An einem ungewöhnlichen Konzept für die Doppelnutzung von Immobilien arbeiten derzeit Agrarforscher der Universität Hohenheim in Stuttgart. Darin führen sie aus, wie sich mit Hilfe ausgeklügelter Technologien Lebensmittel wie Reis in Wohnungen züchten lassen. Mit dem Projekt „Skyfarming“ soll der Anbau von Reis auf engem Raum und unabhängig von Witterungsbedingungen, in Großstädten möglich sein und so helfen, den weltweiten Hunger zu beenden. Das Konzept sieht vor, die Wurzeln frei im Raum hängen zu lassen und über einen Wassernebel mit den nötigen Nährstoffen zu versorgen. Nach ersten Berechnungen würde sich die Installation der dafür benötigten Technik finanziell lohnen. Außerdem wäre Skyfarming ein Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaften, da lange Transportwege, wie sie sonst beim Anbau in umliegenden Dörfern nötig sind, nicht mehr anfallen. Professor Folkard Asch, der leitende Mitarbeiter des Projektes, geht davon aus, dass bereits in fünf bis zehn Jahren der erste Prototyp gebaut werden könnte. Dafür würden allerdings Investitionen in Höhe von 12 bis 15 Millionen benötigt. Ein erstes Modell eines Skyfarming-Hochhauses ist vom 1. Juni bis zum 15. Oktober auf dem Ausstellungsschiff „MS Wissenschaft“ zu sehen, dass in dieser Zeit insgesamt 35 deutsche Städte anläuft.
Skyfarming: Lebensmittel im Wohnzimmer anbauen
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