Hallo zusammen, Alex hier. Wenn ich eins in meinen 20 Jahren als Hausbesitzer gelernt habe, dann das: Der Kaufpreis eines Hauses ist nur die Spitze des Eisbergs. Viele Erstkäufer unterschätzen, was da noch alles dranhängt – und ich war da keine Ausnahme. Heute will ich euch einen Überblick geben, welche zusätzlichen Kosten ihr einplanen solltet, wenn ihr euch auf das Abenteuer Hauskauf einlasst.
1. Die Grunderwerbssteuer: Der erste Schock nach der Unterschrift
Sobald ihr den Kaufvertrag unterschreibt, klopft das Finanzamt an die Tür – und zwar mit der Grunderwerbssteuer. Die Höhe variiert je nach Bundesland zwischen 3,5 % und 6,5 % des Kaufpreises. Bei einem Haus, das 400.000 Euro kostet, reden wir also von bis zu 26.000 Euro – und das müsst ihr direkt bezahlen.
Mein Tipp: Informiert euch frühzeitig, wie hoch die Steuer in eurem Bundesland ist, und plant sie fest in euer Budget ein.
2. Notar- und Grundbuchkosten: Pflicht und teuer
Kein Hauskauf ohne Notar. Der sorgt dafür, dass alles rechtlich sauber abläuft, und trägt euch ins Grundbuch ein. Das klingt nach einem kleinen bürokratischen Akt, schlägt aber mit etwa 1,5 % bis 2 % des Kaufpreises zu Buche.
Auch hier mein Rat: Diese Kosten sind unumgänglich. Rechnet sie von Anfang an mit ein, damit es später keine Überraschungen gibt.
3. Maklerprovision: Nicht überall günstig
Wenn ihr über einen Makler kauft, müsst ihr dessen Provision zahlen. In den meisten Bundesländern teilen sich Käufer und Verkäufer die Kosten, in anderen trägt der Käufer die komplette Summe. Die Maklerprovision liegt häufig zwischen 3 % und 7 % des Kaufpreises – plus Mehrwertsteuer.
Mein Tipp: Überlegt, ob ihr auch privat nach Immobilien suchen könnt. Das spart euch eine Menge Geld.
4. Kaufnebenkosten: Renovierung, Umbau und Möbel
Kaum jemand zieht in ein neues Haus ein, ohne etwas zu verändern. Neue Küche? Neuer Anstrich? Böden oder Fenster austauschen? Das alles kostet – und oft mehr, als ihr denkt. Als wir eingezogen sind, hatten wir gehofft, mit ein paar tausend Euro auszukommen. Am Ende wurde es ein fünfstelliger Betrag. Mein Tipp: Schätzt die Renovierungskosten realistisch und legt euch eine Reserve von mindestens 10 % des Kaufpreises beiseite.
5. Finanzierungskosten: Mehr als der Zinssatz
Der Zinssatz ist nicht der einzige Kostenpunkt bei der Finanzierung. Je nach Kreditvertrag können auch Bearbeitungsgebühren, Kosten für die Eintragung der Grundschuld oder Bereitstellungszinsen anfallen, wenn ihr den Kredit nicht sofort in Anspruch nehmt.
Mein Tipp: Lasst euch die gesamten Kreditkosten von der Bank aufschlüsseln und vergleicht verschiedene Anbieter.
6. Versicherungen: Sicherheit kostet Geld
Mit dem Hauskauf kommen neue Versicherungen auf euch zu. Die Wohngebäudeversicherung ist Pflicht, aber auch eine Elementarschadenversicherung ist ratsam – vor allem, wenn ihr in einer Region mit Hochwasser- oder Sturmrisiko wohnt. Hinzu kommen oft private Haftpflicht- oder Rechtsschutzversicherungen, die euch bei Streitigkeiten oder Unfällen auf dem Grundstück absichern. Rechnet mit ein paar Hundert Euro pro Jahr.
7. Laufende Kosten: Grundsteuer und mehr
Auch nach dem Kauf hört es nicht auf. Ihr müsst regelmäßig die Grundsteuer zahlen, die sich nach dem Wert eurer Immobilie richtet. Hinzu kommen Kosten für Müllentsorgung, Straßenreinigung, Wasser und Abwasser, sowie die üblichen Betriebskosten wie Strom und Heizung.
Mein Tipp: Schätzt die monatlichen Nebenkosten großzügig. Gerade bei älteren Häusern können die Heizkosten hoch sein.
8. Überraschungen: Das Unplanbare planen
Egal wie gut ihr plant – es wird immer etwas Unerwartetes geben. Bei uns war es ein undichtes Dach, das kurz nach dem Kauf saniert werden musste. Solche Überraschungen können schnell ein Loch ins Budget reißen.
Mein Tipp: Legt euch einen finanziellen Puffer von mindestens 5.000 bis 10.000 Euro an, um auf solche Ereignisse vorbereitet zu sein.
Fazit: Hauskauf ist mehr als nur der Kaufpreis
Ein eigenes Haus zu kaufen, ist eine der größten Entscheidungen im Leben – und es lohnt sich oft, wenn man die Kosten richtig plant. Aber unterschätzt nicht, was da noch alles dranhängt. Die zusätzlichen Kosten können schnell mehrere Zehntausend Euro ausmachen.
Mein Rat: Geht mit offenen Augen in den Kauf. Rechnet alle Kosten realistisch ein und lasst euch nicht von der Euphorie verleiten. Denn am Ende wollt ihr nicht nur ein Haus besitzen, sondern auch die finanzielle Freiheit, es wirklich zu genießen.
Habt ihr schon mal einen Hauskauf geplant oder durchgeführt? Was waren eure Erfahrungen mit den versteckten Kosten? Teilt eure Geschichten – ich bin gespannt!