Immobilien richtig vererben: Tipps für eine reibungslose Nachlassregelung

Hallo zusammen, hier ist wieder Alex! Eine Immobilie zu besitzen, ist nicht nur eine große Verantwortung während des Lebens – auch im Todesfall gibt es einiges zu regeln. Wer eine Immobilie vererben möchte, steht vor vielen Fragen: Wie vermeidet man Streit unter den Erben? Welche steuerlichen Fallstricke gibt es? Und wie stellt man sicher, dass der Nachlass so geregelt wird, wie man es sich wünscht? In diesem Artikel erkläre ich euch, worauf ihr achten müsst, wenn ihr eine Immobilie vererben oder erben wollt – und wie ihr Probleme vermeiden könnt.


1. Frühzeitig planen und festlegen

Eine klare Regelung ist der Schlüssel, um Streit unter den Erben zu vermeiden. Überlasst nichts dem Zufall und plant frühzeitig, wie eure Immobilie weitergegeben werden soll.

Wichtige Fragen:

  • Wer soll die Immobilie erben?
  • Soll sie verkauft, vermietet oder selbst genutzt werden?
  • Gibt es mehrere Erben, und wie soll der Nachlass aufgeteilt werden?

Mein Tipp:
Erstellt ein Testament, in dem ihr eure Wünsche genau festlegt. Ohne Testament greift die gesetzliche Erbfolge, die nicht immer euren Vorstellungen entspricht.


2. Die gesetzliche Erbfolge: Was passiert ohne Testament?

Ohne Testament bestimmt das Gesetz, wer die Immobilie erbt. Das kann besonders bei mehreren Erben zu Konflikten führen, da alle gemeinsam Eigentümer der Immobilie werden.

Beispiele:

  • Ehepartner und Kinder: Der Ehepartner erbt in der Regel 50 %, die Kinder teilen sich den Rest.
  • Keine Kinder: Die Erbschaft geht an Eltern, Geschwister oder weiter entfernte Verwandte.

Mein Tipp:
Wenn ihr die gesetzliche Erbfolge nicht möchtet, sorgt mit einem Testament für Klarheit.


3. Erbschaftsteuer: Das müsst ihr wissen

Immobilien können erhebliche Werte haben – und damit auch eine hohe Steuerlast verursachen. Die Erbschaftsteuer hängt vom Wert der Immobilie und vom Verwandtschaftsgrad der Erben ab.

Freibeträge (Stand 2024):

  • Ehepartner: 500.000 Euro
  • Kinder: 400.000 Euro pro Kind
  • Enkelkinder: 200.000 Euro
  • Andere Verwandte oder Freunde: 20.000 Euro

Mein Tipp:
Nutzt die Freibeträge strategisch. Bei großen Vermögen kann es sinnvoll sein, die Immobilie bereits zu Lebzeiten schrittweise zu übertragen.


4. Immobilienbewertung für die Erbschaftsteuer

Die Erbschaftsteuer basiert auf dem Wert der Immobilie. Dafür wird in der Regel der sogenannte Verkehrswert herangezogen.

So wird der Wert ermittelt:

  • Gutachten: Ein unabhängiger Sachverständiger erstellt eine Bewertung.
  • Standardverfahren: Finanzämter nutzen vereinfachte Verfahren, die nicht immer marktgerecht sind.

Mein Tipp:
Holt euch ein eigenes Gutachten, wenn ihr den Wert der Immobilie anfechten möchtet. Das kann die Steuerlast senken.


5. Mehrere Erben: Vermeidet Konflikte

Wenn eine Immobilie an mehrere Erben geht, kann es schnell zu Streit kommen. Alle Erben werden gemeinsam Eigentümer und müssen Entscheidungen einstimmig treffen – ob die Immobilie verkauft, vermietet oder genutzt wird.

Lösungen:

  • Teilungsversteigerung vermeiden: Einigung unter den Erben ist günstiger und nervenschonender.
  • Auszahlung: Ein Erbe übernimmt die Immobilie und zahlt die anderen aus.
  • Verkauf: Die Immobilie wird verkauft, und der Erlös wird aufgeteilt.

Mein Tipp:
Regelt im Testament, wie mit der Immobilie verfahren werden soll, um Konflikte zu minimieren.


6. Schenkung zu Lebzeiten: Eine Alternative zum Vererben

Eine Schenkung zu Lebzeiten kann steuerliche Vorteile bringen und Konflikte vermeiden, da ihr die Übergabe aktiv mitgestalten könnt.

Vorteile:

  • Nutzung von Freibeträgen alle 10 Jahre.
  • Klare Regelung ohne Erbstreit.
  • Möglichkeit, Bedingungen zu stellen (z. B. Wohnrecht).

Mein Tipp:
Eine Schenkung sollte gut durchdacht und mit einem Experten geplant werden, um steuerliche Nachteile zu vermeiden.


7. Wohnrecht und Nießbrauch: Flexibilität für den Erblasser

Wenn ihr eure Immobilie zu Lebzeiten übertragt, könnt ihr euch bestimmte Rechte vorbehalten, wie das Wohnrecht oder den Nießbrauch.

Unterschiede:

  • Wohnrecht: Ihr dürft die Immobilie weiterhin selbst nutzen.
  • Nießbrauch: Ihr behaltet das Recht, Mieteinnahmen zu erzielen oder die Immobilie zu nutzen.

Mein Tipp:
Wohnrecht und Nießbrauch sichern eure Interessen, sollten aber klar im Vertrag geregelt sein.


8. Expertenrat einholen: So geht ihr auf Nummer sicher

Das Vererben oder Schenken einer Immobilie ist komplex und erfordert rechtliche und steuerliche Expertise. Ein Fehler kann teuer werden – für euch und eure Erben.

Wichtige Ansprechpartner:

  • Notar: Für die Erstellung von Testamenten oder Schenkungsverträgen.
  • Steuerberater: Für die Optimierung der Steuerlast.
  • Anwalt: Für rechtliche Fragen und Konfliktvermeidung.

Mein Tipp:
Spart nicht an der Beratung – sie ist eine Investition, die sich langfristig auszahlt.


Fazit: Immobilien vererben leicht gemacht

Das Vererben einer Immobilie muss kein Stressfaktor sein. Mit einer klaren Planung, einem gut durchdachten Testament und der richtigen Beratung könnt ihr sicherstellen, dass eure Immobilie nach euren Wünschen weitergegeben wird – und eure Erben möglichst wenig Stress haben.

Habt ihr schon einmal eine Immobilie geerbt oder plant ihr, eine zu vererben? Welche Herausforderungen und Fragen habt ihr dabei erlebt? Teilt eure Erfahrungen – ich freue mich auf den Austausch!

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert