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Schäuble warnt vor Immobilienblase

Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sieht die aktuelle Entwicklung des Immobilienmarktes kritisch. Seiner Ansicht nach gibt es Hinweise auf „Preisentwicklungen, die gefährlich sind“, so Schäuble, auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem US-amerikanischen Finanzminister, Jacob Lew, in Berlin. Er beklagt das derzeit zu hohe „Maß an Liquidität“, bei gleichzeitig zu niedrigen Zinsen. Dadurch ist auch in naher Zukunft mit weiter steigenden Immobilienpreisen zu rechnen. Der Finanzminister fordert die Regierung auf, den Spielraum zu nutzen, den die neuesten Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) ermöglichen. Die EZB hatte erst im Juni den Leitzins auf einen neuen historischen Tiefstand, von 0,15 Prozent, gesenkt. Finanz- und Immobilienexperten warnen jedoch davor, dass das anhaltend niedrige Zinsniveau zu mehr Spekulationen auf dem Finanz- und Immobilienmarkt führen wird.

 

Studenten finden kaum noch bezahlbaren Wohnraum

Rund 72 Prozent aller Studenten haben Probleme, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Befragt wurden 2000 Studenten, zwischen 18 und 29 Jahren, durch das Reemtsma-Begabtenförderungswerk. In Westdeutschland klagten sogar 82 Prozent der befragten Studenten, über den Wohnungsmarkt, während in den neuen Bundesländern nur 56 Prozent Probleme bei der Wohnungssuche hatten. Sie kritisierten zudem, dass es viel zu wenig Plätze in Studentenwohnheimen gibt. Deshalb fordert das Deutsche Studentenwerk (DSW) den Bund und die Länder dazu auf, die Schaffung von weiteren Wohnheimplätzen zu fördern. Diese werden „dringend“ benötigt, wie der Generalsekretär des DSW, Achim Meyer, erklärte. Derzeit ist die Mehrzahl der Studenten auf Nebenjobs und Finanzhilfen durch ihre Eltern angewiesen, weshalb Studenten aus ärmeren Familien öfter Schwierigkeiten haben, neben der Arbeit genügend Zeit für ihre Studien aufzubringen. Durch die Schwierigkeit, eine günstige Unterkunft zu finden, verschärft sich die finanzielle Misere vieler Studenten noch. Seit Jahren wächst in Deutschland die Zahl der Singlehaushalte und damit auch der allgemeine Bedarf an kleineren Ein- und Zweiraumwohnungen. Experten empfehlen deshalb, bei der Planung von Immobilieninvestitionen verstärkt auf kleinere Projekte zu setzen.

 

Lohnt sich ein Ferienhaus als Altersvorsorge?

Die beliebteste Altersvorsorge in Deutschland ist noch immer die selbstbewohnte Immobilie. Wer früh genug entsprechende Vorkehrungen trifft und in den Vierzigern seinen Immobilienkredit getilgt hat, kann aber auch danach noch von der Sicherheit die Immobilien bieten, profitieren. Als zusätzliche Einnahme eignen sich vor allem kleinere Objekte, wie Ferienimmobilien. Besonders Ferienhäuser in heimischen Urlaubsregionen, sind für deutsche Anleger attraktiv. Wer bereits über ein Eigenheim verfügt, kann hier die niedrigen Zinsen für Immobilienkredite nutzen, um eine Ferienimmobilie zu finanzieren. Der aktuellen Marktstudie der Immobilienfirmen Engel & Völkers, sowie FeWo-direkt zufolge, denken derzeit 20 Prozent aller Deutschen daran, das niedrige Zinsniveau zu nutzen, um eine Ferienimmobilie zu kaufen. Und eine solche Investition lohnt sich. Tendenziell sind Ferienhäuser beliebter, als Hotels, da sie den Feriengästen mehr Freiheit bieten. Ferienimmobilien können derzeit eine Auslastung von 46 Prozent vorweisen. Das bedeutet, dass sie rund 22 Wochen im Jahr voll ausgebucht sind – eine Auslastung, von der Hotelbesitzer nur träumen können. Wie der Immobilienverband Deutschland errechnete, rentiert sich die Investition, in ein Ferienhaus, ab einer jährlichen Vermietungsdauer von 17 Wochen. Damit lassen sich die laufenden Kosten, inklusive der Tilgunsraten und Kreditzinsen, begleichen. Der durchschnittliche Wochenmietpreis liegt in Deutschland bei 650 Euro in der Haut- und 457 Euro, in der Nebensaison. Günstiger ist der Mietpreis für Ferienimmobilien an der Nord- und Ostsee, mit 300 bis 400 Euro pro Hauptsaisonwoche. Alternativ lohnt sich derzeit auch der Kauf eines Ferienhauses im europäischen Ausland. Die attraktivsten Projekte finden sich aktuell an der Cote d‘ Azur-Provence, mit durchschnittlichen Mietpreisen von 15 Euro, je Quadratmeter, oder in der italienischen Toskana, mit rund 9,25 Euro. Die in der o.g. Marktstudie befragten Besitzer von Ferienimmobilien im Ausland gaben an, zufrieden mit der Einnahmeentwicklung zu sein. Circa 40 Prozent von ihnen erklärten zudem, dass die Auslastung in den vergangen Jahren noch gestiegen sei. Zu beachten ist dabei allerdings, dass die Gäste anspruchsvoller geworden sind und erwarten, dass sich die angebotene Ferienwohnung in einem guten Zustand befindet. Wird den Wünschen der Mieter Rechnung getragen, kann eine Ferienimmobilie jedoch eine sehr gute Anlage, oder Altersvorsorge darstellen.

