Die größten Fehler bei der Immobilienfinanzierung – und wie du sie vermeidest

Hallo zusammen, hier ist wieder Alex! Eine Immobilienfinanzierung ist für viele die größte finanzielle Entscheidung ihres Lebens. Doch leider passieren immer wieder Fehler, die richtig teuer werden können. Manche lassen sich leicht vermeiden – wenn man sie kennt.

In diesem Artikel stelle ich die häufigsten Fehler vor, die Immobilienkäufer bei der Finanzierung machen, und gebe Tipps, wie man sie vermeiden kann.


1. Zu wenig Eigenkapital einbringen

Viele Banken finanzieren mittlerweile Immobilien mit wenig oder gar keinem Eigenkapital. Doch je weniger Eigenkapital vorhanden ist, desto teurer wird der Kredit.

Warum ist das ein Problem?

  • Höhere Zinsen, weil das Risiko für die Bank steigt
  • Höhere monatliche Raten
  • Längere Laufzeit des Kredits
  • Höhere Gesamtkosten durch Zinsen

Wie vermeidest du diesen Fehler?

  • Mindestens 20–30 Prozent Eigenkapital einbringen
  • Mindestens die Kaufnebenkosten (Notar, Grunderwerbsteuer, Makler) aus eigenen Mitteln zahlen
  • Falls noch nicht genug Eigenkapital da ist, lieber ein bis zwei Jahre sparen

2. Kreditrate zu hoch ansetzen

Viele Käufer berechnen die monatliche Rate knapp, um sich eine teurere Immobilie leisten zu können. Doch wenn dann unvorhergesehene Kosten auftreten, wird es schnell eng.

Warum ist das ein Problem?

  • Finanzielle Engpässe bei unerwarteten Ausgaben
  • Kein Spielraum für Sondertilgungen oder andere Investitionen
  • Risiko einer Zwangsversteigerung, falls die Raten dauerhaft nicht gezahlt werden können

Wie vermeidest du diesen Fehler?

  • Die monatliche Rate sollte maximal 35–40 Prozent des Nettoeinkommens betragen
  • Einen Notfallpuffer einplanen (z. B. für Reparaturen oder Einkommensausfälle)
  • Bei Unsicherheiten eine längere Laufzeit wählen, um die Monatsrate zu senken

3. Zinsbindung zu kurz wählen

Ein häufig unterschätztes Risiko ist eine zu kurze Zinsbindung. Wer nur fünf oder zehn Jahre wählt, steht danach vor einer Anschlussfinanzierung – oft zu schlechteren Bedingungen.

Warum ist das ein Problem?

  • Falls die Zinsen steigen, wird die Anschlussfinanzierung teurer
  • Keine langfristige Planungssicherheit
  • Risiko, dass die Monatsrate nach der Zinsbindung deutlich höher ausfällt

Wie vermeidest du diesen Fehler?

  • In Niedrigzinsphasen eine lange Zinsbindung (15–20 Jahre) wählen
  • Falls eine kürzere Zinsbindung gewählt wird, parallel Sondertilgungen nutzen, um die Restschuld schneller zu senken

4. Zu niedrige Tilgung wählen

Viele setzen den Tilgungssatz auf das Minimum, um die Monatsrate niedrig zu halten. Doch das bedeutet, dass der Kredit über Jahrzehnte läuft – mit hohen Gesamtkosten.

Warum ist das ein Problem?

  • Lange Kreditlaufzeit (bei 1 Prozent Tilgung dauert es über 40 Jahre!)
  • Hohe Zinskosten über die gesamte Laufzeit
  • Kein schneller Vermögensaufbau

Wie vermeidest du diesen Fehler?

  • Mindestens 2,5 bis 3 Prozent Tilgung wählen
  • Falls finanziell möglich, später auf 4 oder 5 Prozent erhöhen
  • Sondertilgungen nutzen, um schneller schuldenfrei zu sein

5. Kaufnebenkosten unterschätzen

Viele Immobilienkäufer kalkulieren nur den Kaufpreis, vergessen aber die Nebenkosten. Diese machen schnell 10–15 Prozent des Kaufpreises aus.

Warum ist das ein Problem?

