Hallo zusammen, hier ist wieder Alex! Wer eine Immobilie finanziert, muss sich nicht nur um Zinsen und Eigenkapital kümmern, sondern auch um die Tilgungsrate. Doch wie hoch sollte sie sein? Ist eine niedrige Tilgung besser, weil die monatliche Rate geringer ist, oder lohnt es sich, schneller zu tilgen, um Zinsen zu sparen?
In diesem Artikel erfahrt ihr, wie sich die Tilgung auf eure Finanzierung auswirkt und worauf ihr achten solltet.
1. Was ist die Tilgungsrate?
Die Tilgung ist der Anteil eurer monatlichen Kreditrate, mit dem ihr den Kredit tatsächlich zurückzahlt. Der andere Teil der Rate sind die Zinsen, die die Bank für das geliehene Geld verlangt.
Beispiel:
- Kreditbetrag: 300.000 Euro
- Zinssatz: 3 %
- Anfangstilgung: 2 %
- Monatliche Rate: ca. 1.250 Euro
Von diesen 1.250 Euro gehen anfangs 750 Euro an Zinsen und 500 Euro an die Tilgung. Mit der Zeit sinkt der Zinsanteil, weil die Restschuld geringer wird, und die Tilgung steigt.
Mein Tipp:
Die Anfangstilgung bestimmt, wie lange ihr für die Rückzahlung braucht – je höher sie ist, desto schneller seid ihr schuldenfrei.
2. Wie hoch sollte die Tilgung sein?
Früher war eine Tilgung von 1 % pro Jahr üblich, doch heute empfehlen Experten mindestens 2 % oder mehr.
Tilgungsrate | Laufzeit des Kredits (bei 3 % Zinsen) |
---|---|
1 % | ca. 45 Jahre |
2 % | ca. 30 Jahre |
3 % | ca. 25 Jahre |
4 % | ca. 20 Jahre |
Je höher die Tilgung, desto kürzer die Laufzeit und desto weniger Zinsen zahlt ihr insgesamt.
Mein Tipp:
Wenn es finanziell möglich ist, solltet ihr mindestens 2 %, besser 3 % oder mehr tilgen, um schneller schuldenfrei zu sein.
3. Wie beeinflusst die Tilgung die Monatsrate?
Höhere Tilgung bedeutet höhere Monatsraten – aber dafür seid ihr schneller schuldenfrei.
Beispiel für 300.000 Euro Darlehen bei 3 % Zinsen:
Tilgung | Monatliche Rate | Laufzeit | Gesamtkosten |
---|---|---|---|
1 % | ca. 1.000 Euro | 45 Jahre | 500.000 Euro |
2 % | ca. 1.250 Euro | 30 Jahre | 400.000 Euro |
3 % | ca. 1.500 Euro | 25 Jahre | 350.000 Euro |
Eine höhere Tilgung verkürzt nicht nur die Laufzeit, sondern spart auch viele Zinsen.
Mein Tipp:
Falls ihr euch eine höhere Tilgung leisten könnt, spart ihr langfristig viel Geld – eine Rate von 3 % ist oft eine gute Wahl.
4. Sondertilgungen nutzen, um schneller schuldenfrei zu sein
Viele Banken erlauben Sondertilgungen, also zusätzliche Zahlungen, um die Restschuld zu reduzieren.
- Typisch sind 5 % der Restschuld pro Jahr als Sondertilgung möglich.
- Damit könnt ihr die Laufzeit weiter verkürzen und Zinsen sparen.
- Achtet darauf, dass euer Kreditvertrag Sondertilgungen ohne hohe Gebühren zulässt.
Beispiel:
- Ihr habt noch 200.000 Euro Restschuld und zahlt zusätzlich 10.000 Euro pro Jahr ab.
- Dadurch verkürzt sich die Laufzeit um mehrere Jahre, und ihr spart mehrere Tausend Euro an Zinsen.
Mein Tipp:
Falls ihr unregelmäßig Geld übrig habt (z. B. durch Boni oder Erbschaften), sind Sondertilgungen eine gute Möglichkeit, schneller schuldenfrei zu sein.
5. Was passiert bei niedriger Tilgung?
Eine niedrige Tilgung von 1 % oder weniger mag verlockend erscheinen, weil die Monatsrate niedriger ist – aber sie hat große Nachteile:
❌ Lange Laufzeit: Ihr bleibt über Jahrzehnte verschuldet.
❌ Hohe Zinskosten: Ihr zahlt am Ende viel mehr für den Kredit.
❌ Unsicherheit für die Zukunft: Falls die Zinsen steigen, kann eine lange Laufzeit problematisch werden.
Mein Tipp:
Eine niedrige Tilgung lohnt sich nur, wenn ihr das Geld anderweitig gewinnbringend investiert – ansonsten lieber schneller tilgen.
6. Welche Tilgungsrate passt zu euch?
✅ 1–2 % Tilgung:
- Für Käufer mit knappem Budget, die niedrige Monatsraten brauchen.
- Lange Laufzeit, höhere Zinskosten.
✅ 3–4 % Tilgung:
- Für Käufer, die schneller schuldenfrei sein wollen.
- Kürzere Laufzeit, deutliche Zinsersparnis.
✅ 5 % oder mehr:
- Für Käufer mit hohem Einkommen, die möglichst schnell abbezahlen wollen.
- Sehr niedrige Gesamtkosten durch wenig Zinsen.
Mein Tipp:
Die Tilgung sollte zu eurer finanziellen Situation passen – aber je schneller ihr tilgt, desto günstiger wird eure Finanzierung insgesamt.
7. Häufige Fehler bei der Tilgung vermeiden
❌ Zu niedrige Tilgung wählen:
- Falls ihr nur 1 % tilgt, dauert die Rückzahlung sehr lange.
- Lösung: Mindestens 2–3 % wählen, wenn finanziell machbar.
❌ Sondertilgungen nicht nutzen:
- Viele nutzen das Recht auf Sondertilgungen nicht und zahlen dadurch unnötig lange.
- Lösung: Jährlich prüfen, ob ihr zusätzlich tilgen könnt.
❌ Keine Zinsbindung an die Tilgung anpassen:
- Wenn eure Zinsbindung nur 10 Jahre beträgt, aber ihr 30 Jahre abbezahlen müsst, drohen später hohe Zinsen.
- Lösung: Lange Zinsbindung wählen oder schneller tilgen.
Mein Tipp:
Eine zu niedrige Tilgung kann teuer werden – wählt eine Rate, die ihr sicher zahlen könnt, aber euch nicht ewig verschuldet.
8. Fazit: Die richtige Tilgung spart Geld und Zeit
✔ Eine höhere Tilgungsrate verkürzt die Laufzeit und spart viele Zinsen.
✔ Mindestens 2–3 % Tilgung sind empfehlenswert, um schneller schuldenfrei zu sein.
✔ Sondertilgungen nutzen, um die Restschuld weiter zu reduzieren.
✔ Eine niedrige Tilgung kann langfristig teuer werden – lieber etwas mehr zahlen, wenn möglich.
Mein Rat:
Berechnet vor dem Abschluss eures Immobilienkredits, welche Tilgung für euch optimal ist. Eine kluge Entscheidung kann euch Zehntausende Euro sparen und euch schneller schuldenfrei machen.
Wie habt ihr eure Tilgung gewählt oder welche Strategie plant ihr? Ich freue mich auf den Austausch!