 

Tipps zum richtigen Immobilienkauf

Der Kauf einer selbstgenutzten Immobilien, ist für die meisten Menschen die größte Investition ihres Lebens. Dementsprechend gut sollten sie diese auch vorbereiten. Um spätere Kaufreue zu vermeiden, müssen Interessierte im Vorfeld ausreichend Zeit und Geduld für die Suche einplanen. „Die Suche sollte über so viele Kanäle wie möglich gehen“, erklärt Amal Khalil, vom Verband Wohneigentum. Vor allem private Tipps, von Familie, Freunden und Bekannten können sich als finanziell sehr vorteilhaft erweisen, da privat vermittelte Immobilien oftmals kostengünstig sind und keine Maklergebühren anfallen. Daneben empfiehlt sich die Recherche in Zeitungen und auf verschiedenen Onlineportalen. Wichtig ist es, eine klare Vorstellung von der Wunschimmobilie zu haben. Dabei sollten auch die Anforderungen beachtet werden, die eine später eventuell veränderte Familiensituation, oder durch Alter bedingte Einschränkungen an die Wohnsituation stellen können. „Junge Familien sollten hier unbedingt die Familienplanung berücksichtigen“, rät Khalil. Anschließend müssen die Wünsche mit der Finanzplanung in Einklang gebracht werden. Dabei gilt, dass ein Eigenkapital in Höhe von mindestens 20, besser aber 30 Prozent, vorhanden sein sollte. Die monatlichen Einnahmen, aus denen die Kreditraten bezahlt werden, müssen zudem hoch genug sein, damit noch einige Rücklagen gebildet werden können, um kurzzeitige finanzielle Durststrecken zu überstehen. Da eine Immobilienfinanzierung meist 20 Jahre oder länger getilgt wird, lassen sich Verdienstausfälle, beispielsweise durch Krankheit oder Arbeitslosigkeit, kaum ausschließen. Beim Kauf einer Eigentumswohnung spielen auch die finanziellen Verhältnisse der jeweiligen Eigentümergemeinschaft und eventuell geplante Sanierungsmaßnahmen am Haus, die zusätzliche Kosten verursachen, sowie die monatlichen Kosten für die Hausverwaltung, eine Rolle. Deshalb ist es wichtig, sich möglichst detailliert über alle Umstände zu informieren.

 

Immobilie als Wertanlage im Verruf?

Für den Eigenbedarf ist der Wohnungskauf, aufgrund der noch immer niedrigen Zinsen, in Deutschland aktuell besonders lohnend. Das trifft jedoch nicht in gleichem Maß auf Immobilien als Wertanlage zu. Selbst bewohnte Immobilien gelten steuerlich als normales Konsumgut, während vermietete Immobilien als Investitionsgut teilweise steuerlich geltend gemacht werden können. Durch die in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Kaufpreise, bei teilweise gleichbleibenden oder langsamer wachsenden Mieten, rechnen sich viele Immobilien nicht mehr als Anlage. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat jetzt untersucht, in welchen Regionen sich Immobilien als Kapitalanlage noch rentieren. Dafür wurden diesbezügliche Daten aller 402 Landkreise und kreisfreien Städte ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass es in 27 Prozent aller Regionen finanziell sinnvoller ist, eine Wohnung zu kaufen, statt sie zu mieten, während das vier Jahre zuvor lediglich auf sieben Prozent der Regionen zutraf. Vor allem in den neuen Bundesländern, ist der Kauf einer Immobilie als Kapitalanlage noch sinnvoll. Das IW ermittelte Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen als günstigste Standorte für selbst genutzte und Mietobjekte. Aber auch in westdeutschen Bundesländern, wie Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland, gibt es noch viele Landkreise, in denen sich der Immobilienkauf wirtschaftlich lohnt. Nötig ist hier lediglich eine genauere Prüfung der zu erwartenden Ein- und Ausgaben. Unterbleiben sollte der Kauf als Wertanlage derzeit in Hamburg, Bayern, oder den bevorzugten Standorten Baden-Württembergs. Hier lohnt sich, aufgrund der stark angezogenen Kaufpreise, aktuell eher das Mieten.