  • Plötzlicher Finanzierungsbedarf, wenn die Nebenkosten nicht einkalkuliert wurden
  • Manchmal müssen Nebenkosten aus teuren Ratenkrediten oder dem Dispo bezahlt werden
  • Weniger Eigenkapital für den eigentlichen Kredit

Wie vermeidest du diesen Fehler?

  • Kaufnebenkosten bereits vor der Immobiliensuche berechnen
  • Mindestens 15 Prozent des Kaufpreises als Puffer einplanen

Beispiel für eine Immobilie im Wert von 400.000 Euro:

KostenartProzentBetrag
Grunderwerbsteuer (je nach Bundesland)3,5–6,5 %14.000–26.000 €
Notarkosten & Grundbuchca. 1,5 %6.000 €
Makler (falls vorhanden)3–7 %12.000–28.000 €
Gesamtkostenca. 10–15 %32.000–60.000 €

6. Nur eine Bank anfragen

Viele Immobilienkäufer nehmen einfach das Kreditangebot der Hausbank an, ohne andere Angebote zu vergleichen. Doch oft gibt es deutlich bessere Konditionen bei anderen Banken.

Warum ist das ein Problem?

  • Banken haben unterschiedliche Zinssätze und Konditionen
  • Wer nicht vergleicht, zahlt oft Tausende Euro mehr

Wie vermeidest du diesen Fehler?

  • Mindestens drei bis fünf Banken oder Vermittler anfragen
  • Vergleichsportale nutzen oder einen unabhängigen Finanzierungsberater einbeziehen

Beispiel für eine Ersparnis:

  • Darlehenssumme: 300.000 Euro
  • Zinssatz Bank A: 3,5 Prozent
  • Zinssatz Bank B: 3,0 Prozent
  • Unterschied: 0,5 Prozent klingt wenig, kostet aber über 20 Jahre über 10.000 Euro mehr an Zinsen!

7. Keine Sondertilgungen nutzen

Viele Banken erlauben kostenlose Sondertilgungen, doch viele Kreditnehmer nutzen sie nicht – und zahlen dadurch länger.

Warum ist das ein Problem?

  • Ohne Sondertilgungen dauert die Rückzahlung unnötig lange
  • Es fallen über die Jahre hohe Zinskosten an

Wie vermeidest du diesen Fehler?

  • Beim Vertragsabschluss sicherstellen, dass jährliche Sondertilgungen möglich sind
  • Falls möglich, jedes Jahr einen zusätzlichen Betrag zur Tilgung leisten

8. Keine Rücklagen für Reparaturen und Instandhaltung

Wer eine Immobilie kauft, muss nicht nur die Kreditraten zahlen – sondern auch für Reparaturen und Instandhaltung sorgen.

Warum ist das ein Problem?

  • Ohne finanzielle Reserven können größere Reparaturen schnell zu neuen Schulden führen
  • Eine kaputte Heizung oder ein undichtes Dach kann mehrere tausend Euro kosten

Wie vermeidest du diesen Fehler?

  • Monatlich eine feste Summe für Instandhaltung zurücklegen
  • Faustregel: 1–2 Prozent des Immobilienwerts pro Jahr als Rücklage einplanen

Beispiel:

  • Immobilienwert: 400.000 Euro
  • Jährliche Rücklage: 4.000 bis 8.000 Euro

Fazit: So vermeidest du teure Fehler bei der Immobilienfinanzierung

Mindestens 20–30 Prozent Eigenkapital einbringen
Nicht zu hohe Monatsraten wählen – maximal 35–40 Prozent des Nettoeinkommens
Lange Zinsbindung (mindestens 10–15 Jahre) wählen
Tilgung nicht zu niedrig ansetzen – mindestens 2,5 bis 3 Prozent
Kaufnebenkosten nicht unterschätzen – mindestens 10–15 Prozent einplanen
Mehrere Banken vergleichen, um die besten Konditionen zu sichern
Sondertilgungen nutzen, um schneller schuldenfrei zu sein
Rücklagen für Reparaturen und Instandhaltung einplanen

Mein Rat: Eine gute Immobilienfinanzierung ist mehr als nur eine günstige Monatsrate. Wer gut plant und typische Fehler vermeidet, spart langfristig viel Geld und bleibt finanziell entspannt.

Welche Fehler habt ihr gemacht oder erfolgreich vermieden? Ich freue mich auf eure Erfahrungen!

 

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