Portugal. Hier fielen die Preise um mindestens ein Drittel, weil dort viele, am Rand des Ruins stehende Banken, ihren Immobilienbesitz, oft unter Wert, verkaufen müssen, um liquide zu bleiben. Vor allem die großen Anwesen, die vor wenigen Jahren noch für Preise von über einer Million Euro gehandelt wurden, verloren massiv an Wert. Um bis zu dreiviertel günstiger, lassen sich solche großen Objekte derzeit erwerben. Stabile Preise, in diesen Ländern, haben nur noch die bekanntesten Urlaubsort, wie Mallorca, die Cote d‘ Azur oder Cannes.

 

Immobilienpreise: München ganz oben

München ist schon lange die teuerste Stadt Deutschlands. Inzwischen steigen die Mieten und Kaufpreise rasant; fast zehntausend Euro kostet der Quadratmeter für ein Haus in München, mehr als achttausend pro Quadratmeter für eine Eigentumswohnung. Tendenz steigend. In anderen Großstädten, wie Stuttgart beispielsweise, liegen die Quadratmeterpreise bei dreieinhalb Tausend Euro. Um knapp zehn Prozent haben sich die Immobilienpreise in Deutschland, innerhalb der letzten zwölf Monate erhöht, doch am schnellsten steigen die Preise im Süden und hier vor allem im Raum München. Der Nachfrage tut dies jedoch keinen Abbruch. Auch aufgrund der historisch niedrigen Zinsen, sind Immobilien in Innenstadtlage so schwer zu bekommen, dass sich die Nachfrage „auf B-Lagen und den Speckgürtel der Metropolen ausweiten“ werden, wie Finanzdienstleister prognostizieren. Allerdings profitiert von den niedrigen Zinsen hauptsächlich der Immobilienmarkt der Ballungsgebiete. Im Gegensatz zu der Situation in Großstädten erhöht sich dagegen in ländlichen Gegenden der Anteil an leer stehendem Wohnraum. Auch diese Entwicklung wird sich, nach Meinung der Analysten, eher verschärfen.

 

CDU stoppt vorerst Mietpreisbremse

Erst vor wenigen Wochen versuchte die CDU – im Hinblick auf die kommende Bundestagswahl – mit der Ansage, eine Mietpreisbremse in ihre Wahlprogramm aufzunehmen, zu punkten. Doch davon ist die Union scheinbar schon wieder abgerückt. Die Mitglieder der CDU haben, bei der Abstimmung eines diesbezüglichen Antrags der Grünen-Fraktion, die vorgeschlagene Mietpreisbremse mehrheitlich abgelehnt. Peinlich und zu recht als „Heuchelei“ beschimpft wird das Ergebnis, da die CDU eine Mietpreisbremse sogar in ihr eigenes Wahlprogramm aufgenommen hatte. Demnach wollte sich die CDU dafür einsetzen, dass die einzelnen Bundesländer die Berechtigung erhielten, in Gebieten mit einem Mangel an Wohnraum, die Mieterhöhung bei Neuvermietungen auf maximal zehn Prozent der jeweils ortsüblichen Miete zu begrenzen. Die CDU gab nach der verlorenen Abstimmung an, das immer noch zu planen, doch sollte dies erst nach der Wahl geschehen. Renate Künast, die Fraktionschefin der Grünen kritisiert: „Das schafft nur die Merkel-Union: Im Wahlprogramm eine Mietpreisbremse fordern und im Bundestag dagegen stimmen. Die angebliche Sorge der Kanzlerin um die Mieterinnen und Mieter ist pure Heuchelei.“ Bisher können Vermieter bei einer Neuvermietung relativ frei über die Miethöhe entscheiden. Derzeit haben neben der CDU auch SPD und Grüne eine Mietpreisbremse auf ihrer Agenda. Falls die CDU doch daran festhält und das bisherige Veto lediglich dem Wunsch entsprang, bei einer Wiederwahl selbst damit Pluspunkte für Sozialarbeit zu sammeln, dann dürfte es für Vermieter keine Rolle spielen, wo sie im Herbst ihr Kreuz setzen – vorausgesetzt natürlich, sie lassen sich in ihrer Entscheidung von persönlichen, finanziellen Erwägungen leiten.