Das wachsende Interesse an Immobilien als Wertanlage erhöht nicht nur allmählich die Preise, auch wird immer öfter vor einer bevorstehenden Wohnungsknappheit gewarnt. Doch Wohnungsnot ist hauptsächlich in Großstädten ein – nicht neues – Problem. Hier ist die Nachfrage in der Regel höher als die Angebote. Die auf Ballungsgebiete konzentrierten Unternehmen zwingen die Arbeitnehmer ihnen in die Städte zu folgen, so dass bezahlbare Wohnungen dort teuer werden, während in den ländlichen Gegenden Miet- und Preisrückgänge zu verzeichnen sind. Dadurch gleicht sich im deutschen Durchschnitt die Miet- und Preiserhöhung in den Städten wieder aus, so dass für 2011 – Deutschlandweit – nur eine Erhöhung der Wohnkosten um drei Prozent verzeichnet wurde, die wiederum auf die höheren Energiekosten zurückzuführen waren. Auch die – Deutschlandweite – Leerstandsquote liegt noch immer bei über acht Prozent, was als Indikator für ausreichend Wohnraum gewertet wird. Der Eindruck täuscht jedoch. Die Durchschnittswerte sagen wenig über die tatsächliche Wohnsituation in den Städten aus, wo der Großteil der Arbeitnehmer lebt. Während Büro- und Luxusimmobilien beliebte Bauprojekte sind, wird preiswerter Wohnraum zur Mangelware. Darunter leiden vor allem Geringverdiener, die einen Existenzbedrohenden Teil ihres Einkommens für Miete verwenden müssen. Die Deutsche Hypothekenbank, die eine aktuelle Untersuchung zu diesem Thema ausgewertet hat, geht davon aus das sich dieser Trend fortsetzen wird. Umso wichtiger ist es sich über die daraus resultierenden wachsenden Mietprobleme im klaren zu sein und nach Möglichkeit bereits zum Beginn des Arbeitslebens zu überlegen, ob sich mit langfristiger Planung der Erwerb eines Eigenheims realisieren lässt. Entspannen wird sich die Situation für preiswerten Wohnraum eher nicht.
Wohnungsnot für Geringverdiener
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