Die Kehrseite der allmählich steigenden Mieten in Großstädten, ist ein wachsender Wohnungsleerstand in Stadtrandlage und in kleineren Gemeinden. Immer stärker vergrößern sich die Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen. Während die Mietpreise in vielen Städten schon unerschwinglich sind, werden ländliche Gegenden langsam entvölkert. In diesem sogenannten Schrumpfungsregionen verdoppelte sich die Zahl der leerstehenden Wohnungen, in den vergangenen Jahren. So leiden Kleinstädte, wie beispielsweise Hof, mit 8,2 Prozent leerstehendem Wohnraum, Pirmasens mit 9,6 oder im Osten Deutschlands, Dessau-Roßlau, mit 14 Prozent Leerständen, unter der Entwicklung. Verschärft wird die Situation durch eine von den Analysten ermittelte „Zusammenrottung“ in sogenannten „Schwarmstädten“. So ziehen die verschiedenen Peergroups bevorzugt in die selben Städte oder Stadtviertel, was einen selbstverstärkenden Effekt hat. Um nicht zu den Verlierern dieser Entwicklung zu zählen, müssen Vermieter sich an die jeweilige Entwicklung anpassen und ihre Immobilie entsprechend instand setzen. So ist für jüngere Leute eher das Umfeld einer Wohnung und die Infrastruktur der Gegend wichtig, während ältere Menschen spezifische Ansprüche an die Wohnungsausstattung stellen. Oftmals reicht schon eine gezielte Anpassung an die Nachfrage und eine entsprechende Aufwertung der Immobilie, um Leerstand zu vermeiden.
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Droht eine Immobilienblase?
Die Nachfrage nach Wohnimmobilien ist so groß wie nie. Entsprechend schnell steigen auch die Preise. Diese haben so schnell angezogen, dass inzwischen schon Angst vor einer Immobilienblase grassiert. Allerdings führt nicht jeder schnelle Preisanstieg auch zu einer Preisblase. Diese entstehen in der Regel erst, wenn es aufgrund der gestiegenen Nachfrage zu einer allzu umfangreichen Ausweitung des Wohungsneubaus und der damit verbundenen Vergabe von Immobilienkrediten kommt. So entstanden in Spanien kurz vor Krisenbeginn rund 15,4 Wohnungen, auf Tausend Einwohner. Die dafür nötigen Baukredite betrugen 63 Prozent des damaligen BIP. In Irland lag die Quote sogar bei fast 21 Prozent Neubauten pro tausend Einwohner und die Kredithöhe entsprach 72 Prozent des BIP. Dagegen wurden in Deutschland gerade einmal drei Wohnungsneubauten pro tausend Einwohner fertiggestellt. Auch die ausstehende Kredithöhe beträgt nur 37 Prozent des BIP. Allerdings ist das nur der bundesweite Mittelwert. In einzelnen der 414 Landkreise liegen die Werte wesentlich höher. Um die mögliche Gefahr einschätzen zu können, wird ein sogenannter Blasenindex erstellt, der auf drei Prämissen basiert. Einkalkuliert wird darin der Mietpreisverfältiger, der anzeigt, ob sich der Kauf einer vermieteten Wohnung noch über die Mieteinnahmen finanzieren lässt. Als zweiter Indikator gilt das Verhältnis zwischen den Immobilienpreisen und den durchschnittlichen Einkommen und als dritter die Zahl der Neubauten. Zwei der drei in den Index fließenden Werte liegen in Deutschland bereits in grenzwertigen Bereichen. So ist es aufgrund der gestiegenen Immobilienpreise, bei nur kaum erhöhten Mieten, kaum noch möglich, eine Wohnimmobilie allein über die Miete zu finanzieren. Auch reicht der Durchschnittsverdienst nicht mehr aus, um sich eine Eigentumswohnung leisten zu können. Allerdings ist in den meisten Landkreisen die Zahl der aktuell gebauten Wohnungen noch zu niedrig. Hier gibt es noch genug Potential für eine Entspannung, des derzeitigen Ungleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage.
