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Altersgerechte Immobilien auf dem Vormarsch

Der demografische Wandel zeigt sich auch in der veränderten Anlagepolitik der großen Immobilieninvestoren. Immer mehr von ihnen investieren in sogenannte Seniorenimmobilien. Da die Zahl der älteren Menschen in Deutschland steigt, wächst auch der Bedarf an Altersgerechten Wohnungen. Aufgrund der steigenden Nachfrage erhöhen sich die Mieten und damit die Renditen, die mit Seniorenimmobilien erzielt werden können. Laut Statistik der Deutschen Altershilfe, wird die derzeitige Zahl von 4,1 Millionen über-80-Jährigen, bis 2030 auf 6,4 Millionen gestiegen sein. Da bereits jetzt ein großer Mangel an barrierefreiem Wohnraum besteht, wird die Nachfrage bis dahin noch erheblich gestiegen sein – und damit auch die Gewinnchancen. Besonders beliebt sind Seniorenheime bei Anlegern. Diese bringen in der Regel höhere Einnahmen als einfache Wohnungen. Entscheidend ist allerdings auch bei Seniorenwohnungen, oder Seniorenheimen, die Lage und die Qualität der Immobilie. Wichtig ist, dass sie eine gute Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel hat und in ihnen eine gute Versorgung von Pflegebedürftigen möglich ist.

 

Eigenheim nur als Kapitalanlage?

In Deutschland steigt der Bautrend weiter. Im ersten Halbjahr 2012 erhöhte sich die Zahl der Baugenehmigung, im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum, um fast fünf Prozent. Mit 114.000 wurden in diesem Zeitraum rund 5.400 Wohnungen mehr genehmigt, als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Auch die Zahl der Genehmigungen für Neubauwohnungen in größeren Wohnblocks ist um rund 5,3 Prozent gestiegen. Überraschend ist ein Rückgang beim Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern zu verzeichnen. Trotz wachsendem Interesse an Immobilien und Eigenheimen als Altersvorsorge, werden aktuell nicht mehr Häuser für den Eigenbedarf gebaut, als im letzten Jahr. Das liegt daran, dass viele Menschen zwar ein eigenes Haus schätzen, es sich aber oftmals nicht leisten können, so dass der derzeitige Bautrend hauptsächlich von Großinvestoren getragen wird, die Immobilien als Wertanlage kaufen. Das zeigt sich auch am wachsenden Bedarf sogenannter genehmigter Nichtwohngebäude, die alle Arten von Gewerbeimmobilien umfassen. In diesem Bereich stieg die Zahl der erteilten Baugenehmigungen von Januar bis Juni 2012 um 7,6 Prozent. Der größte Zuwachs zeigt sich in diesem Jahr allerdings, mit einem Plus von über 30 Prozent, im Hotel- und Gaststättengewerbe.

 

Sichere Anlage: Immobilienpreise steigen

Durch die Finanzkrise vertrauen die Menschen weniger auf die Sicherheit von Bankanlagen und flüchten statt dessen in Sachwerte. Die derzeit einmalig niedrigen Zinsen sorgen zusätzlich für einen Boom im Immobilienmarkt. Dadurch sind die Preise für Eigentumswohnungen in Deutschland in den letzten Jahren deutlich gestiegen, wie eine Untersuchung des Instituts der Deutschen Wirtschaft ergab. Für die Studie wurde die Entwicklung der Immobilienpreise in den fünf größten Städte des Landes verglichen. Zwischen 2010 und 2011 stiegen die Preise für Eigentumswohnungen in Köln um fünf, in Frankfurt am Main um sechs und in Berlin, München und Hamburg um jeweils acht bis neun Prozent. In kleineren Städte lag der durchschnittliche Preisanstieg bei viereinhalb Prozent. Damit liegt die Preisentwicklung in diesem Bereich deutlich über der Inflationsrate. Auch in den Jahren davor war ein deutlicher Preisanstieg bei Eigentumswohnungen zu verzeichnen. Insgesamt erhöhten sich die Preise von 2003 bis 2011 um deutschlandweit rund 10,5 Prozent. Spitzenwerte erzielten Metropolen wie Hamburg mit 31, oder Berlin mit 39 Prozent. Eine Immobilienblase wie jene, die 2007 in den USA die weltweite Finanzkrise auslöste, erwarten Experten aber nicht, da die steigenden Preise ihre Ursache nicht in einer künstlichen Verknappung, sondern in der wachsenden Nachfrage haben. Und daran wird sich, so lange die Banken mit historisch niedrigen Zinsen werben, so schnell auch nichts ändern.

 

Immobilienkäufer profitieren vom Zinstief

Die anhaltende Schuldenkrise und die Niedrigzinspolitik, sorgen für ein beinah historisches Zinstief, von dem vor allem Immobilienkäufer profitieren. Teilweise werden Baufinanzierungszinsen schon für unter drei Prozent angeboten. Noch nie war die Gelegenheit so günstig, ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung zu finanzieren. Wie lang die Niedrigzinsphase anhalten wird lässt sich nur schätzen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hält den Leitzins momentan noch niedrig und hat Ende 2011 fast 500 Milliarden Euro zu einem Zins von einem Prozent an europäische Banken vergeben. Die Laufzeit der Kredite geht drei Jahre. Im Februar 2012 stellte die EZB weitere 530 Milliarden Euro zur Verfügung. Zumindest bis zum Jahresende rechnen Immobilienexperten deshalb mit einem gleich bleibend niedrigem Zinsniveau für Baukredite. Dementsprechend steigt die Nachfrage nach Immobilien stetig an. Noch immer möchten die meisten Deutschen ihr Geld vorzugsweise in die eigenen vier Wände investieren. Zudem veranlasst die Angst vor der Finanz- und Eurokrise die Menschen dazu, ihr Vermögen lieber in Sachwerte zu stecken. Wer die vielleicht einmalige Gelegenheit nutzen will, sollte sich deshalb schnell entscheiden, bevor die Immobilienpreise durch die hohe Nachfrage ins Unermessliche steigen.

 

Immobilienboom verursacht Wohnungsnot

Der durch die Finanz- und Eurokrise ausgelöste Immobilienboom, hat inzwischen in einigen Gegenden Deutschlands zu einer Wohnungsnot geführt. Vor allem in den deutschen Großstädten macht sich die gestiegene Nachfrage nach Eigentum bemerkbar. So veröffentlichte die „Wirtschaftswoche“ eine Statistik des Deutschen Mieterbundes, nach der zum Beispiel in Frankfurt/Main mehr als 17.000 Wohnungen fehlen. Für die nächsten Jahre rechnet der Mieterbund mit fast 400.000 fehlenden Wohnungen in ganz Deutschland. Neben der höheren Kauf-Nachfrage ist auch die wachsende Zahl an Singles ein wesentlicher Grund für den höheren Bedarf. Das nutzen mittlerweile auch Verkäufer und Makler aus, um höhere Gewinne zu erzielen. Durch das geschrumpfte Angebot fühlen sich Mieter oft gezwungen, auch auf unredliche Forderungen der Makler, Vermieter oder der Vormieter einzugehen. So wird beispielsweise immer öfter verlangt, eine unangemessen hohe Ablösesumme für Einbauküchen oder zusätzliche Gebühren zu bezahlen. Auch Immobilien-Käufer müssen tiefer in die Taschen greifen. Es wurden verstärkt Fälle bekannt, in denen sich Immobilienmakler sogar Schmiergeld für die Daten verkaufswilliger Eigentümer bezahlen ließen.