Archiv der Kategorie: Immobilienmarkt

Einschränkungen beim Kauf eines Eigenheims

Wie eine Umfrage des Immobilienportals „ImmobilienScout24“ ergab, wissen und rechnen mehr als 40 Prozent aller Immobilienkäufer, dass sie sich finanziell einschränken müssen, um den jeweils benötigten Baukredit tilgen zu können. Dies akzeptieren sie auch, da sie die Sicherheit einer eigenen Immobilie höher bewerten, als aktuellen Komfort. So sind die meisten potentiellen Immobilienkäufer damit einverstanden, sich für mehrere Jahre kein neues Auto leisten zu können, oder auf regelmäßige Urlaube verzichten zu müssen. 22 Prozent der Befragten war bereit, sich kein neues Auto mehr zu kaufen, um ein Eigenheim bezahlen zu können. 21 Prozent verzichten dafür gern auf Urlaub. 16 Prozent der Umfrageteilnehmer wollen sich bei ihren Ausgaben für persönlichen Konsum einschränken und weniger ausgehen und 14 Prozent planen, weniger Luxusprodukten zu kaufen.

„Die Nachfrage nach Wohneigentum ist weiterhin ungebrochen hoch. Um sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen, sind viele Immobilienkäufer bereit, beim persönlichen Konsum deutlich kürzer zu treten“, erläutert Marc Stilke, von ImmobilienScout24, die Umfrageergebnisse. Langfristig eine kluge Entscheidung, da eine selbstgenutzte Immobilie nicht nur ein guter Bestandteil der Rente ist, sondern auch persönliche Sicherheit vermittelt.

 

Mieten in Münchner Innenstadt auf Rekordhöhe

Seit Jahrzehnten gehören die Einzelhandelsanlagen in München zu den begehrtesten Immobilien in Deutschland. Vor allem die wenigen Flächen auf der Münchner Luxusmeile sind bei Großunternehmen sehr begehrt und nur schwer zu bekommen. Selbst der größte Teil der frei werdenden Flächen in mehrstöckigen Einkaufszentern ist stets lange vor Eröffnung verkauft oder vermietet. Aktuelle Beispiele sind die neuen Projekte wie das „Joseph-Pschorr-Haus“ und das „Palais an der Oper“. Diese werden erst ab Ende 2012 eröffnet – vermietet sind sämtliche Flächen bereits jetzt. Das führt dazu, dass die Mieten in der Lage immer weiter steigen und bald nur noch von Großkonzernen bezahlt werden können. Kersten Stieringer, der Leiter von „Colliers Schauer & Schöll“ erklärt: „Diese überaus positive Nachfragesituation der letzten Jahren hat geradezu zwangsläufig zu einem kontinuierlichen Mietwachstum bis zu 315 €/m² in der Spitze geführt, das sich sukzessive auch auf Bereiche abseits der 1a-Lagen ausgeweitet hat“. Positiv ist dies sicher für die wenigen, die sich vor Ort eine Immobilie leisten können. Auf die Vielfalt der Angebote und vor allem der Preisklassen, wird es sich langfristig eher negativ auswirken. So lange es der Bayrischen Hauptstadt jedoch gelingt Deutschlands Luxus-Mittelpunkt zu bleiben, werden die dort vertretenen Handelshäuser darauf auch nicht angewiesen sein.

 

Entspannte Miet-Situation im Saarland

Der Anteil an Immobilienbesitz ist in Deutschland sehr unterschiedlich verteilt. Saarland ist das Bundesland mit dem größten Anteil an Wohneigentum. Rund 60 Prozent aller Einwohner leben hier in einer eigenen Immobilie. Nur 40 Prozent sind auf Mietwohnungen angewiesen. Die Mieten sind im kleinsten Bundesland Deutschlands allerdings auch extrem niedrig. Durchschnittlich 5,20 Euro pro Quadratmeter müssen Mieter im Saarland bezahlen. Dabei liegen die Mieten nicht im Stadtgebiet der Landeshauptstadt Saarbrücken, sondern eher in den Randgebieten zu Frankreich und Luxemburg im oberen Bereich. Während hier in einigen Gemeinden die durchschnittliche Miete pro Quadratmeter bei 5,70 Euro liegt, beträgt sie für Saarbrücken nur 5,00 Euro. Der Durchschnittspreis für ganz Deutschland liegt derzeit bei circa 5,95 Euro.

 

Steigende Immobiliennachfrage

Aufgrund der anhaltenden Finanz- und Schuldenkrise, gewinnen Wohnungen und Häuser wieder an Wert als Geldanlage, wie der Sprecher des Maklerverbandes IVD Nord, Peter Wagner in einem Interview mit der „Welt“ erläutert. Wagner: „Die anhaltende Inflationsangst, die Euro- und Dollar-Krise und die aktuellen Entwicklungen an den Börsen haben die Nachfrage nach Immobilien noch weiter ansteigen lassen“. Bereits jetzt sind viele Makler nicht mehr in der Lage, die steigende Nachfrage zu bedienen. Für viele ist die eigene Immobilie die ideale Altersvorsorge. Auch vor einem Kauf auf Kredit schrecken Privatkunden nicht zurück, da sie einerseits auf die günstigen Wirtschaftsprognosen für die Zukunft vertrauen und deshalb hoffen, ihre Kredite auch in den kommenden Jahrzehnten tilgen zu können. Andererseits vertrauen sie immer weniger auf die Rentenzahlung durch den hoch verschuldeten Staat und versuchen, sich durch den Kauf eines Eigenheimes abzusichern. Auch steigende Mieten animieren immer mehr Menschen zum Kauf eines eigenen Hauses oder einer Eigentumswohnung.

 

Immobiliennachfrage steigt weiter an

Nach Angabe der LBS-Immobiliengesellschaft stieg die Nachfrage nach Immobilien im ersten Halbjahr um fünf Prozent auf 15.600 vermittelte Objekte. Der Verbandsdirektor von LBS, Hartwig Hamm erklärt, dass vor allem Eigenheime „unverändert im Fokus“ stehen. Auch die Zahl der erteilten Baugenehmigungen stieg in den ersten fünf Monaten dieses Jahres um 32 Prozent. Allerdings rechnet die LBS mit einem Anstieg der Preise und Kreditzinsen für Immobilien. Bereits in diesem ersten Halbjahr kostete ein gebrauchtes Eigenheim etwas mehr als im Vorjahr. Durchschnittlich 152.000 Euro werden für eine gebrauchte Eigentumswohnung verlangt, was immer noch circa 100.000 Euro weniger sind, als für einen gleich großen Neubau. Für Neu- und Altbauten stiegen die Preise 2011 im Vergleich mit dem Vorjahr um vier Prozent. Trotzdem ist Hartwig Hamm zuversichtlich, dass auch in den kommenden Jahren die Nachfrage nach Immobilien steigen wird. „90.000 Baugenehmigungen von Januar bis Mai 2011 – ein Plus von 32 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum – sind ein ganz starkes Lebenszeichen für den deutschen Wohnungsbau“, erklärt der Verbandsdirektor. „Auch wenn auf die Käufer von Gebrauchtimmobilien häufig noch Modernisierungsaufwand hinzukommt, bewegen sich die monatlichen Belastungen meist im Rahmen einer Miete für vergleichbare Wohnungen“. Vorteilhaft ist momentan auch, dass der Staat durch Steuervergünstigungen und Zulagen, wie beispielsweise bei der Wohn-Riester, den Immobilienerwerb fördert.