Urteil: Zweitwohnungssteuersatz zu hoch
Das Bundesverfassungsgericht Karlsruhe hat jetzt den Zweitwohnungssteuersatz der Stadt Konstanz als zu ungerecht beurteilt und die Stadt angewiesen, diesen zu ändern, da eine erhobene Zweitwohnungssteuer hohe Mieten nicht prozentual geringer belasten darf, als niedrigere. Demnach hat Konstanz eine gestaffelte Steuer auf Zweitwohnungen, die beispielsweise für eine Monatsmiete von 100 Euro 33 Prozent der Miethöhe und für eine Miete von 2000 Euro nur sechs Prozent beträgt. Mit einer Besteuerung nach Leistungsfähigkeit ist das aber nicht vereinbar, wie Karlsruhe entschied, da bei der Steuererhebung das Grundrecht auf Gleichbehandlung durch eine „Besteuerung nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit“ gewährleistet wird. Für Ausnahmen davon müssten „gewichtige Gründe“ vorliegen. Solche konnte die Stadtverwaltung jedoch nicht angeben.
Immobilienkauf: Vorsicht bei den Nebenkosten!
Beim Kauf einer eigenen Wohnimmobilie sind neben der Eignung der Wohnung selbst, viele Rahmenbedingungen zu beachten, wie beispielsweise die richtige Infrastruktur. Begrenzt sind die Möglichkeiten nur durch die eigene Kaufkraft. Doch bei der Berechnung des nötigen Kredits werden oft die Nebenkosten vergessen. Und die summieren sich. Die Grunderwerbssteuer, Notarkosten und bei einer Vermittlung auch noch Maklergebühren, können zusätzlich bis zu 15 Prozent der eigentlichen Kaufsumme betragen. Zu beachten ist zudem, dass die Höhe der Grunderwerbssteuer regional festgelegt werden und es entsprechend große Unterschiede gibt. Momentan liegen sie zwischen 3,5 und 6,5 Prozent, des Kaufpreises der Immobilie. 1,5 bis 2 Prozent müssen an Notarkosten einkalkuliert werden, die immer vom Käufer zu tragen sind. Am stärksten sind die Unterschiede bei den Maklerprovisionen, die sich teilweise schon innerhalb einer Region stark unterscheiden können. Zwischen drei bis sieben Prozent werden von den meisten Maklerfirmen verlangt. Zwar können Maklerprovisionen, im Gegensatz zu den anderen Nebenkosten, unter Umständen heruntergehandelt werden, doch bei der aktuell großen Immobilien-Nachfrage, ist die Chance dafür gering. In jedem Fall ist es sehr wichtig, alle Nebenkosten im Finanzierungsplan zu berücksichtigen, da es unter Umständen verheerend wäre, wenn die Kreditwürdigkeit wegen einer prozentual kleinen Summe herabgestuft wird.
Ãœberschuss an Sozialwohnungen in Hamburg
Trotz der in vielen Städten beklagten Wohnungsknappheit, gibt es in einigen deutschen Großstädten sogar einen Überschuss an bezahlbaren Sozialwohnungen. So stehen aktuell allein in Hamburg rund 200 städtische Wohnhäuser komplett leer, wie die Linkspartei der Hansestadt kritisierte. Sie forderte die Landesregierung auf, die Wohnanlagen nicht länger ungenutzt zu lassen, sondern zeitnah ein vernünftiges Nutzungskonzept vorzulegen. Sie schlägt vor, mehr Häuser für kulturelle Zwecke freizugeben. Auch könnte durch eine vorübergehende Zwischennutzung die Gefährdung der Immobilien verringert werden. Denn problematisch ist nicht nur der rechnerische Verlust. Es besteht bei leerstehenden Gebäuden auch eine erhöhte Gefahr von Vandalismus. Insgesamt 90.000 Quadratmeter Miet- und Nutzfläche sollen derzeit leer stehen. Das ist fast ein Fünftel, der gesamten, der Stadt Hamburg gehörenden Immobilien. Erst für 19 Prozent davon gibt es bisher konkrete Nutzungspläne.