Das die Europäische Zentralbank Anfang vergangenen Monats die Leitzinsen erhöht hat, wirkt sich, wenn auch nur geringfügig, auf die Entwicklung des Zinsmarkt aus. Zwar ist die Finanzkrise der europäischen Staaten noch nicht überwunden, doch der drohende Staatsbankrott Griechenlands konnte fürs Erste verhindert werden. Eine Senkung der Zinsen ist trotzdem für die nächsten fünf bis zehn Jahre nicht zu erwarten. Wer jetzt den Erwerb oder Bau einer Immobilie plant, sollte die dafür notwendigen Kreditverträge möglichst bald abschließen, da für den Herbst mit einer leichten Erhöhung der Bauzinsen gerechnet wird. Langfristig kann auch die Herabstufung der US-Bonität die um sich greifende Finanzkrise verlängern, falls es der amerikanischen Regierung nicht gelingt, den Staatshaushalt zu sanieren. Dies wiederum würde zu einem verstärkten Interesse an Immobilieninvestitionen und damit verbunden, zu einer weiteren Erhöhung der Bauzinsen führen.
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Neues Stadtteil in Potsdam
In Potsdam wird ein kompletter neuer Stadtteil in der dortigen Speicherstadt entstehen. Dafür sollen die historischen Speichergebäude renoviert und in Wohnungen umgebaut werden. Zusätzlich sollen passende Neubauten entstehen. Insgesamt 80 Millionen Euro hat der Bauunternehmer, Klaus Groth, für das Projekt veranschlagt. Ein Großteil des verplanten Geländes gehört dem Berliner Bauunternehmer bereits. Der Rest soll von der brandenburgischen Landeshauptstadt aufgekauft werden, die die Restaurierung und Erweiterung des Stadtteils unterstützt. 270 Wohnungen werden auf dem bereits im Besitz des Unternehmens befindlichen Gelände entstehen. 300 weitere Wohnungen sind geplant, falls die Stadtverwaltung dem Verkauf des restlichen Landes zustimmt. Zwischen 2.800 Euro und 4.200 Euro pro Meter, liegen die Preise für die entstehenden Eigentumswohnungen. Groth, der bereits seit 30 Jahren als Bauträger tätig ist, rechnet vor allem mit besser verdienenden Singles als Kunden, so dass der Großteil der Wohnungen für eine Größe bis zu 70 Quadratmetern geplant ist. Noch im August sollen die Bauarbeiten beginnen, so dass das Projekt bereits im Frühjahr 2013 abgeschlossen werden kann.
Wohnen im Gotteshaus
Der Rückgang der gläubigen Christen, die regelmäßig die Kirchen besuchen, zwingt die Gemeinden immer mehr Kirchen zu schließen. Da die Unterhaltskosten der Kirchen sich bei langfristigem Leerstand nicht lohnen, werden die meisten der geschlossenen Kirchen verkauft. Bisher bemühten sich die Kirchengemeinden, die „Gotteshäuser“ an andere religiöse Verbände, zweckgebunden zu verkaufen. Fanden sich keine religiösen Nachfolger, so sollten die Gebäude doch zumindest für Kunst und Kulturprojekte genutzt werden. Doch das Angebot an Kirchen ist größer als die Nachfrage und so beginnen die beiden Staatskirchen allmählich, geschlossenen Kirchen auch an private Käufer zu verkaufen. Unter der Schirmherrschaft der Darlehnskasse Münster wurde jetzt ein Internetportal für Kirchenimmobilien eingerichtet. Inzwischen konnten erste Kirchen in Wohnungen umgebaut werden. Das ist besonders für Innenarchitekten eine reizvolle Aufgabe – für normale Mieter und Käufer allerdings kaum zu bezahlen. Doch allmählich sinken auch hier die Preise und die Bistümer können es sich nicht mehr leisten, auf eine „angemessene Nachnutzung“ zu bestehen. Ab rund 200 Quadratmeter Wohnfläche können auf www.immonet.de Kirchen mit und ohne angeschlossenen Wohnhäusern gekauft werden
Steigende Mieten durch erwartete Zuwanderung
Seit 2 Wochen gilt die Arbeitnehmerfreizügigkeit für fas alle EU-Bürger. Im Zuge dessen, werden mehr Arbeitskräfte aus dem Ausland auch in Deutschland erwartet. Der Deutsche Mieterbund (DMB) befürchtet, dass dies zu einer Verknappung des Wohnraums führen könnte. Sprecher des DMB gegenüber der „Frankfurter Rundschau: „Jeder, der in Ballungsräume zieht, verschärft die Situation um preiswerten Wohnraum.“ Das wiederum führt zu steigenden Mietpreisen, besonders für Ein- und Zweiraumwohnungen, die ohnehin sehr gefragt sind. Auch für Bedürftige und Hartz-4-Empfänger wird es dadurch schwerer werden, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Auch Ulrich Blum, Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle, rechnet auf Grundlage der angenommenen 100.000 Zuwanderer pro Jahr, mit mit Mietsteigerungen. Blum: „Wenn es zu einer massiven Zuwanderung kommt und Wohnungen knapp werden, müssen die Mieten steigen.“ Er sieht das allerdings auch als Chance für die Wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands, da dies neue Anreize für Firmen schaffe, Arbeitsplätze abseits der Ballungsgebiete anzubieten, wo die Mieten niedriger bleiben werden.
Gesunkene Mieten in München – Vermieter erwägen Klage
Was für die Mieter positiv ist, ist für die Münchner Vermieter ein Grund zur Sorge. Nach aktuellen Statistiken, sind die Mieten im vergangenen Jahr auch in München gesunken. Für die Vermieter ist dies in der teuersten Stadt Deutschlands nicht nur eine Geld-, sondern auch eine Prestigefrage und viele von ihnen sind der Meinung, dass der von der Stadt veröffentlichte Mietspiegel so nicht korrekt sein kann. Laut Mietspiegel kostete der Quadratmeter im Jahr 2009 9,89 Euro und sank im Jahr 2010 auf 9,79 Euro. Zwar ist der Unterschied nur minimal, aber die Mieterhöhungen sind an den Mietspiegel geknüpft, so dass keine Mieterhöhungen vorgenommen werden dürfen, wenn dieser sinkende Werte angibt. Außerdem bemängeln die betroffenen Immobilienfirmen, dass der Mietspiegel nicht mit den Angaben von ImmobilienScout24 übereinstimmt. Die Plattform konstatiert seit Jahren eine gleichbleibende Steigerung der Mieten und gibt als Durchschnittswert für Neuvermietungen 12,64 Euro pro Quadratmeter an. Um doch noch eine mögliche Mieterhöhung durchführen zu können, planen jetzt mehrere Vermieter gegen die Darstellung im Mietspiegel zu klagen. Aktuell wird dieser derzeit vorbereitend von einem Gutachter geprüft.